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Frau Potz, Love A, 09.04.2012 in Köln, Aetherblissement - Bericht von Fö

Frau Potz, Love A, 09.04.2012 in Köln

Die Schnuffis von Love A gehen auf Tour mit der Hype-Band der Stunde, Frau Potz! Ach wisst ihr, da geh ich doch gerne hin! Und weil bei mir die Uni erfreulicherweise ein paar Tage später los geht und ich demzufolge jene Tage zur komplett freien Verfügung habe, reserviere ich mir doch einfach mal nen Platz im Tourbus der Liebesakademie. Gibt ja nichts besseres, um den Kopf mal so richtig leer zu kriegen, als ein paar Tage Tourleben! Start für mich: Köln, Club Scheiße. Willy-Philipp (herrlicher Name) fährt netterweise mit Auto und nimmt mich mit.
Als wir kurz nach 20 Uhr ankommen, müssen wir uns tatsächlich in eine Schlange einreihen (sowas gab's ja nichtmal letztes Jahr beim Anti-Flag-Konzert) und irgendwann meldet der Laden tatsächlich ein dickes Ausverkauft (okay, das gab's schon mal) und einige lange Gesichter vor der Tür.
Bei der Luft hier drinnen ist es eigentlich kein Wunder, dass sich der Laden Aether schimpft. Schön warm und dick. Achja, und voll. So muss ich mich dann auch ziemlich nach vorne quetschen, um meine Pflichtfotos machen zu können. Zeit für LOVE A!
Die Band ist ja eh Kritikerliebling von Visions bis Plastic Bomb. Und, wenn man sich drauf einlässt, sogar bei stinknormalen Konzertbesuchern. Heute macht sich aber schon ziemlich bemerkbar, dass der Großteil des Publikums für Frau Potz gekommen ist - zwar stehen vorne alle ziemlich eng gedrückt, aber so wirklich Bewegung kommt nicht in die Masse. Als würden sie alle auf den Bus warten.
Dazu kommt die drückend schwere Luft im Raum und der eher mäßige Sound von (und auf) der Bühne. Und eventuell sogar die Tatsache, dass ich eh noch mit dem mächtigen Jetlag meines Belgien/Niederlande-Urlaubes zu kämpfen habe. Kurz gesagt, mich hat die Band schonmal mehr unterhalten.
Naja, dafür kann man wunderbar beobachten, wie Jörkks Hemd nach und nach eine Feuchtigkeit von geschätzt 150% aufweist, während er brav seine Texte mit an Leichtigkeit kaum zu überbietenden Gesten unterstreicht.
Love A sind übrigens geschrumpft: Mario und sein Keyboard sind aus familiär-privaten Gründen nicht mehr dabei. Etwas schade, denn nicht nur auf Platte bringen die Keyboard-Töne noch ein Quentchen Eigenständigkeit in den Sound. Dafür bin ich mal wieder begeistert von Stefans Gitarrenarbeit.
Grüße gehen heute raus an die Jungs und Mitveranstalter von Koeter, die übrigens einen neuen Drummer suchen - heute aber anscheinend nicht fündig werden. Wie auch immer. Ich schließe ich den Grüßen an, und danke an Michi für das Bier. Wenn sich wer als Trommler bewerben will: Vielleicht hier...
Nach ein paar Liedern flüchte ich wieder in die hinteren Winkel des Aetherblissements, hier vorne ist es mir doch etwas zu eng, dafür dass sich eh kaum jemand bewegt. Kurz zusammengefasst: Nicht unbedingt der beste Auftritt von Love A, dem ich bisher beiwohnen durfte, aber die nächsten beiden Tage werden das bestimmt toppen. Und die "Hauptband" kommt ja auch noch...
FRAU POTZ! Ich muss ja zugeben, die Band vor Erscheinen ihres Albums "lehnt dankend ab" eher so als "gut" eingestuft zu haben, aber, auch wenn es uncool ist, das zu sagen: Die Platte ist der Hammer! Wenn es also einen Hype gibt, ist der absolut gerechtfertigt. Nicht gerechtfertigt: Die Debüt-Scheibe für ganze 14 Euro an den Mann zu bringen. Wenn mir diese Kritik vorneweg erlaubt ist.
Frau Potz sind wütend, angepisst, räudig - und trotzdem gut gelaunt. Schöne Kombination. Das Publikum ist enthusiastisch, besitzt viele Zeigefinger und Fäuste, ebenso wie Stimmbänder und Halsadern.
Kennt ihr das, bei nem Konzert mittendrin zu sein und trotzdem irgendwie neben sich zu stehen? So gehts mir heute. Die Band gibt alles, das Publikum auch, alles total super, aber es will mich einfach nicht packen. Mist. Hab ich die Platte vielleicht einfach ZU OFT gehört? Oder liegts an meinem übermüdeten Körper?
Naja, wat solls. Trotz Allem ja doch ein gutes Konzert, Frau Potz haben halt einfach nur Hits. "Von Anfang An" wird als Ballade angekündigt und sich über den verhaltenen Applaus nicht weiter gewundert, dafür klappt das Mitschreien umso besser. DEIN ATEM ROCH NACH WURST UND DER ZIGARETTE DANACH!
Bewegung im Publikum, sofern das bei dem Platzmangel hier überhaupt möglich ist. Allerdings habe ich auch den Eindruck, dass sich neben pogowilliger Brüllaffen auch schmachtende Groupies in den Raum verirrt haben, die in höchsten Stimmlagen mitkreischen und mir damit ein wenig auf den Geist gehen. Ich sach ja, Hype.
Naja, und so weiter. Meine Begeisterung schwankt heute ziemlich, wie ihr eventuell bemerkt haben könntet. Aber ich will ja schließlich auch nicht, dass mir jemand Objektivität vorwirft. Also harre ich stumm aus und genieße ein gutes, aber eben nicht perfektes Konzert.
Zum Ende noch der mächtig starke Song "Bo Jan und die Bullen", den Felix größtenteils alleine darbietet, was seine irre respekteinflößende Keifstimme nochmal besonders stark zur Geltung bringt. Die anschließende Zugabepause überbrückt Bassist Hauke mit dem Kommentar, dass sie lieber darauf verzichten würden, extra von der Bühne zu gehen, um dann doch wieder zu kommen.
Ganz meiner Meinung, Zugaben sind Rockstarscheiße. Schonmal sympathisch. Mindestens ebenso Rockstarscheiße, wie den "größten Hit" für die Zugabe aufzusparen, was ich dann wieder irgendwie befremdlich finde. Der größte Hit ist übrigens ein 3-Sekunden-Song, geschrien von Hauke. Anschließend spielen sie "Ach, Heiner".
Fazit? Love A geil, Frau Potz geil, Aetherblissement geil, Fö doof. Nee, hat ja doch Spaß gemacht, und umso mehr freue ich mich auf das morgige Konzert in Bonn. Für uns geht's anschließend rüber in den Sonic Ballroom. Das erste Mal Kettenfett seit 2 Jahren! Geil geil! Love A schießen sich auch fleißig mit ihrem Labelchef ab, und bevor ich irgendwen nach Hause tragen muss, hauen Itze und ich lieber ab. Bis morgen!

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