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Hotel Energieball, The Vageenas, 27.10.2012 in Bochum, Wageni - Bericht von Fö

Hotel Energieball, The Vageenas, 27.10.2012 in Bochum

Eigentlich war heute inoffizielle Pre-Release-Party des nigelnagelneuen Tapes von Betrunken im Klappstuhl geplant. "Live in Leiwen" heißt das gute Teil und enthält "ein Feuerwerk an Punkraketen direkt ins Fressbrett" (sagt Spastic Fantastic) - aber unser Ausflug in die Schneelandschaft der Mosel wird kurzfristig abgeblasen, weil Ulf ein Fingernagel abgebrochen ist, als er sich die Wimpern zupfen wollte. Nunja. Dann gibt's das Teil also doch erst bei der offiziellen Releaseparty am 8.11. Doppeltes Pech für Markus: Auch sein zweiter für heute geplanter Gig mit seinem Nebenprojekt Napoleon Dynamite musste ausfallen, weil Schlagzeuger Wicke beim Versuch, Ulf beim Wimpern zupfen zu helfen, vom Balkon fiel. Soviel zum internen Szene-Gossip.
Aber wo wir gerade bei Konzertausfällen sind: Auch Kotzreiz mussten ihren heutigen Gig in Bochum absagen! Aber weil Hotel Energieball trotzdem spielen und The Vageenas ein würdiger Ersatz sind, gucken wir mal vorbei.
Geht, wie gewohnt, etwas später los - aber dank Feuertonne vorm Wageni und geilen Bierpreisen drinnen ist das ja nicht weiter schlimm. Irgendwann die ersten Töne von drinnen! Also rein. Gut gefüllt. Nur vor der Bühne ein Abstands-Halbkreis, den man selbst für Wageni-Verhältnisse noch als ziemlich respektvoll bezeichnen kann. Ziel des Respekts: THE VAGEENAS
Babette hat mit dem ihr zugemuteten Platz nicht so das Problem, schmeißt sich fleißig über jeden einzelnen Quadratzentimeter und wirft sich auch mal frontal in die Zuschauer. Nebeneffekt: Der Respekt wächst, und JETZT traut sich erst recht keiner nach vorne. Tja. Pech.
Musik: Punk. hahaha. Also, das war jetzt für die Leute, die Wert darauf legen, in nem Review zu erfahren, was für Musik die beschriebene Band überhaupt macht. Ja, solls geben solche Leute. Also: Schublade Punk auf, Vageenas rein, Schublade wieder zu. Verschlagwortet mit "schnoddrig" und "77" und so.
Ja, und halt Wirbelwind Babette. Unterhaltungsfaktor irgendwo da ganz oben. Freut sich über die Leute vor der Bühne und meint ihr wäre es egal, ob die wegen der Kälte draußen oder der Musik drinnen hier sind. Legt Wert darauf dass sich hier ja keiner bewegt (man solle sich ein Beispiel an ihr nehmen) und fiebert dem Ende des Auftrittes entgegen, weil sie dann endlich nicht mehr den Bauch einziehen muss. Essen war anscheinend gut.
Super Auftritt und irgendwie viel zu plötzlich wieder vorbei, dafür zum Ende hin immer mehr Leute, die fleißig mitsingen, was die Band sichtlich freut. Achja: Ich bin grad mal wieder in ner kein-Bock-viel-zu-schreiben-Phase, also springe ich mal eben zur nächsten Band.
HOTEL ENERGIEBALL! A.k.a. neue Band von Uwe Umbruch und weiteren Protagonisten der hiesigen High-Society-Punkrock-Szene. Genauer gesagt Revolvers-Umfeld. Im Vorfeld mit reichlich viel Vorschuss-Lorbeeren bedacht, da bin ich mal echt gespannt was einen hier erwartet. Man munkelt was von "Glampunk mit deutschen Texten", was ja ne Kombination ist, bei der sich mir doch recht schnell die Nackenhaare aufstellen. Aber ebenso munkelt man auch, dass das hier durchaus funktionieren würde.
Dazu kann ich nur sagen: Jau, stimmt. Ist auch gar nicht so glammig wie befürchtet, klingt auch schön nach Straße und lebt durch konstant durchgezogenes Tempo - aber das mit den Melodien hat die Band echt drauf, Hut ab. Einfluss skandinavischer Rockbands ist nicht von der Hand zu weisen. Texte, soweit verstanden (ich bin mal wieder überrascht über den echt guten Sound im Wageni), alles andere als unpeinlich.
Schon eher grenzwertig: Uwe und seine Rolle als Frontmann. Da ist mir irgendwie zuviel Ego-Ding drin, auch wenn er heute bewusst damit kokettiert durch Ansagen wie "Ob ihr wollt oder nicht, wir spielen eh ne Zugabe", dat is mir irgendwie zu überdreht. Okay, diese Selbstabfeierei ist bei Glam-Bands halt so üblich. Aber empfinde ich hier als unpassend - oder vielleicht seh ich das einfach zu eng.
Nunja. Schlagzeuger Tobbe setzt immerhin auch einige ironische Akzente ("wir wollen keine Mädchen in der ersten Reihe - nur besoffene Jungs. Wie die Oi-Bands."), auch sonst hat die Band Spaß - und die Mädchen in der ersten Reihe ebenso. Also will ich mal nicht meckern.
Musik: großartig! Ich bin mal sehr gespannt auf die fertigen Aufnahmen, das bisher im Vorfeld veröffentlichte "Ich will dich zerstören" konnte mich noch nicht wirklich überzeugen, kommt live aber noch um einiges knackiger rüber. Bin durchaus geneigt, mich der allgemeinen Meinung anzuschließen, dass hier Großes auf uns zu kommt. Aber trotzdem fand ich heute den Vageenas-Auftritt einfach frischer, kompromissloser und sympathischer.
Kann man mit Humor wettmachen. Uwe mimt den Peter Maffay (in Statur und Stimme), während er seine Band vorstellt. Übrigens: Auch dieser Auftritt geht verdammt schnell vorbei. Und schwupps, schon ist man in der angekündigten Zugabe.
...und in der zweiten Zugabe. Nachdem die Band eigentlich schon längst die Bühne verlassen hat, gibts mir Trittleiter und Gitarrenbegleitung noch nen spontanen semi-unplugged-Bonus in Form des "Redemption Songs". Natürlich mehr die Strummer- als die Marley-Version, trotzdem dank Uwes charismatischen Gesangs irgendwie eigen. Als Zugabe voll in Ordnung. Oi. Konzert vorbei, Bierchen noch, ab zum Zug, Kneipe, Aus.

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