Fliehende Stürme, Komplikations, 15.03.2014 in Leverkusen, Kulturausbesserungswerk - Bericht von Chris Crusoe
Fliehende Stürme, 15.03.2014 in Leverkusen
Außerdem feiert der örtliche Turbonegro-Fanclub heute Abend ebenfalls, was aber nicht direkt mit dem Konzert zu tun hat.
Außer dass bei Konzerten und auch davor oft viele, zum Teil hübsch zugerichtete Menschen anzutreffen sind.
Gerade bei eher düsterer Musik kann es nicht schaden, ein wenig Farbe mitzubringen. Cross-Dressing ist das neue Schwarz!
Als erste von zwei Bands spielen heute Komplikations aus Lüttich, Belgien. Interessante Besetzung: Gesang, Schlagzeug, Tasten.
Klingt aber absolut spannend. Auch ohne nervige Saiten-Instrumente und die dahinter gammelnden Poser, gibt es ordentlich Druck auf die Ohren. Elektropunk könnte man das nennen, wenn man es unbedingt benennen will.
Erste Assoziation: Joy Division trifft Atari Teenage Riot. Könnte aber auch Prodigy trifft Sex Pistols sein, je nach dem, wie man musikalisch sozialisiert wurde. Großartige Band, großartiger Auftitt!
Pause. Sehr lange Pause. Warum ist nicht klar, da die Bühne eigentlich fertig aussieht. Genießen wir also in der Zwischenzeit ein paar Perlen der zeitgenössischen AZ-Kunst.
Das erste Mal, dass Chris die Fliehenden Stürme live zu Gesicht bekommt. Die Vorgängerband, Chaos Z., war vor seiner Zeit. Zwar nicht Lebenszeit, aber doch vor der Punkzeit.
Auch zu dritt und ohne die markanten, wenn auch unaufdringlichen Synthie-Elemente bringen die Stuttgarter die düstere Atmosphere auf die Bühne, die man von den Alben kennt.
Auch ohne Party-Polka-Musik ist dabei die Stimmung durchweg gut. Die Stücke sind mitreißend, trotz oder eigentlich gerade wegen der Mischung aus treibenden Gitarren und melancholischen Melodien und Texten.
Wie lange das ganze gedauert hat, lässt sich aus der Erinnerung nicht rekonstruieren, auch weil um Mitternacht mal kurz rausgegangen werden muss, um ein Geburtstagsständchen zu singen. Kontrastprogramm. Danach geht es natürlich wieder rein.