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Long Way Down, Western Grace, Kraken, 31.07.2012 in Münster, Baracke - Bericht von Gerdistan

Long Way Down, 31.07.2012 in Münster

Mal wieder gehts auf in die Baracke. Letzte Woche hätte ich meinen persönlichen Rekord aufstellen können und in vier Tagen dreimal in die Baracke gehen - leider scheiterte das am Zeitplan des Tangled-Lines-Gigs, der offensichtlich ähnlich aus dem Ruder lief wie einen Tag später in Kamen (Bierschinken berichtete). Da ich früh raus musste, bin ich dann früh abgehauen. Am nächsten Tag zu Rat City Riot wollte keiner mitkommen, also hab ich mir das auch geklemmt.
Diese Woche hätte man das sogar noch toppen können mit drei Konzerten in drei Tagen, aber zu dem Crust/HC-Ding am Sonntag um 17 Uhr konnte ich auch niemanden überzeugen und die drei Bands mit den Beschreibungen Post-Hardcore, Post-Punk und Indie-Punk hätte ich mir gerne angesehen, wenn man jeweils das erste Wort der Stilrichtung weggelassen hätte (Scheiß Post!). Jaja, ich bin "close minded" (Jenz) bzw. "stuck in the nineties" (Karl aus Karlifornien). Mir doch egal! Heute gehts jedenfalls wieder los, für drei oder fünf Euro Eintritt gibts drei Bands zu sehen, eine davon aus dem schönen Groningen.
Die erste Band aber nicht, das sind Kraken aus Melle. Mein Insiderwissen, dass einer von denen heute Geburtstag hat, kann ich nicht mehr anbringen, da die Band demselbigen bereits vor dem ersten Song gratuliert. Naja, vielleicht kann ich noch damit punkten, dass der Bassist früher bei den Alternative Allstars gespielt hat, falls sich noch irgendwer an die erinnert.
Dieses Wissen habe ich mir übrigens zwei Stunden vorm Konzert auf dem Fußballplatz angeeignet, die Welt ist echt ein Dorf. Nu was zur Musik: Das ist so Rock, Alternative-Rock vielleicht, oder Classic Rock, keine Ahnung, ich tu mich ja schwer mit so Schubladen, wenn ich die Musik selber nicht höre. Die ersten paar Songs hauen mich jedenfalls nicht so aus den Socken.
Später wird die Geschwindigkeit dann etwas angehoben, die Akkorde werden weniger, das ganze klingt nun etwas mehr nach Garage oder Grunge oder was weiß denn ich und gefällt mir besser. Passt auch besser zum restlichen Abend. Nach ungefähr ner Viertelstunde wars das aber auch schon.
Nächste Band: Western Grace aus Münster. An der Gitarre: Konzertorganisator Flo, dem ich immer noch dankbar dafür bin, dass er Leagues Apart und die Murderburgers in die Baracke gezaubert hat. Der Bassist spielt auch bei Pavement Poetry aus Spelle, die damals im April als Vorband von Leagues Apart in der Baracke waren.
Also Musiker aus Melle und aus Spelle am selben Abend auf derselben Bühne! Verrückt! Musik ist so Punk, das erste Lied reißt mich gleich ziemlich mit, wird flott runtergeschrabbelt und der Gesang, also ich will nicht sagen, dass Flo singen kann, aber sein Organ passt zu dieser Art von Musik ziemlich gut.
Ansonsten kommt das Ganze noch etwas zu konzentriert rüber, aber das wird noch, da bin ich mir sicher. Sie haben sich immerhin seltener verspielt bzw. Einsätze verkackt als die Kraken, obwohl es die schon viel länger gibt! Der andere Gitarrist übrigens mit Idle-Class-Shirt, das wird hier bald so eine riesige Band-Inzest-Suppe wie in Kiel.
Zwei Covers haben sie auch im Gepäck, das erste müsste Boxcar von Jawbreaker gewesen sein, klingt logisch, der Bassist trägt ein Jawbreaker-Shirt. Das zweite Cover sagt mir nur vage irgendwas, keine Ahnung was es war. Vielleicht klärt mich noch jemand auf. Damit ist nach zwanzig Minuten der Auftritt auch schon wieder erledigt - hätte Flo nicht nach gefühlt jedem Song seine Gitarre gestimmt, wär es noch kürzer gewesen.
Wie so oft ist bei der weitgereisten, fremdländischen letzten Band weniger los als bei den Lokalhelden. Der Barackenhalbkreis hat mal wieder eine beachtliche Größe, als die freundlichen Niederländer von Long Way Down loslegen.
Bis auf den Drummer tragen sie übrigens alle kurze Hosen und fallen äußerlich in erster Linie dadurch auf, dass sie nicht auffallen. Die Jungs sehen alle vollkommen normal aus. Der Zug mit den lustigen Punkerfrisuren ist beim Sänger aber eh abgefahren.
Abgefahren ist aber auch die Musik, die hier geboten wird. Musik, bei der heutzutage jeder sagt: "Ja geil, Skateboard-Poppunk, mit 16 fand ich das auch noch gut!". Nur ich nicht, denn ich find sowas immer noch gut. Aber so richtig, das ist Melodycore vom feinsten, was hier geboten wird. Könnte sich zwischen Consumed und Lagwagon auf jeden Tony Hawk's Pro Skater-Soundtrack des ausklingenden Jahrtausends mogeln.
Er hier rechts im Bild ist der Roadie der Band und ihrer Meinung nach auch der beste Rapper der Niederlande. Solche und ähnliche Weisheiten werden in einer lustigen Mischung aus Niederländisch, Englisch und Deutsch ans Publikum weitergegeben, gelegentlich unterbrochen von Musik.
Das da auf der Bassdrum ist übrigens ein aufgeklebtes Bild des niederländischen Popsternchens "Laura Dik", was auch immer das soll.
Die Band hat übrigens gestern noch in München gespielt und hat heute das vierzehnte Konzert der Tour, die sich vorwiegend in Osteuropa abgespielt hat. Scheint Spaß gemacht zu haben, aber man freut sich dann doch auch, wieder nach Hause zu kommen.
Drummerfoto. Lustig auch, dass eine niederländische Band diesen Orange-Verstärker dabei hat. Höhö. Orange. Oranje. Höhöhö.
Ebenfalls ein Novum: Der Drummer spielt barfuß! Hab ich noch nie gesehen sowas, glaube ich.
An veröffentlichem Material gibts von den Jungs bisher leider nur eine EP, dabei wollte Thrun doch, dass ich ihm eine Langspielplatte mitbringe. Man kann nicht alles haben!
Nach etwas mehr als ner halben Stunde sind dann auch Long Way Down ohne Zugabe fertig (Zugaben gabs gar keine am ganzen Abend).
Nach einem kurzen Schwätzchen am Merch grabsche ich mir noch eine Handvoll Aufkleber und kaufe für 5€ die EP. Leider habe ich vergessen, den Jungs meine preisgekrönten Bierschinken-Visitenkarten hinzulegen - ich hoffe, sie finden über Facebook hierhin.
Hier noch ein Bild von letzter Woche Dienstag: Während wir draußen am Aasee bei bestem Wetter auf den Beginn des Konzertes warten, spielen am anderen Ufer zwei Typen Gitarre und Trompete. Über dem Aasee verbreiten sich die Schallwellen außerordentlich gut.
Das ganze Konzert war übrigens um 22:30 schon zu Ende, das bedeutet, dass man sehr früh ins Bett gehen kann um am nächsten morgen zeitig aufzustehen um einen Konzertbericht zu schreiben! Bis zum nächsten Mal,

euer Gerd

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Thruntilldeath
(Thruntilldeath)
02.08.2012 22:32
Ich find sowas auch gut. Viele Leute finden sowas ja völlig asozial, aber für micht gehört 'ne Schirmmütze auch umgedreht. Up the 90x!
Berzerker666

04.08.2012 20:50
Baracke immer wieder geil

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