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Paristrip: Black Mask, Eternal Sleep, Lodges, 9.10.-12.10.2013 in Paris (FR), La Mécanique Ondulatoire - Bericht von Kiki

Paris-Trip, 9.10.-12.10.2013 in Paris

Paris - Stadt der Kultur, Mode und Liebe...ob das die Gründe sind, warum ich noch nie da gewesen bin, da ich mit all diesen Dingen eher wenig am Hut habe? Nun ja, man kann ja trotzdem mal gucken, was da bei unseren Nachbarn im Westen so los ist, zumal der Thalys uns für 35 Euro pro Strecke hin fährt. Schlossi und ich beziehen also ein kleines Zimmerchen im Norden der französischen Metropole und begeben uns auf 3-tägige Entdeckungsreise.
Der bekannteste Stadtteil im Norden ist Montmartre. Auf einem Hügel mit toller Aussicht über die Stadt liegt "la butte", die Kirche Sacre-Coeur.
Wurde aus Spendengeldern der katholischen Pariser nach der Niederlage im deutsch-französischen Krieg erbaut. Aber das soll ja hier kein Geschichtsunterricht werden. Heute ein Sammelpunkt von jeder Menge Touris, die die schöne Aussicht und das Flair des relativ ursprünglichen Viertels "erleben" möchten.
Die Aussicht kann wirklich einiges, auch wenn sie bei schönem Wetter vielleicht noch etwas besser zur Geltung kommen würde.
Der Klassiker für alle deutschsprachigen Menschen...lustige Straßenschilder in La France!
Wir schlendern eine gute Stunde gen City und Seine-Ufer, an dem sich die meisten der Pariser Sehenswürdigkeiten befinden. Hier die bekannte Eingangshalle zum Louvre Museum. Aber Kunst und Kultur sind ja eher was für Menschen mit zu viel Zeit und zu viel Geld. Das war natürlich nur ein Witz, wir hatten nur kein Bock uns in die endlose Schlange einzureihen.
Wir ziehen weiter gen Westen entlang des Ufers durch den "Jardin des Tuileries" über den riesigen "Place de la Concorde" zur wohl berühmtesten Straße der Welt, der Champs-Elysees. Zack, da ist auch schon der Ohrwurm von NOFX...Oh, Champs-Elysees, oh, Champs-Elysees..dumdidum..
Wo wir grad bei Berühmtheiten sind, darf der Eiffelturm natürlich nicht fehlen. Da, bitte schön. Nach 5 Stunden Latscherei und einsetzendem Regen wird mehrheitlich beschlossen (2:0 Stimmen dafür) sich ins Hotel zurück zu ziehen und sich auf den Abend vor zu bereiten.
Kein Urlaub ohne musikalische Berichterstattung, hat uns der Fö mit auf den Weg gegeben und uns eine Liste zum Abarbeiten ins Körbchen gelegt. Heute zur Auswahl: Black Metal mit Purge und Groteskh oder Hardcore mit Black Mask und Eternal Sleep. Die Entscheidung fällt mit 1:1 Stimmen (die weibliche zählt wohl anscheinend etwas mehr :-)) auf Hardcore im La Mécanique Ondulatoire, einem Schuppen im Viertel Marais.
Der Laden ganz cool, ähnlich wie der Panic Room mit Kneipe und (hier darunter liegendem) Konzertraum. Was an Paris gar nicht geht, sind Preise für auswärtiges Essen und Trinken. So kostet ein Bier mal locker 6 Euro (0,5). Wir haben Glück und bekommen noch die Reste der Happy Hour mit. So gibt es einen Longdrink mit viel Schnaps für 5 Euro.
Als erstes dürfen die lokalen Jungs von LODGES ran. Sehr angepisster Hardcore, extrem schnell vorgetragen. Vergleich mit 25 ta Life stell ich jetzt mal in den Raum. Allerdings ne Ecke moderner.
Der Sänger tummelt sich auch während des ganzen (fast 25 Minuten langen) Sets im Publikum rum. Leider waren die Vocals extrem leise gedreht, so dass die Stimme nur schwer zu hören war.
Wenn ihr mal rein hören möchtet könnt ihr das hier gerne tun, lohnt sich: http://lodges.bandcamp.com/
Guter Auftakt!
Das Bild habe ich extra für unseren Sanitärexperten Gerd gemacht. Der war ja auch vor ein paar Tagen noch in Frankreich unterwegs. Freut euch schon mal auf die demnächst erscheinende Bierschinkenweltkarte!
Zweite Band des Abends und schon ein paar Tage mit Black Mask unterwegs (haben u.a. bei uns in der Nähe in Duisburg gespielt): ETERNAL SLEEP.
Der aus Pittsburgh stammende Vierer überzeugt durch viel Bart und extremen Krach. Wobei Krach durchaus positiv gemeint ist.
Auch hier kommt die Stimme live leider etwas weniger gut zur Geltung als in der Nachbetrachtungskonserve. So geht einiges vom Druck verloren. Tempo nicht ganz so hoch, dafür einiges an Breaks und extrem tief gestimmte Gitarre.
Oha, Sexistenalarm. Gut dass wir hier nicht im AZ Bielefeld sind. Da wär das Konzert aber schnell zu Ende gewesen. Obwohl es auch so grade mal 25 Minuten gedauert hat.
Konnte nach dem Auftritt noch ein paar Sätze mit ihm (Travis?) wechseln und fragen wie ihm die Europatour bisher gefallen hat. Wie fast alle Amis war er natürlich vom Bier (allgemein) und "German Autobahn" (im Speziellen) begeistert. Die Tour geht wohl noch ein paar Tage (u.a. bis nach Skandinavien). Also wenn ihr Zeit habt, hin!
Was kommt noch? Richtig, der Headliner BLACK MASK. Aber Hallo, was ist denn jetzt los? Erst einmal etwas darüber lustig gemacht, dass die halbe Band Vollbart trägt um so ihr doch noch recht jugendliches Alter etwas zu verschleiern. Ey Leute, in Europa bekommt man Alkohol schon mit 18, nicht 21 :-)
Doch ihr Sound begeistert ungemein. Technisch versiert, ungleich brutal raus geschrien. Voll auf die Zwölf. Ich würde wohl den Vergleich mit Trap them oder Converge ziehen.
Haben wohl auch erst ne 6 Song EP raus gebracht, die Schlossi sich selbst verständlich direkt zugelegt hat. Ich denke, von Black Mask wird man bald mehr hören.
Publikum gibt alles, denke mal waren so 50 Leute anwesend. Darunter einige, denen ich nicht zugetraut hätte, dass sie dieser Musik etwas abgewinnen können. Überhaupt haben wir während unserer 3 Tage nur einen einzigen Punker gesehen. Wohl in den falschen Ecken unterwegs gewesen.
Jo, auch hier handgestoppte 19 Minuten Spielzeit. Wird einem auch nicht langweilig. War definitiv ein sehr gelungener Abend. Wir nehmen eine der letzten U-Bahnen zurück zum Hotel. Bis morgen!
Morgäääähn! Heute wird es morbide. Frau L. (Name der Redaktion bekannt) lebt ihre dunkle Seite aus und möchte Friedhöfe und andere Leichenteile besichtigen. Wir starten unseren Tag auf dem Friedhof von Montparnasse, wo diverse Berühmtheiten liegen (u.a. der Schriftsteller und Philosoph Sartre).
Aber es wird noch besser. Wir reihen uns ein, um in den Untergrund von Paris zu gelangen. Die (in meinen Augen) etwas makabere Besichtigung der Katakomben von Paris steht auf dem Plan. Hier geht es in engen Gängen durch die Unterwelt der Millionenstadt.
Moment, so in schwarz-weiß und etwas verschwommen kommt doch gleich bessere Atmosphäre auf...
...denn hier unten regiert der Tod. Aus Gründen der Überfüllung der städtischen Friedhöfe wurden tausende von Gebeinen exhumiert und in diese Stollen eingelagert.
Das Ganze sieht dann so aus. Schon etwas kurios, durch dunkle Gänge voller Skelettfragmente zu laufen.
Alle Knochen und Schädel dabei ordentlich gestapelt und zu einem Verbund des Todes zusammen gebaut.
Naja, mal ne andere Art der Entsorgung alter Pariser, hahaha!
Manche Menschen bekommen direkt Ambitionen die Teile als Deko mit nach Hause zu nehmen. Zum Glück gibt es aber Regeln, die dies untersagen.
Auf jeden Fall mal etwas anderes als die herkömmlichen Touriattraktionen der Stadt.
Endlich wieder Tageslicht! Unser Weg führt uns durchs Studentenviertel "Quartier Latin" mit seiner sehr sehenswerten "Rue Mouffetard", die mit ihren vielen Cafes und Imbissläden definitiv ein guter Platz für eine Mittagspause ist. Es geht weiter via Pantheon (Bild) an der Uni vorbei auf die Seine-Inseln.
Hier steht die Notre-Dame-Kirche, der Punkt von dem alle Entfernungen in Frankreich gemessen werden. Hab ich bisher auch noch nicht gewusst, aber reisen bildet ja bekanntlich!
Weiter im Text bestaunen wir das Haus in dem Jim Morrison starb (mehr dazu morgen) und enden schließlich im Einkaufsviertel, sprich der Innenstadt. Hier steht das "Centre Pompidou", ein modernes Architekturverbrechen in dem verschiedene Ausstellungen zu begutachten sind (Mensch, schon wieder Kultur!). Wegen müder Beine und Hunger, Pipi, Durst geht es Richtung Hotel um fit für den letzten Tag des Besichtigungsmarathons zu sein.
So, ausgeschlafen und fit steht der nächste Friedhof auf dem Programm. Heute zum (laut Reiseführer) meist besuchten der Welt, dem "Cimetiere du Pere LaChaise".
Ach so, der Stimmung wegen gehts wieder in den dunklen Fotomodus...
...obwohl: Hier liegt unter anderem der in Paris verstorbene Jim Morrison. Sein Grab wird von einem Zaun vor aufdringlichen Fans geschützt, die sich hier Drogen- und andern Genüssen hingeben sollen. Äh, na gut....
Dachte ich noch, die Zeile wäre als Witz gemeint (wer außer Gruftis macht denn Party auf nem Friedhof?) knallen hinter uns schon die Sektkorken (oder war es Champagner, wir sind ja in Paris) und vier kleine Asiatinnen stoßen zu Doors-Musik aus dem Handy locker-fröhlich um halb 11 morgens an. Ja denn mal Prost, ne!
Ein weiteres Grab, welches vor aufdringlichen Sympathisanten geschützt werden muss, ist das des Schriftstellers Oscar Wilde. Hier ist es Sitte, dass Fans Kuss-Botschaften in Form von Lippenstiftabdrücken auf dem Grabstein hinterlassen. Sachen gibt's!
Batman ist doch (zum Glück) noch gar nicht gestorben, oder?
Noch ein Problemgrab. Wo sind wir hier denn gelandet? Victor Noir (Journalist) musste ebenfalls eingezäunt werden. Allerdings wurde der Zaun nach Protesten der weiblichen Bevölkerung wieder entfernt. Grund hierfür? Der Legende nach winkt jeder Frau, die den Schritt der Bronzestatue streichelt, ein erfülltes Liebesleben. Ein paar besonders eifrige Damen haben allerdings etwas zu heftig gerubbelt und das Gemächt dadurch stark abgewetzt. Meine weibliche Reisebegleitung war hingegen fast schüchtern und hat (hoffentlich) keinen bleibenden Schaden angerichtet.
Wir verlassen den Friedhof, so was schlägt ja auf die Stimmung. Es geht wieder in Richtung Marais um weitere Attraktionen zu besichtigen.
Da wäre noch der "Place des Vosges" mit seinen Schieferdächern und Bogengängen. Wohl der älteste Platz in Paris.
Leider ist das Katzencafe ausgebucht (es wird um Reservierung einen Monat im Voraus gebeten!!). So geht es weiter durch die Innenstadt...
...vorbei an diesen französischen Klischee-Herren...
...bis hin zur "Rue de la Paix", wo sich ein Nobelladen an den nächsten reiht. Im Schaufenster liegen Uhren und Schmuck, die so viel kosten wie ich in meinem ganzen Leben nicht verdienen werde. Wozu auch, ich trage ja keinen Schmuck. Wenn denn Preise dran waren, kosten die Dinger gerne mal 90.000 Euro oder mehr. Ich überlege, ob ich einfach mal ein Zeichen setzten soll und vor die Scheibe rotze, die Security-Männchen halten mich allerdings davon ab. Zwei Ecken weiter sitzen übrigens einige Obdachlose und müssen sich ihr Essen erbetteln, aber wen stört sowas schon.
Wieder geht es die Champs-Elysees hinauf. Schlossi stürmt noch schnell den Disney-Spielzeugladen, das angestrebte Hulkkostüm passt aber nicht richtig. Am Ende der größte Kreisverkehr der Welt um den Arc de Triomphe herum...
...und zu guter Letzt noch einmal den Eiffelturm bei Nacht. Ach wie schön, dieses Klischeebild brauchte es einfach noch!
Wir nehmen die Bahn zurück nach Norden. Das Moulin Rouge im Rotlichtviertel Pigalle sieht ja echt so aus wie auf jeder Postkarte.
Der Abend klingt aus auf dem Hügel von Montmarte mit einem tollen Ausblick auf Paris bei Nacht. Wir kaufen uns zwei Flaschen Wein und ne Pizza und legen die Füße hoch. Heute mal eben 10 Stunden gelatscht! Das wars dann auch, Paris ist eine tolle Stadt, die jede Menge zum Besichtigen bietet. Zudem gibt es mit dem Thalys auch ne super Anbindung ans Ruhrgebiet, gerne mal wieder!

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snitch

15.10.2013 15:43
Wow, die Huldigungsorgien an Morrisons Grab werden ja immer ausladender. Dagegen ist ja selbst das da ein Kaffeekränzchen:



>>It’s true, Littleton police chief Cam Brown tells the Phoenix, that " at the gravesite we’ve had people urinating, defecating, burying animal parts, drinking, pouring alcohol on the tombstone, burning the flag, taking flags from other grave sites and burning them.... Things, I think it’s safe to say, that alienate a very large portion of the community. "<<

(Wer errät, um wessen Ruhestätte es sich hier handelt, bekommt am Freitag Abend im Linken Zentrum ein Bolten Ur- Alt spendiert.

Nutzer von Google, Ecosia und anderen Suchmaschinen sowie Personen mit Alt- Unverträglichkeit sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Natürlich.)
DER Sascha

15.10.2013 16:06
"Ich bin voller Hass, und ich liebe es." (Gedächtnis-Zitat)
snitch

15.10.2013 16:15
du kannst aufhören zu hyperventilieren; alles nur fake.
snitch

15.10.2013 18:00
ach ja: this is new hampshire, not colorado.

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