Balkan-Trip 2014 Teil 3: Podgorica, 05.-07.09.2014 in Podgorica (MNE), - Bericht von Fö
Balkan-Trip 2014 Teil 3: Podgorica, 05.-07.09.2014
Ankunft am späten Nachmittag. Zunächst mal fällt auf: Hier stehen überall Transformers-Figuren rum! Wie wir später erfahren, nicht explizit als Werbung für die Filmreihe, nee, die haben Vadder und Sohn tatsächlich alle selbst gebastelt aus Altteilen vom Schrottplatz. Irgendwie beeindruckend.
Die Unterkunft unserer Wahl: Das "Nice Place". Recht zentral gelegen, aber an nem stillen Innenhof mit angenehmer Nachbarschaft. Lässt sich aushalten. Dazu ein netter Hostelchef, der keine Gelegenheit auslässt, sich mit seinen Gästen zu unterhalten.
Ansonsten wird früh klar: Allzu viel hat die Stadt nicht zu bieten. Die Altstadt hat man in ein paar Minuten erforscht, etwas länger braucht man für die Kneipenmeile - ein schickes Lokal neben dem anderen, und überall drängt sich die trinkfreudige Jugend. Mich spricht das aber nicht so wirklich an. Bevor ihr fragt: Na-tür-lich habe ich nach Punkkonzerten gesucht - aber keine gefunden. Manno!
Also am nächsten Tag mal gucken, was für Attraktionen der Stadt man sonst so per pedes erreichen kann. Direkt hinterm Hostel erstreckt sich der namensgebende Hügel "Gorica" (Podgorica heißt "unter den Hügeln" und Gorica dementsprechend, ja richtig, "Hügel"). Bei gutem Wetter hat man hier Sicht auf sämtliche Berge, die die Ebene um Podgorica so umspannen, mit etwas Glück kann man auch bis nach Albanien rüber schauen.
Ebenfalls auf dem Hügel: Ein Denkmal zu Ehren der Partisanen im zweiten Weltkrieg. Denkmäler haben ja sowieso zwangsläufig immer irgendwas mit Krieg zu tun.Warum gibt es kein Denkmal dafür, dass die Weinernte 1876 ausgesprochen erfolgreich war? Nagut, war sie vielleicht nicht. Weiß ich ja nicht.
Durch Podgorica zieht sich der Fluss Morača. Beeindruckend tiefes Tal, so mitten in der Stadt. Es gibt aber auch einige flache Stellen, die man als Strand bezeichnen könnte - einen Hafen hingegen sucht man hier vergebens.
Nen kleinen Fußmarsch von der City entfernt: Die Ruinen von Duklja, eine Stadt die hier mal im zweiten Jahrhundert stand. Mittlerweile sind davon noch wenige Mauern und Steine übrig, große Teile der Fläche werden anscheinend eh lieber als öffentliche Müllkippe genutzt.
Beim Rückweg beeilen wir uns lieber ein wenig. Hinter uns zieht eine bedrohlich dunkle Wolkendecke auf, und wir haben doch unsere Sachen zum Trocknen aufgehangen! Schockschwerenot. Wetter, ey.
Direkt neben unserer Unterkunft befindet sich übrigens auch das Stadion, als waschechte Groundhopper schauen wir da auch mal kurz vorbei. Hat mit Punkrock zwar so wenig zu tun wie der restliche Urlaub auch, aber zumindest den berühmten Schriftzug mit den vier Buchstaben wollte ich mal festhalten.
Die Millenium-Brücke! Wenn man als Stadt sonst nix zu bieten hat, stehen im Reiseführer immer irgendwelche Kirchen und Brücken, die man unbedingt gesehen haben muss. Ja, gesehen. Und nu?
Oh, Denkmäler müssen ja DOCH nicht zwangsläufig mit Krieg zu tun haben! Vladimir Vysotsky war ein russischer Protestmusiker. Kannte ich vorher nicht. Aber offensichtlich ne wichtige Person.
Guck an, noch ne Brücke! Diesmal die "alte Brücke", find ich auch irgendwie schöner als die "neue". Befindet sich am Zufluss der Ribnica in die Morača.
Zum Ausklang des Abends erklimmen wir nochmal die Gorica, um dem Sonnenuntergang beizuwohnen. Soll ja keiner meinen, wir hätten kein Gespür für Romantik.
Und nu? Festzuhalten bleibt: So wirklich spektakulär ist Podgorica nicht, uns jedenfalls reichen die anderthalb Tage locker. Also geht's am Sonntag mit dem Bus weiter an die Küste, Ulcinj wartet! Weiter im Reisebericht hier.