Semtex, 20.07.2012 in Dortmund, Unten LinX - Bericht von Fö
Semtex, 20.07.2012 in Dortmund
Die Ausgeh-Angebote am heutigen Abend sind doch eher dürftig. Aber irgendwas muss ich meinen Gästen (Safi und Flo sind auf Stippvisite) doch bieten können...wir entscheiden uns fürs Unten Linx. Lohnt ja eigentlich immer, auch wenn die dort auftretende Band keiner kennt und der Musikstil (Sludge-Doom-Southernrock-Metal) jetzt auch nicht unserer favorisierter ist. Aber dafür sind dann doch recht viele Leute dabei. Wir spekulieren auf ausverkauft.
Ist auch tatsächlich schon gut was los, als wir ankommen. Scheint wohl doch nicht allzu unbekannt zu sein, die Band. Oder das Sommerloch größer als gedacht. Irgendwann startet ein etwa 10minütiges Basswummern, das wir nur von draußen hören und uns zunächst fragen, ob das schon das Konzert ist. Antwort: ja!
Ich bin ja tatsächlich gar nicht mal so abgeneigt gegenüber solcher Musik. Gerade das Eintönige entwickelt doch über die Dauer eine gewisse Dynamik, tief versteckt irgendwo im Subtext und beinahe hypnotisierend-fesselnd. Würde ich mir privat im stillen Kämmerchen nie geben, aber live kann das echt was. Trifft auch auf Semtex zu.
Die Band kommt aus Finnland und die Musik ist, wie oben schon beschrieben, so ne Sludge-Suppe. Zähe Riffs, viel Bass und tiefst gestimmte Gitarre. Für Männer mit viel Bart und viel Haar. Ich glaube, der Yeti hört sowas. Und, wie gesagt, ne gewisse Faszination für diese Musik stellt sich nach einigen Minuten tatsächlich ein.
Jetzt aber das große Aber: Vom Gesang ist heute mal gar nichts zu verstehen, wodurch die Instrumentierung dann doch etwas zu wabernd-monoton gerät. Die Anlage im Unten Linx war ja noch nie perfekt (muss ja auch nicht), aber heute kommt wirklich nix rüber. Okay, bei einem Lied, als sich die Gitarren mal etwas zurücknehmen, versteht man auch etwas Gesang.
Und der kann auch was. So schön fieses Gekeife bis Gegrowle. Herrlich. Wunderschön dämonisch. Kann echt was, der Auftritt - aber auf Dauer wirds mir dann doch zu stickig in dem kleinen Raum, also raus. Im Wissen, dass man ja eiiigentlich nicht so viel verpasst, wenn man mal 10 Minuten fern bleibt. Also, vielleicht ein halbes Lied oder so. Flo fragt, ob man Livekonzerte nicht einfach auf 45 abspielen kann.
Anschließend: Saufen! Im Unten Linx gibt's Biervorräte zu vernichten, Schnaps ward auch gesichtet und die Ahoi-Brause der Schwerter Brigaden tut ihr Übriges. Nach anschließendem Wechsel in die angrenzende 90-Cent-Kneipe machen sich erste Ausfallerscheinungen bemerkbar.
Kiki. Gescheiter Typ. Während Safi sich rührend um ihren Freund kümmert, kümmert er sich darum, dass das Bier auch geleert wird, bevor die nächste Fuhre kommt. Geiler Abend! Nicht im Bild übrigens Alexej - er beschwert sich ja immer, wenn er nicht im Bericht erwähnt wird. Heute könnte ich das tun.
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