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Sweet Empire, Social Distrust, Just Like Rats, 15.06.2012 in Münster, Baracke - Bericht von Gerdistan

Sweet Empire, 15.06.2012 in Münster

Mal wieder Konzert in der Baracke, dieses Mal jedoch nicht organisiert von den Konzertgruppen, die man so kennt (Stahl und Panik, Cheap Shot Youth, ND12), sondern laut Barackenkalender einfach von "GF". Später finde ich heraus, dass das für Goodbye Fairground steht... ich dachte das sei ne Band. Egal, machen halt auch Konzerte. Und meine Bierschinken-Visitenkarten waren heute in der Post und die wollen schließlich unters Volk gebracht werden, also ab zur Baracke. Eigentlich wollte ich vorher noch das Fußballspiel zu Ende gucken, aber da es in der Ukraine regnet, verpasse ich die zweite Hälfte.
Draußen liegt eine Wimpernzange herum. Merkwürdig. Ich muss bei den Dingern immer an eine Szene aus Feuchtgebiete denken, eigenartiges Buch und seltsame Assoziationen. Naja, wie auch immer die dort hingekommen ist. Eintritt kostet drei bis fünf Euro, das ist mal absolut fair.
In der Baracke ist auch schon ordentlich was los, als Just Like Rats anfangen zu spielen. Aber ist ja auch Freitag. Publikum scheint heute irgendwie überwiegend aus Pärchen zu bestehen, seltsam. Allerdings war meine Freundin auch die einzige, die ich zum Mitkommen bewegen konnte. Sind wir hier also genau richtig.
Ähm jo, Just Like Rats auf der Bühne, aus Münster, ganz frisches Ding glaub ich. Die Leute hab ich auch alle irgendwo schon mal gesehen, wahrscheinlich vor und auf den Bühnen der Stadt.
Musik ist so Punk. Das erste Lied kommt komplett ohne Gesang aus, geht zwischendurch richtig flott ab, man könnte fast Skatepunk dazu sagen. Dafür fehlt echt nur noch ne quäkende Stimme.
An der Gitarre: Der allgegenwärtige Schnubbimann. So sieht er also ohne Mütze aus! Der andere Typ macht zwischenzeitlich Mutterwitze von der Bühne. Irgendwas mit Chip und Chap und Eicheln im Mund. Und den Witz von Haumich und Pflaumich erzählt er auch. Großer Sport.
Beer Fucking Rules. Und dann Club Mate in der Hand. Setzen, sechs. Zurück zur Musik: Die flotten Passagen wechseln sich mit langsameren Instrumentalparts ab, da gefällts mir eher weniger. Wie bei ner Refused-Show: Zwischenzeitlich gehts richtig gut ab und dann passiert ne Weile gar nichts.
Ein fast gutes Drummerfoto. Immerhin ist der Schnurrbart nochmal drauf. Wer genau aufgepasst hat, hat gemerkt, dass der andere Gitarrist nach den ersten beiden Fotos ne andere Gitarre in der Hand hat. Liegt daran, dass ihm direkt im ersten Song ne Saite gerissen ist und er schnell getauscht hat.
Nach ein paar weiteren Songs werden die anderen Bands noch um eine Leihgitarre angeschnorrt, zeitgleich kommt die Ansage, dass eh nur noch zwei Songs kommen. Dann kann mans auch mal eben durchziehen. Im Bild: Der scharfe Bassist.
Nach einer einstelligen Anzahl von Songs wars das auch schon. Die schnellen Parts mehr ausbauen, dann wird das was, Jungs. War aber so auch schon ganz geil. Gerne nochmal. Im Bild: Wieder eine Aufkleberspende, diesmal von Thrun aus der Fahrradstadt Kiel.
Nächste Band: Social Distrust. Den Bandnamen fand ich schon immer scheiße, weil er so offensichtlich abgekupfert ist. Noch dazu hängen die ein riesengroßes Bühnenbanner in der Baracke auf. Auf jeden Fall das größte Banner, was ich da je habe hängen sehen, wenn ich mich recht entsinne aber auch das einzige.
Das einzige, was die Mucke aber mit Social Distortion gemein hat, ist vermutlich die Pläte des Gitarristen hier vorne.
Denn das was da auf der Bühne geboten wird, geht deutlich weiter nach vorne als der Altherrenrock mit viel Öl im Haar, an den man bei dem Bandnamen unweigerlich denken muss. Punk mit etwas Rocknroll, rauer Stimme und viel Sauerland.
Und weg ist es, das Bühnenbanner. Fällt einfach in sich zusammen, während der ersten Paar Songs. Merkt von der Band keiner oder stört von der Band keinen. Wär aber auch echt affig gewesen, den Auftritt zu unterbrechen, um das Ding wieder aufzuhängen. Also: Alles richtig gemacht.
Vor der Bühne wieder der übliche Halbkreis, ist dem Sänger scheißegal, er hopst und springt und durchbricht den Halbkreis sogar, um während des Konzertes einfach durch den gesamten Konzertraum zu spazieren.
Hier steht er zum Beispiel mitten im Publikum als würd er dazugehören. Aber durch den investigativen Undergroundjournalisten Gerdi Vogts weiß jetzt jeder, dass er gar kein normaler Konzertgast, sondern der Sänger war.
Den Gitarrenmann hält es auch nicht lange auf der Bühne, er springt alsbald ins Publikum um einzelne Mitglieder desselbigen anzuschreien. Find ich gut.
Etwas überflüssig sind die Ansagen, da in ungefähr jeder das Wort Münster vorkommt. Aber sonst geile Show, ordentlich Pfeffer, Spielfreude und der Sound stimmt auch. Denk ich mal, ich weiß ja nicht wie sich das auf CD anhört bzw. anhören soll.
Erneut misslungenes Drummerfoto. Macht seine Sache aber gut, mehr kann ich dazu nicht sagen. Das ganze Set Social Distrust dauert dann fast eine Stunde, was ich schon einen Tick zu lang finde, da hätte man ein paar von den langsameren Stücken rauslassen können, höhö.
Oder das speziell an die mitgereisten Fans gerichtete Lied vom Puffmann, oder so ähnlich, war währenddessen pissen, kann mich nur grob erinnern. Zur Zugabe befinde ich mich schon vor der Tür, weil drinnen mal wieder geraucht wird, aber insgesamt gute Show.
Das hier prangt neuerdings über dem Eingang der Baracke. Muss man nicht mehr viel zu sagen. Zwischendurch treffe ich Freddy. Freddy hat mir gestern auf dem Fußballplatz aus ca. einem Meter Entfernung voll in die Eier geschossen. Vorher kannten wir uns gar nicht. Hi!
Kurze Zeit später ist es dann auch so weit: Sweet Empire aus den schönen Niederlanden stehen auf der Bühne. Woher genau vermag ich nicht zu sagen, der eine sagt Amsterdam, der andere sagt nördlich von Amsterdam, an der Küste.
Mal wieder ne Band, die live deutlich mehr abgeht als auf CD. Die CD gibts für soviel Geld man möchte, also auch umsonst, im Internet, was natürlich ne geile Gelegenheit ist, sich das vorher mal anzuhören. Während die CD mich nur so mittelmäßig mitgerissen hat, gibts in der Baracke kein Halten mehr.
Punk, schnell, laut, wie es sich gehört. Die Band vergleicht sich selbst mit Good Riddance und Descendents. Passt, sobald man sich an die etwas eigenartig-hohe Stimme des Sängers gewöhnt hat. Übrigens seit langem mal ne Band mit cleanem Gesang auf der Bühne der Baracke!
Der Sänger bemüht sich auf zweierlei Arten, den Halbkreis vor der Bühne auszufüllen. Erstens indem er so viel wie möglich darin rumspringt, aber auch indem er einzelne Mitglieder des Publikums packt und hineinzerrt. Während des Singens.
Der Gitarrist zur Linken des Bildes hat uns vorher draußen noch den Unterschied zwischen Niederländisch und belgischem Niederländisch erklärt. Lustiger Typ.
Dieses blonde Prachtexemplar eines Vorzeigeniederländers bedient den Bass. Ich wette, dass er Henk heißt. Bass hängt zwar etwas zu hoch, seine Fähigkeiten machen das aber wieder wett. Wirklich erstaunlich, ich hab extra drauf geachtet, er bedient ALLE VIER Saiten! Sowas hat die Welt noch nicht gesehen.
Baracken-Soundmann Jan hat ganze Arbeit geleistet. Die Musik kommt derart druckvoll aus den Lautsprechern, dass es deutlich mehr fetzt als zu Hause von CD.
Vom aktuellen Album wurd einiges gespielt, auch der titelgebende Song "This Season Needs Torches", bei dem einige Leute im Publikum sogar mitsingen können und dürfen.
Wie man zum Beispiel auf diesem Bild erkennen kann. Die Band hat auch richtig Spaß an dem, was sie da tun. So solls sein.
Drei von vier Leuten haben übrigens lange Haare. Wie damals in den 90ern! Fehlen nur noch umgedrehte Baseballmützen.
Haare Haare, den ganzen Tag Haare. Ich will nochmal die Instrumentalarbeit positiv hervorheben. Da steckt mehr hinter als drei Akkorde und gerade der Bassist spielt da echt geiles Zeug runter.
Auch der Drummer hat lange Haare. Sieht aber insgesamt etwas mehr nach Metal aus. Im Publikum leeren sich die Reihen, weil der Social Distrust-Fanclub zurück ins Sauerland fährt. Die ganz harten bleiben stehen.
Hier nochmal der scharfe Bassist. Übrigens hat KEINE Band das Thema Fußball angeschnitten. Beeindruckend. Keine Deutschland-Holland-Witze. Kein "Ihr seid hier obwohl EM ist!", ich bin beeindruckt.
Zwischendurch gibts sogar Waiting Room von Fugazi als Cover. Besser als das Original, möchte man fast sagen, auch wenn man von der Oldschool-Fraktion dafür geprügelt wird. Die Ansage war auch irgendwas mit "this song is for everyone over 25 in this room" oder so. Hab ich ja noch mal Glück gehabt, die zwei Wochen!
Hier siehts aus als hätte Henk nen Iro. Ist aber nur die Wandbemalung! Aber apropos Iro: Die Band macht die ganze Zeit so ne seltsame Geste, bei der man eine Hand wie nen Iro mit gespreizten Fingern über seinen Kopf hält.
Auf spätere Nachfrage nach der Bedeutung dieser Geste erfahre ich: "It's a Mohawk. It means having fun." Achso!
Wer raucht ist cool und hat mehr Freunde. Sympathische Band, gute Mukke, geiles Set. Geht zwar nur ne halbe Stunde, aber die halbe Stunde war super.
Der Sänger hat übrigens die Hypnosekröte aus Futurama auf die Wade tätowiert. Geiler Scheiß.
Sobald das Konzert zuende ist (eine Zugabe gab es noch) geht die Konservenmusik an. Wir bleiben noch ne halbe Stunde bis der Bus kommt und die ganze Zeit läuft ausschließlich Knochenfabrik. Daumen hoch!
Ja, Bus. Habe ich doch gerade noch Visitenkarten verteilt, die mich als "Fahrradpunk und Gossenjournalist" ausweisen, fahre ich jetzt mit dem Bus nach Hause. Obwohl öffentliche Verkehrsmittel auf der neuen Blinker Links-Platte als scheiße befunden werden. Oh nein! Bis zum nächsten Mal (dann mit dem Fahrrad),

Euer Gerd

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