Eisenpimmel, 17.10.2014 in Aachen, Musikbunker - Bericht von Philriss
Eisenpimmel, 17.10.2014 in Aachen
Irgendwann nach insgesamt 9 Stunden Reisedauer bin ich dann vor Ort. Auto geparkt, Bier in die Hand gedrückt bekommen, Stilles Örtchen aufgesucht, ab zum Musikbunker. Der ist überraschend zu finden und ist - haha - ein alter Bunker. Na gut. Erstmal weiter Biertrinken. Vorm Eingang stehen Irokesen und singen sich schon mit alten Eisenpimmelhits warm. "Das nächste Büdchen. Geh ma da zum Pizzaladen, der hat auch Bier!" Und er macht sogar Werbung für das Konzert heute Abend!
Letztendlich werden es doch mehrere Bier, die wir uns in der aufkommenden Herbstkälte vorm Eingang des Musikbunkers zu uns nehmen. Allerdings schaffen wir es pünktlich unsere Kannen zu leeren und dem langen Labyrinth aus Treppen und Gängen bis in den Saal zu folgen. Siggi macht den Einstand, ne Vorband braucht und gibbet nicht. Aber wo ist Bärbel? Die Meute wird zunehmend beunruhigter. Es fallen erste "Bärbel"-Sprechchöre.
"Ja watt denn?" kommt sie dann langsam aus dem Backstage angeschlichen. Frenetischer Jubel, endlich kann es richtig rundgehen. Vorab hatte ich noch angekündigt, schon viel zu lange meine Eisenpimmel Platten ignoriert zu haben. Deshalb wäre ich vermutlich nicht so textsicher. Aber nichts da!
Es kommen aber auch einfach nur Hits! "Prollmops", "Ich Arsch hab mir Fleisch gekauft", "Ein schöner Satz Reifen", "Pommes in den Straßen", "Duisburg ist spitze", "Saufen", "Ein Bett im Bahnhof", "Füße hoch, Fernsehn an, Arschlecken", und natürlich "Man muss dat Saufen nämlich nehmen wat dat Saufen nämlich is nämlich Saufen" - Morgen bin ich mit Sicherheit heiser! Geil geil geil!
Irgendwann wird es dann noch richtig romantisch. Irgendjemand hat daran gedacht, Wunderkerzen mitzubringen. Eine schöne Abwechslung zu den ansonsten leuchtenden Handydisplays. Die Band zeigt sich auch ein wenig gerührt. Siggi: "Watt soll dat denn sein?"
Mittlerweile sind wir schon fast bei den Zugaben. Doch zuvor müssen erstmal drei standfeste Herren als Hocker fungieren. Ein Klassiker bei Eisenpimmel-Konzerten! Trotzdem schauen die drei, die auf die Bühne dürfen, doch ziemlich bedröppelt, als sie feststellen, dass sie nur Hocker sein dürfen. Was ein Satz!
Nach etwas mehr als einer Stunde verabschiedet sich die Band. Aber natürlich gibts noch Zugaben. Sogar zwei! In der ersten wird Malle Mallorca zum besten gegeben. Das Publikum rastet nochmal richtig aus. Schunkeln, Polonaise, alles, was muss. In der zweiten Zugabe kommt auch noch "Yo-Ging Hose". Der Zwischenpart kommt dann auch original vom Fisherprice Kasettenrekorder, hier in der Hand von Siggi Katlewski.