Pascow-Tour Teil 1: Breminale (mit Noen, Der Fall Böse), 12.07.2012 in Bremen, Osterdeich - Bericht von Fö
Pascow-Tour Teil 1: Breminale, 12.07.2012
Meine Wenigkeit ist auch dabei, als Merchandiser und Seelsorger mit offenen Ohren für die Probleme betrunkener Festivalbesucher. Yeah! Drei Termine stehen dieses Wochenende an - erster davon: Die Breminale!
"Breminale", das klingt ja irgendwie schon ziemlich hochgestochen nach prunkvollem Stadtfest, macht aber nen echt gemütlichen Eindruck. Entlang der Weser schlängeln sich diverse Bühnen und Stände, alles recht bunt und verspielt. Ein Stadtfest mit Hippie-Charme.
Wir haben Donnerstag und das Wetter ist doch etwas trüb - aber anscheinend macht das den Norddeutschen nicht viel aus. Ganz gut was los, auch im "Flut"-Zelt, in dem Pascow später auftreten werden. Jetzt spielen gerade NOEN aus Bremen. Haben mal irgendnen Contest gewonnen und sind laut Ankündigung der Beweis, "dass ein Indie-Rock Trio keinen Sänger braucht, um energetische Musik zu spielen"...hm, wir schlendern dann mal weiter...
Das Programm ist ziemlich bunt - es gibt Kinderprogramm, Theater, Tango tanzen und diverse Livebands zwischen Folk, Indie und Songwriter. Was für die ganze Familie, wie man so schön sagt. Aber hat ja auch niemand behauptet, Pascow wären nicht familientauglich...
Zurück zum Flut-Zelt. Kleine Anekdote am Rande: Einer der Veranstalter erzählt, dass die Flut tatsächlich schonmal das Zelt erreicht hat und Enten vor der Bühne schwammen. Ententanz mal anders...achja, mittlerweile spielt hier DER FALL BÖSE. Oder auch die übliche Gute-Laune-Bläser-Stimmungs-Band, die vor Pascow spielt.
Aus Hamburg kommense und spielen nen echt gelungenen Mix diverser Stile, von Hiphop über Punk bis hin zu Soul. So ungefähr würden wohl Fettes Brot auf Ska klingen. Ich bekomm nur ein paar Songs mit, die wissen aber zu gefallen. Versierte und gut eingespielte Band, gute Songs, das Zelt ist gefüllt und die Zuhörer begeistert.
Derweil bereiten sich Pascow auf ihren Auftritt vor, die Bühnen-Moderatorin quetscht uns aus wie sie die Band ankündigen soll (meine Meinung zu Moderation auf Rock-Veranstaltungen muss ich ja hier wohl nicht nochmal breit treten...) und draußen wacht ein rauchender Buddha darüber, dass der Regen sich nicht an die Öffentlichkeit wagt. Danke dafür.
Der Backstage-Bereich. Hat was, echt! Jede Band mit ihrem eigenen Oma-Wohnwagen, die örtliche Crew ist gut drauf und freundlich wie Sau, schönschön!
Immer noch Der Fall Böse! Die dürfen noch ne Zugabe servieren, deren einziges Manko war, dass darin auch noch diverse Coversongs verbraten wurden. Nichts gegen gut platzierte Coversongs, aber in Kombination mit der fröhlichen Musik und der Festzelt-Atmosphäre erinnert mich das grad irgendwie zu sehr an die Hermes House Band.
Jetzt aber! Fuckin' Bluesrock von PASCOW! Der Merchtisch quetscht sich recht versteckt neben die Bühne. Vom Auftritt krieg ich wenig mit, aber ab und zu kletter ich dann doch mal über die Cases, um nen Blick gen Bühne zu erhaschen. Nächstes Mal nehm ich mir ne Wasserpistole mit und sabotier ein wenig die Band. Bestimmt witzig.
Publikum. Vor der Bühne ist gut was los, viele Textsichere, am Rande tummeln sich die "Älteren" und die "Interessierten". Ist übrigens das erste Mal Bremen für die Pascows. Warmer Empfang! Die Merch-Verkäufe laufen ganz gut, auch wenn mir für die ersten Kunden das Wechselgeld fehlt - Bremen scheint eines dieser Städte zu sein, in denen man bevorzugt mit 50-Euro-Scheinen zahlt.
Irgendwann abbauen und abhauen. Die beiden Steffis schleppen uns ins "Rum Bumpers". Bei Bier und Schnaps wird der Vorsatz, heute mal früh schlafen zu gehen, dezent ignoriert. Gespräche über Rollatoren und Punkrock vernebeln den Abend.
Auch mal wieder auf Überraschungs-Stippvisite: Der Cycoheiko! Der hat uns vorher noch den schmackhaftesten Hotdog der Welt präsentiert - ein kulinarischer Leckerbissen, der im weiteren Verlauf der Tour noch eine gänzlich andere Bedeutung bekommen soll. Aber das gehört jetzt nicht hier hin...
Irgendwann klappen sich bei Swen die Augen um und er stellt unauffällig fest: "Die sehen aus als bräuchten sie Schnaps", holt ne Runde und trinkt erst mit, als er merkt, dass es nichts bringt, die Gläschen einfach nur auf den Tisch zu stellen. Rock'n'Roll!
Unterkunft: Künstler-Appartement. Nett! Und morgens hängen die frischen Brötchen vor der Tür - es sei denn man entdeckt die im Kühlfach früher.
Passend eingerichtet, damit sich die Punker wohl fühlen - selbst an den obligatorischen Pflasterstein haben die Gastgeber gedacht.
Der nächste Tag! Heute gehts weiter zum Fonsstock Festival, aber weil noch etwas Zeit bleibt, gucken wir uns vorher Altstadt und Viertel von Bremen an. Absolutes Highlight unserer kleinen Sightseeing-Tour: Das "Bremer Loch" ist nicht etwa die stadtbekannte Prostituierte, sondern ein Gullideckel, der, wenn man Geld einwirft, Tierstimmen imitiert. Ganz schön abgefahren.
Apropos abgefahren: Weiter geht die heitere Tour gen Fonsstock Festival! Weiterlesen hier