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Nothington, Pascow, 2nd District, Revolting Rival, 19.04.2013 in Rosswein, Juha - Bericht von Fö

Punkrock Geburtstag, 19.04.2013 in Rosswein

Weiter geht das muntere Reiseleben! Gestern weilten wir in Prag und haben dort der Baboon Show bei der Arbeit zugeschaut, heute geht es quasi auf den Rückweg - diesmal per Zug, und zwar zunächst nach Rosswein. Das liegt etwa 40 Autominuten und 100 Zugminuten von Dresden entfernt, also irgendwie schon mitten in der Pampa. Der liebe Daniel feiert Geburtstag und hat ein paar hochkarätige Bands eingeladen, ihn dabei musikalisch zu unterstützen. Da sind wir doch gerne dabei!
Erstmal ankommen. Rosswein, idyllische Kleinstadt. Immerhin gibt es nen eigenen Bahnhof und nicht weit von da das Jugendhaus - und da hat man uns nicht zu viel versprochen. Großer Innenhof mit Holzschiff und Skaterampen, großes Gebäude mit mehreren gut ausgestatteten Räumen, schön bunte Wände und überall nette Leute.
Einer dieser netten Leute, das Geburtstagskind nämlich, kutschiert uns alsbald schonmal zur heutigen Unterkunft: Das Studentenwohnheim, ebenfalls nicht weit vom JuHa entfernt. Hübsch möbliert, auch wenn die Möbel schon vom bloßen Angucken auseinander fallen.
Kleine Stärkung in ner Gaststätte an der Freiberger Mulde (Kapitel "geile Flussnamen") und zurück zum Jugendhaus! Hier gibt's ab 19 Uhr 100 Liter Freibier. Kümmert mich als Alkoholfrei-Trinker nicht wirklich, erklärt aber die Teil- und Totalausfälle einiger Konzertbesucher im späteren Verlauf des Abends...aber nunja. Reichlich angeheitert ist dann auch das Publikum, als irgendwann REVOLTING RIVAL ihren Auftritt beginnen.
Musik würd ich grob als ne Mischung aus Skatepunk, Hardcore, Crossover, etwas Oipunk und einigen weiteren Versatzstücken einordnen - nichts besonderes, eher die Kategorie "unterhaltsame Vorband", aber, nunja, ganz nett. Besonderes Merkmal: Zwei Sänger, einer davon mit klassischem Muskelshirt und der andere mit klassischer Skater-Verletzung.
Mit ihrer Rolle als erster Band des Abends können sie ganz gut umgehen. Locken das Publikum ein paar Schritte nach vorne mit der Anmerkung, dass die Aufforderung dazu ja ausschließlich von der ersten Band kommen dürfe, die zweite darf das auf keinen Fall - äh, ja. Stimmt irgendwie.
Publikum. Man traut sich tatsächlich schon einige gewagte Tanzschritte, gut gefüllt ist der Raum auch schon mit allerlei bunten Gestalten.
Allzu viel schaue ich mir von Revolting Rival nicht an, da überlasse ich den Platz lieber den Leuten, die die Band schon kennen und mögen - und das scheinen hier einige sein. Kein Wunder, schließlich kommense ja von umme Ecke.
Apropos von umme Ecke: Aus meinen eigenen heimatlichen Gefilden sind 2ND DISTRICT anzusiedeln. Die haben heute ne ziemliche Tortour hinter sich, inklusive Vollsperrung auf der Autobahn, stehen aber nun putzmunter auf der Bühne - also, so putzmunter man sein kann, wenn man so fertig aussieht. Naja.
Glammiger Punkrock-Rock'n'Roll von den Mannen um Magdalla. In Polen sind sie mittlerweile Rockstars, flüstert man sich halbironisch zu. Und in Roßwein - okay, man kennt sie auch hier. Allerortens werden Texte mitgesungen oder zumindest Körper geschunkelt.
Bei mir selbst sind die Textkenntnisse eher dürftig, aber immerhin einige Songs kenne ich noch. Darunter auch ein paar Stücke, die älter als die Band sind - "Realize" von den Revolvers oder "Monotony" von District wären dazu nennen.
Die Hymne "Drinking" geht heute raus an Daniel, Mann und Honigkuchenpferd des Abends. Der freut sich.
Und mein Eindruck so? Och, naja, 2nd District halt. Ich find die ja soweit gut, kann man sich anschauen, aber so wirklich vom Hocker reißen tut mich das nicht, da fand ich das vor einigen Monaten in Dortmund besser - auch wenn heute mehr los ist.
Also: Unterhaltsames Geplänkel, aber nicht so fesselnd wie gewünscht. Vielleicht nehme ich die Leistung der Band aber auch nur gedämpft wahr aus Vorfreude auf die nächsten beiden Bands...
Doch zuvor: Tätäää. Daniel bekommt ne Geburtstagsansprache, datiert auf letzten Sonntag, sowie Nachschlag für seine Plattensammlung. Keine Torte, keine Partyhütchen. Is ja Punkrock hier!
Wo wir grad beim Punkrock sind: NOTHINGTON sind nun an der Reihe! Die zweite meiner allzeitfavorisierten Livebands (neben der Baboon Show gestern und Pascow heute & morgen), die ich auf unserem aktuellen Kurztrip sehe. Geil! Abgesehen vom Monster Bash in Berlin die einzige Ostdeutschland-Show der Jungs, entsprechend geladen ist das Publikum von den ersten Tönen an.
Die Band aus San Francisco kommt ja eh alle paar Jubelmonate über den großen Teich, zuletzt unter Anderem auf Tour mit Donots sowie den Menzingers - da vergrößert sich die Fanbase, keine Frage. Aber glücklicherweise ist sich die Band treu geblieben und bespielt weiterhin die kleinen und geilen Läden, statt direkt dem nächsten Höhenflug zu verfallen.
Jay teilt uns mit, sich gar nicht erinnern zu können, dass Nothington vor einiger Zeit schon einmal hier im Jugendhaus zu Gast waren - er schiebt das darauf, dass die damals Anwesenden wohl einen guten Job darin gemacht haben - ihn zum Saufen zu verleiten. Glaubt man gerne. Wobei ich mich ja fast schon frage, wer hier wen zum Saufen verleitet.
Mächtig Abfeierei in den ersten Reihen, teilweise fliegen da etwas zu sehr die Körperteile durch die Gegend - da muss man ja direkt acht geben, nicht aus Versehen mit seinem Auge in einen ausgestreckten Daumen zu laufen, wie hier (mittig im Bild) zu sehen.
Anständig Fotos machen wird mir auch erschwert, weil ständig irgendwelche Arme vor der Kamera rumfuchteln. Ker aber auch! Schon geil, wie hier gefeiert wird - gerade bei älteren Stücken der Marke "The Bottom Line" oder "Where I Stand". Das Programm ist aber gut gemischt und alle drei Alben werden gut gewürdigt. Man darf sich also auch freuen über neuere Stücke wie "The Escapist" (Hit!) oder "End of The Day".
Gänzlich neues Material gab es, soweit ich mich erinnere, nicht zu hören - dabei erscheint doch in einigen Wochen eine Split-Single mit Paper Arms. Zu erwerben gab's die vermutlich auch noch nicht, dafür hing, wie sich später erfuhr, während des Auftrittes ein dicker Zettel am Merchstand, dessen Wortlaut ungefähr zum Ausdruck brachte, was denn der Betrachter hier suche wo doch gerade Nothington spielen und er solle gefälligst Stagediven. Geil!
Wat soll man auch machen, wenn die gesamte Crew die Zeit feiernderweise vor der Bühne verbringt. Jau, endlich mal wieder ein mitreißender Auftritt von Nothington, nachdem die Konzerte, die ich im letzten Jahr gesehen habe (Wermelskirchen und Venlo) eher nach Pflichtprogramm rochen.
Noch ein Highlight gen Ende: Jay stellt die Gitarre ab, wickelt sich das Mikrofonkabel um den Arm, kündigt den "best Punkrock-Song ever" an und stürzt sich ins Publikum. Gespielt wird aber nicht "Filmriss", sondern "Territorial Pissings" von Nirvana - hm, okay, kann man machen und ist tatsächlich ein guter Song, aber großer Nirvana-Fan war ich nie, zündet bei mir dementsprechend nur bedingt. Der Rest des Publikums sieht das etwas anders.
Mit "This Conversation Ends" ist auch bald (und viel zu früh) das offizielle Ende und der vorläufige Höhepunkt des Auftritts erreicht, aber nach einigen Handzeichen mit Leuten, die nicht wissen, was sie antworten sollen, einigt man sich darauf, bestimmt noch etwas Zeit für die Zugabe zu haben.
Also weiter wildes Abfeiern, bis man uns viel Spaß mit Pascow wünscht und einen schweißnassen Raum hinterlässt. Uiuiui.
Kurz Luft schnappen und wieder rein: PASCOW! Wie immer werde ich auch heute meinen Bericht darauf beschränken, ausschließlich zu erwähnen, dass ich eigentlich nichts schreiben kann, da ich die Band doch schon so oft gesehen habe. Nunja. Pascow haben heute auch ne kleine Tortour hinter sich, standen sich in einem Dresdner Musikladen die Beine in den Leib um auf die Reparatur von Alex' Amp zu warten - aber nun sind sie ja hier.
Wahnsinn, was da wieder für ne Energie aus den vier Burschen strömt! Vollgas Vollgas! Häupter werden geschüttelt, Schweißtropfen fliegen, Gitarrenhälse könnten steiler nicht sein. Badamm!
Unfassbar gut: Bei "The Strongest Of The Strange" stürzt sich Alex ins Publikum, gegenseitig brüllt man sich nieder, und schließlich wird er auf Händen getragen wieder gen Bühne geführt.
Und überhaupt, das Publikum ey. Ist noch voller geworden als zuvor bei Nothington, jetzt dominieren nicht nur einzelne Zeigefingerzeiger, vorne brüllt sich eine komplette wobende Masse durchs Set. Hölle.
Saite rausreißen mitten im Song. Kann man machen. Um später festzustellen, dass die Ersatzgitarre von Swen viel zu schwer ist.
Selbstverständlich sind sie B-Movie-Stars und nur hier wegen der Gewalt. Songs des Abends: "An die Maulwürfe" und "Mond über Moskau", mich überrascht immer wieder wie gut diese gerade live sind und mit welcher Euphorie sie angenommen werden.
Ist aber nichts gegen "Trampen nach Norden" und "Nach Hause", die nur getrennt durch die Zugabepause, die nächsten Höhepunkte darstellen. Hier mal ein Foto mit Wischeffekt, so zur Aufheiterung.
Die ersten Studiotermine sind gebucht, ein neues Album ist also in greifbare Nähe gerückt - entsprechend schwebt die Frage im Raum, ob sie auch neues Material spielen..."Merkeljugend" (oder so ähnlich. manchmal ist die Diskrepanz zwischen dem, was man versteht und dem, was gesagt wurde, ja doch höher als gedacht - aber nachfragen war mir zu blöd) wird uns vor den Latz geknallt. Für die Leute, die nicht da waren, beschreibe ich den Song mal als Mischung aus Run DMC, Kettcar und Queen. Wer da war, weiß es besser.
Oh, einen hab ich noch: das obligatorische Schlagzeugerfoto!
Pascow, immer eine Wonne! Das wäre auch mit doppelter Konzertlänge eine Hit-an-Hit-Geschichte gewesen, aber auch so können uns die gut 50 Minuten mehr als aus den Latschen reißen. Geil geil geil!
Danach: Eine weitere von diesen legendären Aftershowpartys, über die man besser kein Wort verliert. Hut ab, äh, auf. An dieser Stelle sei mal ein dickes Dankeschön an Daniel und Holm und den Rest des Teams ausgesprochen für diesen formidablen Abend und so vielen Sachen, die einfach nur gut waren. Wer sich vom Organisationstalent überzeugen will: www.back-to-future.com!
Heute auch hier, bereits beim gestrigen Konzert in Bayreuth anwesend und auch morgen in Kassel dabei: die verrückten Typen vom Lustspiel in 3 Akten. Er hier (wurde mir nie namentlich vorgestellt, also belasse ich es bei "er hier") kommt nochmal mit nem blauen Auge davon. Übrigens hab ich tatsächlich ne Sonnenbrille gefunden. Könnte deine sein.
Abschließend eine Warnung: Solltet ihr mal irgendwann die letzte Hoffnung für die Jungs von 2nd District sein, weil die total lattenstramm sind und ohne euch niemals den Weg zur Unterkunft finden würden: Lasst sie liegen.
Und morgen geht's auch schon weiter mit der Rückreise in die Heimat, diesmal mit Zwischenstopp in Kassel...Was wir dort so erlebten, lest ihr hier

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Ilona

23.04.2013 20:16
die Abschließend beste Warnung gefällt mir am besten!!!

snitch

23.04.2013 21:58
...ansonsten lässt der Gossip- Anteil aber mal wieder ganz schön zu wünschen übrig, Herr Fremdenföhrer...
So wird das nix mit der Punkrock- "Gala"!
Carsten

24.04.2013 11:49
Hammerkonzi in Rosswein! Es war ne wonne! Ich hab meine sonnenbrille in rosswein verloren! vllt ist es die, die du gefunden hast? meld dich mal bitte deswegen
der Fö
(der Fö)
24.04.2013 12:24
haha nee, es ging um ne Sonnenbrille, die "er da" auf dem Foto letztes Jahr in Karlsruhe verloren hatte und die jetzt vermutlich hier bei mir zuhause rumliegt
elminuto

17.05.2023 15:24
Hihihi, gut 10 Jahre nach dem Konzi hab ich grad den Videomitschnitt auf ner alten Backup-Festplatte gefunden (Backups... Soooo wichtig!!!)
Ich schnippel noch nen bischen was zusammen und lade es dann bei punktube.net hoch. Link folgt...
elminuto

17.05.2023 18:29
Hier der versprochene Link:
https://punktube.net/w/pT5BfbzRVxtMUUragkUKvN

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