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Not On Tour, Sweatshop Boys, Post-War Perdition, Nervous Breakdown, 08.09.2013 in Münster, Baracke - Bericht von Fö

Not On Tour, 08.09.2013 in Münster

Wieder im Lande und direkt mal gucken, wie man die Abende bei krachiger Livemusik verbringen könnte. Not On Tour spielen in Münster - okay, gesetzt! Da wollen sogar noch einige mehr hin, also beschließt das Plenum: Am Bahnhof treffen und einfach mal gucken, wer so alles ins Auto passt - der Rest fährt Zug. Geil. Weil ich heute (wie eigentlich immer) gut angezogen bin, ergatter ich nen Platz im Auto.
Entsprechend früh an der Baracke, wo noch wenig los ist und man uns zum Zeitvertreib statt Tischfußball nen Fußball anbietet. Nach und nach kommen mehr Leute, die meisten davon irgendwie aus der Dortmund/Unna-Ecke - die anderen wissen anscheinend, dass es hier erst später los geht...
Beiläufig bemerke ich, dass die Werbemaschinerie fürs Bierschinken eats FZW angelaufen ist. Feine Sache.
Gerd meinte mal, dass die Konzertbeginn-Zeiten in der Baracke von der jeweiligen Konzertgruppe abhängen. Also notiere ich mal kurz: ND12 lässt gegen 21 Uhr starten - an einem Sonntag mit 4 Bands. Puh. NERVOUS BREAKDOWN machen den Auftakt, auf eigenen Wunsch sogar, wegen müde und Familie und so.
müde bin ich übrigens auch. Heute viel zu früh wachgeworden weil mein Schlafzimmer direkt neben dem Bad liegt und von dort laute Kotzgeräusche kamen. Ich begrüßte den Gast mit einem fröhlichen "Guten Morgen, Tobi!", woraufhin dieser kurz seine Würge-Session unterbrach, ein nicht minder fröhliches "Guten Morgen" erwiderte und anschließend mit seiner Tätigkeit fort fuhr. Als ich dann wenig später pissen gehen wollte, hatte es sich der Gast mit dem grummeligen Magen auf dem Klo-Vorleger gemütlich gemacht, zugedeckt mit meinem Duschhandtuch.
Achja, Nervous Breakdown. Hardcore-Punk-Geboller. Auffe Zwölf und so. Wenig Ansagen, mehr Rumgebretter. Der Drummer schwitzt so stark, dass ihm ständig die Sticks entgleiten und er sich die Finger an den Shirts seiner Mitmusiker trocken wischen muss. Geil! Nervous Breakdown hab ich ja irgendwann letztes Jahr schonmal live gesehen. Fand ich damals ziemlich geil. Heute, naja, immerhin ganz nett.
Ein Song nennt sich "Kennzeichen D" und wurde geschrieben für Nationalfahnenschwenker während sonem Fußballturnier, geht heute raus mit voller Wut gegen verblendete Bürgerliche in Duisburg oder Hellersdorf. Daumen hoch! Bei sowas kriegt man ja echt das Kotzen. Aber mein Klo ist bestimmt immer noch besetzt.
Netter Auftritt, aber irgendwie halt doch nur erste Band an einem Sonntag Abend. Ist zwar gut gefüllt in der Baracke, aber wirklich viel Bewegung kommt nicht in die Massen, und in mich schon gar nicht. Mist ey. Ich glaub ich bin heute doch ziemlich kaputt.
Dann mal gucken, was die nächste Band so reißt. Die SWEATSHOP BOYS aus Israel (erkennbar an den ausgefeilten Bärten). Hatte da im Vorfeld mal reingehört, fands ganz okay. Live aber doch n Stück geiler. So Poppunk bis Garage, erinnert mich aber auch hier und da immer mal an die Beatles.
Ziemlich viel Zucker im Sound, nicht zuletzt auch durch die mehrstimmigen Gesänge. Hier hat sogar der Drummer ein Mikrofon. Zum Schlagzeugerfoto kommts heute aber trotzdem nicht, am ehesten dieses hier. Die Bandmitglieder sind auch gut drauf, etwas eigenartiger Humor, so gibt es einen inszenierten Bandstreit und son Quark, aber musikalisch doch ganz eingängig.
Toll auch die Szene, als den anderen Bands gedankt wird. Not On Tour, Nervous Breakdown und "this black metal band i don't know" - was einen erbosten Einspruch eines Mitglieds dieser Band einbringt, der sich beschwert, sie würden Death Metal und nicht Black Metal machen. Einzig richtige Antwort darauf: "Where's the difference?"
Nen Coversong gab's auch, nämlich Devo's "Mongoloid", mit einer kurzen Reminiszenz an Black Flag's Six Pack. Vielleicht gab's noch mehr Coversongs, vielleicht auch nicht, in den Ansagen war man sich da uneins, und ich als Musikbanause kenn mich da eh nicht aus. Ich bin ja nur wegen der Optik hier. Oh, guckt mal, der Bassist hat Hasenohren.
Also, ja, Sweatshop Boys. Hat gefallen. Hat mich nicht von den Latschen gerissen, aber so langsam merke ich auch, dass das heute eh nicht mehr passieren wird. Is' halt nicht mein Tag.
Erstmal draußen die frische Luft genießen und zu den letzten Songs von POST-WAR PERDITION doch mal wieder reingehen. Soso, das ist also diese Black, Verzeihung, Death Metal Band aus Berlin. Wie auch immer die ins Programm gerutscht sind. Den Ansagen zufolge sind sie eh gerade auf Tour und widmen die Songs den Leuten, die morgen arbeiten gehen müssen. Großartig!
Musik: Ja doch, kann was. Schön steiles Gebrate, ordentliche Geschwindigkeit, amtlich runter gezaubert. Mit geiler Fideldü-Gitarre. So rein von der Musik her knallt das schon ganz ordentlich! An den "Gesang" muss man sich schon eher gewohnen, halt so konstantes Gegrowle. Aber weil die Typen ansonsten ganz sympathisch wirken, kann man sich das auch mal länger geben.
Außerdem mag ich Bands, die mit diesem Halbkreis-Zustand etwas offensiver umgehen. So haben sich die Protagonisten einfach mal direkt vor die Bühne gestellt. Gute Sache. Ist doch irgendwie spürbar, dass wir hier die Band haben, auf die am heutigen Abend die wenigsten Besucher klarkommen. Nicht dass es leer wäre im Laden, aber eben doch weniger los als zuvor.
Nunja, weiter mit der nächsten und letzten Band. NOT ON TOUR starten gegen 23:40, was so ungefähr die Zeit ist, wo ich normalerweise am Münsteraner Hauptbahnhof stehen müsste, um die letzte Bahn gen Heimat zu kriegen. Liebe ND12, wäre geil wenn ihr beim nächsten Mal auf Bahnanreisende Rücksicht nehmen würdet! Heute ist das egal, wir sind ja mit diversen Autos da. Maz' Autoschlüssel wird fleißig umher gereicht und bleibt schließlich ausgerechnet bei mir hängen, weil alkoholfreies Bier keine passable Ausrede ist, nicht fahren zu müssen. Verdammt.
Not On Tour kommen ebenfalls aus Israel und sind, ganz dem Bandnamen widersprechend, auf Tour. Musik würde ich mal so dem Skate- bis Pop-Punk zuordnen, hat durch den weiblichen Gesang was von frühen No Doubt oder auch Save Ferris, aber das hören sie vermutlich oft. Schon blöd, wenn immer alles nur auf den Gesang reduziert wird. Not On Tour verknüpfen eingängige Melodien mit durchgängigem High-Speed, also gar keine so schlechte Grundvoraussetzung.
Wirklich viele Songs kenne ich nicht, obwohl ich das letzte Album "All This Time" ja schon dann und wann mal gehört habe. Was für ein Kracher is denn bitteschön "I Wanna Be Like You"? Heute auch gespielt, aber irgendwann später erst. Gibt auch einige gänzlich neue Stücke zu hören. Meinen Ohren traue ich kaum, als ein Coversong ausgepackt wird. "Summer of 69". Okay, klingt in dieser Version deutlich angenehmer als im Original, ist trotzdem ein unsäglich nerviges Stück Musikgeschichte. Naja.
Tja, wat solls. Die Band ist gut drauf, scherzt hier und da mal mit sich selbst oder mit den Anwesenden, außerdem wird der Geburtstag des Drummers verkündet und irgendne Story über seine Mutter, die ich wieder vergessen habe. Die Sängerin fragt öfter mal nach Schnaps für das Geburtstagskind und will wissen, ob wir hier Pfeffi haben. Hat keiner. Stattdessen wird irgendwann so ne 200ml-Miniflasche gen Bühne gereicht. Inhalt, dem Gesichtausdruck des Drummers nach zu folgen, nicht ganz so bekömmlich wie Pfeffi.
Guter Auftritt, soweit. Alle gut drauf. Ich irgendwie immer noch müde. Schade. Hatte gehofft, dass mich die Hauptband etwas aus der Lethargie reißt. Aber das will ich der Band nicht ankreiden. Die gibt sich redlich Mühe, wird fleißig mit Applaus-Lorbeeren bedacht und muss am Ende sogar noch ne Zugabe spielen. So weit, so geil.
Bleibt für uns also der Rückweg. Weil alle betrunken sind, dauert es viel zu lange, das Auto zu füllen, und weil ich fahren muss, kann ich nichtmal einfach so auf der Rückbank pennen. Man ey. Danke an Maz für die Karre, die mich wunderbar ins Bett geleitet hat. Heute kann ich sogar schlafen, ohne dass nebenan gekotzt wird.


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