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Ruhrpott Rodeo 2015 Tag 2: Danko Jones, Stiff Little Fingers, Love A, Agnetha, Christian Steiffen, Die Kassierer, Satanic Surfers, Knorkator, Die Shitlers, The Real McKenzies, Pascow, The Dictators NYC, Lion's Law, Authority Zero, 23.05.2015 in Hünxe, Flugplatz Schwarze Heide - Bericht von der Redaktion

Ruhrpott Rodeo 2015 Tag 2, 23.05.2015 in Hünxe

Fö: Zweiter Tag vom Rodeo! Nachdem ich die gestrige Bandauswahl eher durchwachsen fand, steht heute der Tag mit den meisten fettgedruckten Bands auf meinem persönlichen Zeitplan auf dem Programm. Aber erstmal die Nacht durchstehen. Ich schlafe gut, weich und kuschelig - aber kurz. Senile Bettflucht nennt man das wohl. Nächstes Mal nehme ich ein Buch mit, um den Morgen spannender zu gestalten...
bunny: Heute geht es mir mehr als ungut, was am schlechten Einfluss von Herrn Chrü und Herrn Roischi liegt. Ich war um fünf im Bett, obwohl ich schon Stunden vorher abhauen wollte. Hat nicht geklappt, weshalb ich jetzt mit den Folgen leben muss. Immerhin hab ich nicht gefroren.
Frau Aal: Am ersten Festivaltag ist in Campnähe etwas schwerwiegendes passiert: Wir haben neue Nachbarn bekommen. Diese sitzen bei brachial lautem Deutschrock für dumme Bauern unter ihrem Pavillon stumpf in der Gegend rum, weil es sowieso zu laut ist um sich zu unterhalten. Ok, manchmal stecken sie ihre Köpfe zusammen, aber zum größten Teil wird herumgesessen. Ab diesem Moment gibt es die nächsten Tage Dauerbeschallung, und ich meine wirklich Dauerbeschallung. Wir fragen uns wie die Leute bei dem Lärm schlafen können und finden dank eines investigativen Mitcamper heraus, dass die sich da alle möglichen chemischen Drogen ballern und tatsächlich einfach gar nicht schlafen. Erstaunlicherweise schlafe ich die Nacht über trotzdem recht gut, Alkohol machts möglich, und starte mehr oder weniger frisch in den Tag.
Roland der Voland: Ich schlafe nicht kuschelig, da aus einem mir nicht ersichtlichen Grund zwei Bierdosen im Zelt auslaufen und ich mitten in der Nacht in einer kalten Bierpfütze erwache. Hab schonmal besser genächtigt... Aber drauf geschissen, heute steht ein strammes Programm bei mir auf`m Zettel!
Fisher: Ich bin spät/früh bei Kälte ins Zelt gekrochen und nach wenigen Stunden wegen Überhitzung des Selbigen wieder heraus. Da der Messias für heute Untenohne-Samstag verkündet hat, habe ich sogar meine Docs zum schlafen ausgezogen. Erstmal ein Akklimatisierungsgetränk!!!
Fö: Ich hab mir ja angewöhnt, immer weniger Fressalien mit zum Festival zu nehmen. Bei den Unmengen an Lebensmitteln die man hinterher eh nicht verzehrt, kann man das Geld ja lieber auf dem Gelände verprassen. Aber andererseits - nen Kuchenstand gibt's (noch) nicht. Mama Helna hat an alles gedacht!
Frau Aal: Wir haben zwei Mitcamper die an der Schweizer Grenze wohnen und mit dem Fernbus anreisen. Da sie Angst haben wegen des Bahnstreiks und den daraus resultierenden vollen Bussen nicht ihr komplettes Gepäck mitnehmen zu können, kaufen sie ihre komplette Festivalverpflegung in Essen: Ein Rollkoffer voller Dosenbier und 22 Cheeseburger von Burgerking.
Frau Aal: Letztes Jahr hat CHRISTIAN STEIFFEN schon einen grandiosen Auftritt auf der kleinen Bühne hingelegt, dieses Jahr hat er es völlig verdient auf die Mainstage geschafft. Damit geht zwar einher, dass er um 13 Uhr den Samstag eröffnen muss, aber das tut der Sache keinen Abbruch.
Fö: Im Gegenteil! Der Platz vor der Bühne füllt sich in Windeseile. Oder, sagen wir, Polonaiseneile.
Fö: Apropos Polonaise und apropos Platz vor der Bühne. Ich muss ja mal ne Lanze für die Security brechen, zumindest das Stammpersonal vor der Bühne war stets zum Spaßen aufgelegt!
Frau Aal: Meine beiden Begleiter sind auch durchaus begeistert. Haben vorher beide nie was von Christian Steifen gehört, sind aber nach spätestens drei Liedern Fan und singen kräftig mit.
Fö: Vom Großmeister werden selbstverständlich ausschließlich Hits dargeboten! Geht ja auch nicht anders. Und spätestens beim Pfeif-Solo von "Ich hab' die ganze Nacht von mir geträumt" sind wir alle verliebt.
Fisher: Ich habe es dann doch vorgezogen diese Performance vom Zeltplatz aus zu erleben. Interessanterweise war der Gesang am Zaun, nämlich beim Pinkeln, am besten zu verstehen. Dementsprechend hat Herr Steiffen meinen Urindrang angeregt.
Fö: Später am Tag will das Bernsteinzimmer der guten Musik übrigens noch ein Video drehen, erzählt er! Da freuen wir uns drauf. Es soll um Römer gehen und darum, ein Kreuz zu tragen - und um Selbstmitleid. Wichtige Themen also!
Fö: Das ist KEINE Polonaise!
Frau Aal: Das Publikum frisst Christian Steifen vollkommen aus der Hand - und das völlig zu Recht. Sehr souveräne Show, der weiß schon ganz genau was er da macht.
bunny: Also ich hab den ja schon vor ganz wenig Leuten vor Jaaaahren im Ballroom gesehen, um jetzt mal nen Hipsterspruch fallen zu lassen. Wie immer trinke ich dazu Sekt und singe mit. Selbst mein Bruder lässt sich aufs Schunkeln ein.
Fö: Moderne Fortbewegungsmittel. Entschuldigen Sie, ist das hier die Polonaise zum Bierstand oder zu den Toiletten?
Frau Aal: Insgesamt echt sehr kurzweiliger und spaßiger Auftritt, perfekter Start in den Tag und ich bin hinterher schön angetrunken.
bunny: Besser konnte der Tag echt nicht starten. Nur frage ich mich: Was soll danach überhaupt noch kommen??
Fö: AUTHORITY ZERO. Mir bisher nur von Platte bekannt. Da konnten sie nur so halb zünden, live macht das Spaß. Irgendwie Skatepunk, teilweise an Rise Against erinnernd, und dann wieder mit fröhlichem Offbeat. Klingt nach ner komischen Mischung, kommt aber verdammt gut.
Roland der Voland: Bei mir zünden die auch von CD und (für mich zum ersten mal) live erst recht. Macht gute Laune. Aber Nachmittags um 2 vor spärlichem Publikum diese Mitmachspielchen durchziehen zu müssen...hätten sie sich sparen können.
Fö: Einige Leute hier singen fleißig die Texte mit oder tun zumindest so - was bei den diversen "whohoho" auch gar nicht so schwer ist. Getanzt wird auch.
Fisher: Pünktlich zu LIONS'S LAW (hier ohne Foto) finde ich mich vor der Bühne ein. Im Vorfeld kannte ich diese Band nur von Youtube-Clips und aus Erzählungen von Enno. Gespielt wird knackiger Streetpunk mit einem sehr guten Gespür für gute Melodien. So gibt es zwei Gitarren, einen Bass der häufige Läufe spielt, einen Drummer mit Eiern und dazu einen top Frontmann. Die Refrains werden alle mehrstimmig dargeboten und haben definitiv den Finger-in-die-Luft-Faktor. Es macht einfach Spaß den Jungs zuzuschauen, da deren Show ehrlich und mit voller Überzeugung rüberkommt. Endlich mal keine Klischee-Oiband mit entsprechend gleichbleibenden Sound. Ich finds super und feier die Jungs ab. Nach dem Gig kaufe ich Vinyl und Tshirt.
Fö: THE DICTATORS NYC! Die sind mir offen gestanden gar nicht soo vertraut, aber seit dem ersten Teil der großen Story im letzten Pankerknacker bin ich irgendwie Fan. Live echt gut! Nennt man das Proto-Punk?
Sackabreisser: Ich glaub so kann man das nennen. Hab mich im Vorfeld gefreut diese Dinosaurier mal zu sehen, hatte aber auch die Befürchtung das es etwas langweilig werden könnte. Aber zu Unrecht. Läuf gut rein!
Fisher: Diese Kombo habe ich leider verpasst. Ich musste erstmal meine EinkOi!fe in Sicherheit bringen.
Fö: Wie Sänger Handsome Dick Manitoba erzählt, haben sie ihr erstes Album "The Dictators go Girl Crazy" damals, 1975, aufgenommen, um fleißig die Welt zu betouren. Hat geklappt! Zwar 40 Jahre später, aber immerhin!
Roland der Voland: War mir gar nicht bekannt die Band und wurde erst auf dem Festival drauf hin gewiesen. Schneller, punkiger Rock`n`Roll, das gefällt mir. Und dass dann da auch noch Ross the Boss auf der Bühne rum lief (wusste nicht, dass der da spielt) gefiel mir erst recht.
Fö: Caddy im Vorfeld: "Wenn die auch nur eine Sekunde langweilig sein sollten, denk daran, dass Ross The Boss die ersten fünf Manowar-Alben eingespielt hat!". Es wird nicht langweilig, ich denke trotzdem daran. Vor mir hüpft der scheißesüße Kremer auf und ab, ich glaube, er denkt auch daran. Ansonsten habe ich das Gefühl, dass sich momentan vor der Bühne mehr Punkrockprominenz tummelt als im Backstage. Da feiern wohl so einige ihre Helden.
Sackabreisser: Ich hab irgendwie Gefallen daran gefunden, diesem Herren bei seinem Gitarrenspiel zu zuschauen. Locker und lässig zockt er die Lieder runter und grinst sich einen, nach vollendetem Solo.
Fö: Das seit ein paar Jahren bestehende NYC im Namen übrigens, weil sie im Gegensatz zu anderen Reunion-Bands dazu stehen, eine Reunion-Band zu sein. Da kann man ruhig mal den Namen ändern. Der Lokalpatriotismus, nicht nur im Namen, nervt dann aber doch ein wenig. Wie oft muss man betonen, was die greatest city der Welt ist? Oder war das etwa Sarkasmus?
Sackabreisser: Die Herren werden auf jeden Fall nicht müde es zu betonen. Das gefühlte halbe Set ist voll mit Songs und Ansagen die irgendwie mit NY zusammen hängen. Unter anderen eine Nummer die sich mit der Veränderung / Gentrifizierung der Stadteile befasst. Nun gut!
Fö: Am Ende wirds noch Zeit für "Kick out the Jams" von MC5, was offen gestanden der einzige Song ist den ich kenne. Aber irgendwie fand ich trotzdem alles geil.
Fö: Danach: PASCOW! Etwas früh und auf ner etwas zu großen Bühne, aber wat willste machen, ne mittelgroße Bühne gibt's eben heute nicht.
Sackabreisser: Hätten ruhig später spielen können. Aber egal zu welcher Zeit, Pascow sind ne Bank.
Frau Aal: Lange nicht mehr gesehen, deshalb habe ich mich wirklich sehr auf den Auftritt gefreut. Spoiler: Ich wurde nicht enttäuscht.
Roland der Voland: Richtig, klasse Auftritt. Nur viel zu kurz. Es wurde merklich einen Ticken voller als noch bei den Diktatoren aus dieser amerkikanischen Ostküstenstadt.
Frau Aal: Wobei Pascow ja eh irgendwie diese Qualitätsgarantie intus hat. Ich habe von denen echt noch nie ein schlechtes Konzert gesehen.
Fö: Heute eins der fünf am wenigsten guten Konzerte die ich je von Pascow gesehen habe. Das mag aber auch nur mein persönliches Empfinden sein, zumindest brauche ich ein wenig, bis es kickt.
Fisher: Gekickt hat mich diese Band noch nie. Vielleicht bin ich nicht intellektuell genug für deren Art der Punkinterpretation. Studentenpunk halt.
Frau Aal: Wobei ich schon sagen muss: Musikalisch alles gut und toll, aber ich habe Pascow echt lieber in kleinen Läden gesehen...aber ich glaube das ist generell ein "Problem" von Livemusik: macht in kuschliger Atmosphäre einfach mehr Spaß.
bunny: Bei Pascow bin ich ja viel zu voreingenommen, einmal Fangirl, immer Fangirl. Heute auch wieder gutes Konzert, wobei ich schonmal Mitreißendere gesehen hab, in kleinen Clubs funktioniert es bei mir einfach besser. Trotzdem kriege ich das Grinsen nicht aus dem Gesicht und freue mich den Rest des Tages darüber, dass ich Pascow mal wieder geshen hab.
Fö: Ollo, hier beim verzweifelten Versuch, doch was aus Monitorbox zu hören. Seine Bandkollegen geben ihm Handzeichen, wenn er singen muss. Lustig.
Fö: Ich gebe bald einen Bildband raus: Fotos von Fotografen.
Fö: THE REAL MCKENZIES habe ich nur von weit hinten so ziemlich nebenbei mitbekommen. Habe ich irgendwie keinen Bock drauf.
Sackabreisser: Wir bleiben noch etwas in Bühnennähe und lauschen den Klängen und dem Gedudel. Die Real McKenzies sind ja eigentlich eine perfekte Nachmittags-Festival Band, kickt mich heute trotzdem irgendwie nicht. Lieber noch nen Bier am Zelt.
Fisher: Ich ziehe mir den ganzen Gig rein und muss sagen, dass sie mir besser als auf dem Groezrock gefallen. Die Sonne scheint... das Bier läuft gut und die Schotten liefern den Soundtrack für diese Kombination. Was will man mehr!
Roland der Voland: Ich schaue mir die ganz von Nahem an und bin richtig begeistert. Für mich mein persönlich bester Auftritt. Ich fand der Sänger war heute deutlich aktiver auf der Bühne unterwegs als sonst.
Zudem konnte man einige Male sehen, dass der Junge tatsächlich nichts unter seinem Röckchen trägt. Da hätte ich doch lieber wieder etwas weiter hinten gestanden
Frau Aal: Ja, viel zu fotografieren hätte es da auch nicht gegeben - DIE SHITLERS stellen drei Menschen auf die Bühne (davon zwei Frauen, sehr emanzipiert!) und lassen sowohl ein Intro, in dem über diverse Bands gelästert wird sowie ein paar Songs im Vollplayback laufen. Ich fands witzig, nur ging direkt darauf dann diese Diskussion los, ob man jetzt ein dummes Schaf ist wenn man auf die Aktion "hereinfällt" und zu den Songs pogen geht, oder ob man ein blödes Schaf ist wenn man dazu einfach nur rumsteht und sich freut. Rückblickend hatte ich dazu auf jeden Fall eine Meinung.
Fö: Gerüchteweise hat sich ein Bandmitglied am Vortag am kleinen Fingernagel verletzt, als er von nem Hochhaus sprang - deswegen der spontane Playback-Einsatz. Stabile Aktion, muss ich zugeben. Aber wenn sie davon ein Live-Tape rausbringen, wissen wir, von wem sie die Idee geklaut haben.
Fisher: Den Shitlers konnte ich noch nie was abgewinnen. Erst recht nicht mit Playback.
Fö: Auf KNORKATOR habe ich mich eigentlich gefreut, aber heute geht der Auftritt einfach unter. Vielleicht, weil sie letztens beim Punk im Pott nahezu die gleiche Show brachten - vielleicht auch, weil viele der virtuosen Klänge im Open-Air-Äther verschwinden. Schaue ich mir jedenfalls nicht allzu lange an.
Sackabreisser: Ich versteh es nicht. Wer will diese Band sehen? Warum spielen die hier? Soll das witzig sein? Immernoch? Weshalb? Mir wird es ein Rätsel bleiben.
Frau Aal: Knorkator habe ich so halb gesehen als ich besoffen auf der Wiese lag. Ich glaube schlecht waren die nicht, aber ich war nach dem Konzert was essen und das war auf jeden Fall sehr gut!
Fisher: Die Stimme des Sängers ging mir schon immer gewaltig auf die Nüsse. Deshalb fröne ich dem HaPi auf dem Zeltplatz. Ich bestätige die Frage des Sackabreißers: "Warum wird so eine Band überhaupt gebucht?"
Roland der Voland: Tja, ich werde nicht müde, mir Knorkator immer und immer wieder anzusehen und fand die eigtl noch nie enttäuschend, so auch heute nicht. Allerdings ist das Programm tatsächlich nahezu identisch zu dem bei PiP
Fö: SATANIC SURFERS. Letztens erst beim Groezrock (kurz) gesehen, wo sie mich nur mäßig begeisterten. Heute find ich das deutlich besser, obwohl ich so weit weg von der Bühne stehe, wie man (zumindest in Sichtweite davon) nur stehen kann: Im Merchstand. Naja, ich winke mal gen Bühne.
Roland der Voland: Ich stand vorne, nur leider keine Fotos gemacht. Genau wie Fö musste ich die Jungs am Groez frühzeitig zugunsten von OFF verlassen und hatte die da auch nur von weiter weg gesehen. Diesmal direkt vor der Bühne macht das ganze doch deutlich mehr Laune und ich feier die Band gut ab.
Fisher: Die Show war genau die gleiche, wie auf dem Groezrock. Festzuhalten bleibt, dass hier außerordentlich gute Musiker am Werk sind. Doch so wirklich springt der sogenannte Funke nicht über, sodass ich zur Hälfte des Sets, im Gegensatz zum Drummer, Tempoverlust erleide.
Frau Aal: Eine Frage die mich Freitag und Samstag beschäftigt hat: Ist es wirklich deutlich leerer als letztes Jahr, oder kommt mir das nur so vor? Bitte diskutieren Sie jetzt!
Fö: Ich hab das Gerücht aufgeschnappt, es wären 3000 Leute weniger als im letzten Jahr gewesen. Keine Ahnung ob das stimmt, aber ich habe alles dafür gegeben, dieses Gerücht weiter zu geben. Ist wirklich leer, mehr so die Zuschauerzahlen für die Geländeaufteilung und Bühnengröße von vorletztem Jahr. Einerseits gut, weil ziemlich unstressig und Platz für alle - andererseits wünsche ich ja keinem Veranstalter ein Verlustgeschäft.
Sackabreisser:Es wirkt auf jeden Fall so als wären es 3000 Leute weniger.
Roland der Voland: Ich hab gelesen letztes Jahr 7,5T Menschen und dieses 6T. Das Festivalgelände wirkte auf jeden Fall fast immer sehr leer.
Fö: Wegen dem Wetter dürften die Leute nicht weggeblieben sein, das ist nämlich ziemlich gut - außer abends, da wird's kalt. Vielleicht eher an der Bandauswahl. Fürs Rodeo eher untypische Bands wechseln sich ab mit Bands, die man schon tausendmal gesehen hat. KASSIERER sind definitiv Zweiteres, weswegen ich den Auftritt eigentlich nur vom Zeltplatz aus höre.
Frau Aal: Ja, Kassierer Auftritt halt. Haut mich ehrlich gesagt schon länger nicht mehr vom Hocker, trotzdem steh ich irgendwie jedes mal da und gucke mir das an.
Fisher: Die Musiker der Kassierer spielen ihr Set gewohnt routiniert, wie immer auf den Punkt, und Wölfi bringt die Show. Löblicherweise wird dem Berufstand des Sozialarbeiters gehuldigt.
Frau Aal: Wölfi zieht die Hose runter, Wölfi zieht die Hose hoch, jemand kommt und zieht sich aus, Wölfi zieht die Hose runter, Wölfi liest Texte vom Blatt. Täglich grüßt das Murmeltier.
Fisher: Irgendwann ist die ganze Bühne voller nackter Männlein und Weiblein, sodass das Schlimmste ist, wenn das Bier alle ist!
Fö: Zum Thema "fürs Rodeo eher untypische Bands": Eine der meistgewünschten Bands der letzten Jahre war ja wohl definitiv ABBA! Die konnte Herr Schwers zwar nicht überreden, aber dafür die Coverband AGNETHA. Großartig! Beste Booking-Entscheidung ever!
bunny: Endlich ABBA! Ich bin Fan!

Fö: Die Band selbst war sich vermutlich auch nicht so ganz sicher, auf was sie sich da eingelassen haben. Aber jetzt sind sie Kassierer-Fans und begeistert vom weltoffenen Deutschpunk-Publikum. Großartig!
Fisher: Und das ohne den Namen der Kassierer zu wissen. Abba-affin war ich noch nie. Deshalb kann ich auch nichts mit dieser Coverband anfangen. Vielleicht geht das ja nüchtern besser. Fö?
Fö: Die eine Sängerin stellt auch die alles entscheidende Frage des Wochenendes: "Was macht eine Abba-Coverband auf nem Punk-Festival??" - das Publikum antwortet souverän mit "Saufen, saufen, jeden Tag nur saufen!". Die Band gehorcht und trinkt Bier. Saufen verbindet, fast so wie Abba!
Fö: Das gute bei Coverbands und bei kurzen Sets: Es werden ausschließlich Hits gespielt! Im Falle von ABBA ist das natürlich eh kein Problem, aber heute kommen wir ausschließlich in den Genuss so genannter "Doppelhits". Mamma mia, Dancing Queen, SOS, Take A Chance On Me, Super Trouper, als krönenden Abschluss Thank you for the Music...hach, ist das schön!
bunny: Backstage-Gossip: Während des Konzerts fallen Menschen auf Socken purzelbaumartig hinten von der Bühne, weil sie sich als Ballerina versuchen.
Fö: Der unermüdliche Prinz des Rock'n'Roll, DANKO JONES, gibt sich die Ehre! Habe ich nun schon ein paar Jahre nicht mehr live gesehen und das letzte Album noch gar nicht gehört, aber bei Danko Jones weiß man, dass die Livekonzerte einfach ne Wucht sind!
Fisher: Dem stimme ich zu. Ich gehe aber lieber noch einen Zaubertrank trinken, um mit Superkräften zum Headliner wieder zur Bühne zurückzukehren.
Fö: Posing- und Ansagentechnisch zwar ein vergleichsweise schwacher Auftritt der Kanadier, aber immer noch verdammt großartig. Und diese Hits. Sugar Chocolate, Forget My Name, First Date, Lovercall, Had Enough und und und. Paar neue Songs auch, aber die knallen ebenso.
Fö: Danko freut sich, heute die Dictators getroffen haben zu dürfen - er ist eben doch in erster Linie Fan und erst in zweiter Linie Musiker. Wenn es so etwas wie einen Rock'n'Roll-Nerd gibt, dann ja wohl Danko Jones.
bunny: Danko Jones stand bei den Stiff Little Fingers neben mir, er trägt Brille und ich hab mich ein bisschen verliebt. Sein Konzert hab ich mir aber gespart, weil ich... äh... Bier trinken war, das ist auch wichtig.
Roland der Voland: Schaue ich nur von weiter hinten, weil ich später bei Love A ganz vorne stehen will. Obwohl ich die Musik als solche mag, und der Danko ja auch ne energiegeladen Show abliefert (wie immer) konnte mich der Junge noch nie so richtig packen. Ich habe keinen Erklärungsansatz.
Fö: Anschließend auf der kleinen Bühne: LOVE A! Ich war ja etwas gespannt, was das gibt. Ob das Punk-Publikum die Band mit Matsche beschmeißt, oder ob die Band sich aus Nervosität ins Delirium säuft, aber nee, Pustekuchen: Stark umfeierter Auftritt, und so schön gepogt wurde zu Love A wohl lange nicht mehr.
Fisher: Hab ich verpasst!
Fö: Oh, wie war das mit dem Delirium? Die Shitlers-Bierbong hat schon so manche Bands ins Verderben gerissen.
bunny: Ich war todmüde und hab mich nur mit letzter Kraft vor die Bühne geschleppt - hat sich aber gelohnt!
Fö: Etwas zu kurzer Auftritt, weil die kleine Bühne eben "nur" die Umbaupausen überbrücken soll, aber trotzdem irre gut. Solch ein kompaktes Set ist ja auch was Feines.
Roland der Voland: Noch eine Live-Premiere für mich, wollte ich seit langem schon sehen. Und ich werde nicht enttäuscht, ich feier ordentlich ab und bin glücklich.
Fö: STIFF LITTLE FINGERS. Noch so ne Band, die ich nie wirklich gehört habe, weil ich sooo verdammt jung bin. Deswegen kenne ich auch nur einen Song, den vermutlich aber jeder kennt, und der erst in der Zugabe gespielt wird. Der Rest ist durchaus tauglicher Midtempo-Punk, der, wie man an den verbliebenen Gestalten vor der Bühne merkt, deutlich mehr zündet wenn man die Lieder auch kennt.
bunny: Siehste mal, du kanntest wenigstens einen Song, ich war völlig unbedarft, ich Banause. Ich bin aber auch nach zehn Minuten ins Bett gegangen, weil ich einfach durch war. Aber das, was ich gehört hab, fand ich cool.
Fisher: Pünklich habe ichs zur Bühne geschaft! Aber was muss ich da feststellen...
...leider handelt es sich hier, bei der Mehrzahl der Songs um sogenannten Oparock, der aber deutlich schneller dageboten wird, als bei manch anderer Band in diesem Alter. Die Songs aus alten Tagen der Band kommen bei mir wesentlich besser an, als die neueren. Gut gespielter Midtempo-Punk, der durchaus mein Punkrockerherz höher schlagen lässt.
Roland der Voland: Und direkt die nächste Live-Premiere für mich. Guter Auftritt der alten Säcke wie ich finde. Bin aber mittlerweile zu platt um noch voll steil zu gehn.
weiter mit Tag 3 hier

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