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Balkan-Trip 2014 Teil 4: Ulcinj, Vilpazar, Sutomore, 07.-11.09.2014 in Ulcinj (MNE), - Bericht von Fö

Balkan-Trip 2014 Teil 4: Ulcinj, Vilpazar, Sutomore, 07.-11.09.2014

Das Montenegro-Abenteuer, letzter Teil. Nachdem wir uns zuletzt mit den Bergen und der Hauptstadt beschäftigt haben, ist nun das Meer dran. Hier macht sich auch bemerkbar, dass wir leicht unterschiedliche Vorstellungen vom Urlaub haben: Während Hö den Strand mit einem erleichterten "Jetzt fängt der Urlaub erst richtig an" begrüßt, ist für mich der Urlaub eigentlich gelaufen. Ist ja nur Strand - also unspektakulär. Oder?
Zielort unserer Wahl ist Ulcinj nahe der Grenze zu Albanien, einer der preiswerteren Orte um am Mittelmeer Urlaub zu machen. Die Zimmersuche gestaltet sich als nicht weiter schwierig, so picken wir uns einfach irgendein Apartment raus, an dem wir zufällig vorbeilaufen, und bekommen ein geräumiges Zimmer mit Küche, Bad, Balkon für nen Zwanni. Kannste nicht meckern!
Der Ort selbst - hm, man merkt zwar, dass keine Hauptsaison ist, aber die unzähligen bunten Schilder der diversen Kommerztempel erwecken in mir trotzdem ganz unwillkürlich den Drang, hier wieder weg zu laufen. Ein verschlafenes Fischernest hat mehr Atmosphäre.
In Ulcinj gibt es zwei nennenswerte Strände: Den "mala pla?a" unweit der Altstadt sowie den "velika pla?a" etwas weiter außerhalb.. Heute schauen wir mal kurz bei ersterem vorbei. Ich will gar nicht wissen, wie voll das hier zur Hauptsaison ist (im Reiseführer steht, dann würden die Leute hier stehen weil es am Platz zum Liegen mangelt...).
Einige Fußminuten weiter befinden sich noch ein paar Hotelstrände und Buchten, in denen weniger los ist. Aber wir hatten unsere Portion Salzwasser für heute ja schon...
Ich bezweifle, dass es hier Punx gibt. Aber zumindest Pnx, wie uns dieses Graffiti weismachen will.
Wer sich vor ein wenig Anstieg nicht fürchtet (wie sind ja in Übung), kann auch den Weg nach oben in die Altstadt einschlagen. Enge Gassen, alte Mauern, gute Aussicht. Nett.
Hier die Aussicht auf den mala pla?a und den dichtbesiedelten Hügel dahinter...
60-70% der Einwohner Ulcinjs sind übrigens Albaner, was auch erklärt warum die meisten Schilder hier auf zwei Sprachen gehalten sind. Macht sich auch bemerkbar in der Vielzahl an Minaretten im Ort. Muss sagen, son Muezzin ist doch irgendwie angenehmer zu hören als Kirchengeläute...
Der nächste Tag! Kurz ein Gang über den Markt. Nicht so hektisch wie anderswo, aber die Marktschreier leisten trotzdem ganz gut Überzeugungsarbeit. Unabhängig voneinander decken wir uns mit genug Pfirsichen für die nächsten Wochen ein...
Vorsatz für heute: Strandtag. Darunter verstehe ich ja einen Tag, an dem man an den Strand geht. Hö hingegen versteht darunter einen Tag, an dem man fast ausschließlich am Strand liegt. Nicht wirklich meine Welt, das hier. Aber Urlaub heißt ja auch Kompromisse...Heute fahren wir zum velika pla?a, Minibus dahin kostet 1 Euro plus ne Viertelstunde Fußmarsch, der Strand selbst ist etwa 13 Kilometer lang...die meisten Abschnitte durch Strandbars bewirtschaftet, die Zonen dazwischen dienen als Müllkippen. Es gibt schönere Strände. Das Wasser ist auch nicht so meins, sehr flach (hier bei uns geht's aber noch) und keine Wellen.
Der Strandtag wird dann aber jäh unterbrochen durch dunkle Wolken und einige Regentropfen. Wir lassen uns Zeit mit dem Aufbrechen...
...wodurch wir, als die Wolken vorüber gezogen sind, den ganzen Strand für uns haben. Cool.
Heimweg zu Fuß. Der Mond ist heute aber mal wieder strahlend weiß.
Die Antika Hooligans dürfen da nicht fehlen.
Nächster Tag! Heute lasse ich Hö seinen Strandtag alleine vollziehen und mache lieber nen Tagesausflug zum Skadarsko Jezero. Genauer gesagt nach Virpazar, da lässt mich der Bus nämlich raus. Direkt am Busbahnhof fängt mich son Schleppertyp ab, der mir ne Bootstour andrehen will. Er bringt mich zu seinem Sohn, damit ich mit dem verhandeln darf. Eigentlich habe ich Bock auf ne Bootstour, aber nicht auf diese aufdringliche Masche - aber nachdem wir uns auf einen Preis geeinigt haben, der etwa der Hälfte des Geforderten entspricht, schlage ich dann doch mal ein.
Also ab aufs Boot. Leider kein rostiger Fischerkahn sondern ein recht großes Teil (mit eigener Toilette, wie mir auch zuvor angepriesen wurde). Also eher die Luxus-Variante, kein Wunder dass dafür so viel Geld verlangt wurde. Aber ich will mich mal nicht beschweren.
Die Tour geht über 2 Stunden, rauf auf den See, der ein herrliches Panorama bietet - viel Wasser, aber auch viel Berg drumherum. Im Gegensatz zu anderen Seen, die ich ihn letzter Zeit besucht habe, befindet sich die Oberfläche übrigens nur knapp über dem Meeresspiegel.
Wir umrunden die Insel Grmo?ur, vom Reiseleiter vollmundig als "Alcatraz" angekündigt. Also, is ja schön wenn bei so ner "geführten" Tour jemand dabei ist, der was erzählen kann, aber unser Begleiter macht tatsächlich nur zweimal den Mund auf. Einmal sagt er "Alcatraz" (und bedient damit das Klischee des ignoranten Touristen, dem eh egal ist, wie die Insel wirklich heißt - zugegeben, ich musste den Namen auch grad nachschlagen)...
...und einmal sagt er "swim". Was eine Frage sein soll. Verdammt, ich hab mein Badezeug vergessen. Aber eigentlich schwimme ich ja eh lieber im Meer.
Ebenfalls Programmpunkt der Bootstour: Bird watching. Beziehungsweise tuckert unser Kahn zurück in den Hafen und passiert dabei ne Gegend, in der es sich offensichtlich viele Vögel bequem gemacht haben. Tja. War schon gut, die Bootstour, aber beim nächsten Mal, wenn ich schon für ne geführte Tour bezahle, hätte ich doch lieber jemanden, der auch etwas zu Flora und Fauna erzählen kann. Wobei, den anderen Reisenden war das vermutlich egal, heute bin ich der einzige Alleinreisende, die anderen, alles ausnahmslos Pärchen, sind eh mit sich selbst beschäftigt. Manno.
Und nun? Ich besorg mir noch ne Wanderkarte, aber alleine auf große Wandertour gehen ist mir dann doch zu heikel, also latsche ich die verschiedenen Wege ab, die so aus dem Ort heraus führen - was auch angenehm ist. Einmal an der Küste entlang, einmal ins Tal hinein, einmal den Berg hinauf. Alles dabei!
Nebenbei, nur leider ohne Fotos, schaffe ich noch die 2/3-Erfüllung meiner...

Liste an Sachen, denen man beim alleine Wandern nicht begegnen möchte:
1. Schlange ✓
2. Bär ✘
3. Lächelnder Mann mit Kettensäge und zerschlissenen Klamotten ✓
Hoch hinauf geht's dann auch noch, jetzt, wo ich meine Wanderschuhe angezogen habe (kurz nach der Begegnung mit der Schlange). Von oben hat man ne tolle Aussicht auf den See, den Ort, das Tal und überhaupt auf alles. Stark!
Irgendwann geht's dann zurück nach Ulcinj. Am Busbahnhof erkennt mich der Bootstour-Schlepper wieder und schenkt mir ne Tüte voller Drogen. Könnte auch Tee sein. Ich beschließe, das die Zollbeamten am Flughafen prüfen zu lassen.
Nächster Tag! Und gleichzeitig letzter Tag in Montenegro. Hö hatte nen schönen Strandtag und ist bereit für Neues, also verlassen wir Ulcinj und reisen weiter. Zur Auswahl standen Bar (stattdessen hier ein Foto, auf dem man irgendwo im Hintergrund Alt-Bar sehen könnte) und Sutomore - wir nehmen mal Letzteres.
Sutomore ey. Was ein Moloch. Irgendwie die abgefuckte Variante von Ulcinj. Noch mehr Stände mit bunten Utensilien, noch mehr Vergnügungskultur, aber irgendwie scheint mir Ulcinj doch die reichere Stadt zu sein. Naja, ist ja nur ein Tag, da hält man's auch hier aus.
Wir starten ne kleine Wandertour die Berge hinauf in Richtung Vrsuta (spricht man eigentlich wie man's schreibt! Mit Betonung auf dem "Vr"!). Aber erstmal müssen wir durchs Licht gehen.
Wem die Tierfotos in diesem Bericht noch zu wenig waren: Hier eine Schildkröte!
Endlich mal ne Wanderung bei Sonnenschein! Schon geil, wie knapp nach der Küste hier die Berge in die Lüfte ragen. Der Weg selbst ist auch ganz cool, teilweise etwas zu sehr bewachsen, aber dafür kommt auch ab und zu mal Schatten.
Ahh, jetzt ins Meer springen.
Oben an ner ehemaligen Alm angekommen, werden wir plötzlich von zwei Hunden angefallen, die sich unbändig zu freuen scheinen, mal echte Menschen zu sehen. Fortan weichen sie nicht von unserer Seite. Vom Besitzer keine Spur. Herrenlose Berghunde bin ich ja mittlerweile gewöhnt, aber die hier tragen sogar Halsbändchen?! Irgendwann treffen wir einen Reiter, der die Nummer auf den Halsbändchen anruft und anscheinend wen erreicht. Was da gesprochen wurde - keine Ahnung. Aber die Hunde folgen uns weiterhin treu.
Und plötzlich, kaum haste dich versehen, steht da einfach so, aus heiterem Himmel, ein Pferd aufm Flur.
Zurück in Sutomore, erstmal an den Strand! Ja doch, das kommt schon näher an das ran, was ich mir als "Strandtag" vorgestellt habe. Hier allerdings nur Kiesstrand. Wäre nur halb so überfüllt, wenn die Strandbars sich nicht ihre Fleckchen mit Möbeln ausgestattet hätten.
Paar Worte zu unserer heutigen Unterkunft: Auch in Sutomore wimmelt es an Apartment-Angeboten, und zumindest jetzt zur Nebensaison ist man froh, uns zu beherbergen. Wir kriegen ein Zimmer für 15 Euro. Zentral gelegen, mit Meeresblick. Klingt gut oder?
Schade nur, dass das Ding dreckig ist, gammelig mieft und man sich fühlt wie auf ner Baustelle. Das Klo leckt, weswegen man den Hauptwasserhahn nach der Benutzung abdrehen sollte. Und die Dusche (ja, auch die sieht man hier im Bild!) - naja, sagen wir mal, es passiert selten, dass ich mit Badeschlappen duschen gehe. Geil. Was wäre ein Urlaub ohne abgewrackte Unterkunft!
Direkt vorm Zimmerfenster: Die örtliche Kirmes mit Karussell und Trampolinanlage. Wundert mich jetzt auch nicht mehr.
Abends noch auf die Strandpromenade. Die ist nicht wirklich flanierungswürdig, eher ziemlich vollgepackt mit Restaurants und kleinen Läden, hier und da auch mal mit lauter Musik, und wenn man Glück hat kann man auch lecker speisen. Und das tun wir heute.
Erwähnte ich schon das mit der Baustelle und unserer Unterkunft? Hier der Flur vor der Wohnung.
Am nächsten Morgen geht's zum Bahnhof, der Zug bringt uns zum Flughafen. Tschüß Montenegro! Wir fliegen weiter nach Belgrad, aber weil die Stadt schon oft genug berichtemäßig gewürdigt wurde und wir eh nur nen halben Tag bleiben, beende ich den Reisebericht mal an dieser Stelle.
Kleines Fazit? Der Balkan bleibt einfach eine super Gegend zum Urlauben. Wandern, Strand, alles dabei! Hat sich definitiv gelohnt, trotz etwas Pech beim Wetter in der ersten Hälfte, und an die Strandtage muss ich mich auch noch gewöhnen. Trotzdem, Montenegro bietet halt für jeden Geschmack was. Nur mein Punkrock-Geschmack kam etwas zu kurz...

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