Disco Oslo, Dead Koys, 18.05.2016 in Essen, Don't Panic - Bericht von Fö
Disco Oslo, 18.05.2016 in Essen
Ein eher unspektakulärer Bericht wird das, glaube ich. Anreise unspektakulär, Vorgeplänkel unspektakulär, Vorband - äh - ziemlich okay! DEAD KOYS beginnen den Abend. Auch keine Unbekannten in unserem kleinen Kosmos.
Dead Koys heute mit ihrem besten Auftritt seit mindestens dem letzten. Auch die Fischlein haben ne neue Platte am Start und sind damit sogar Labelbuddys von Disco Oslo. Echt ne kleine Familienfeier heute.
Nur er ist adoptiert: Lars bedient heute den Bass. Warum er das tut und warum er dafür nichtmal einen Spickzettel benötigt, wurde nicht abschließend geklärt.
Dead Koys kommen heute echt ziemlich druckvoll rüber, keine Spur von Rumgedümpel früher Tage. Auch soundmäßig Bestnoten: Bens Gesang ist heute Abend klarer zu verstehen als von Platte. Echt mal. Da sollte man drauf aufbauen.
"Jeder Schuss ein Treffer", sagt Bulli zu meiner Handgelenk-Schnappschuss-Foto-Fertigkeit. Ja easy, alles Routine! Sowas beherrsche ich quasi aus dem Effeff, wie Ben das Umherwirbeln des Mikros am Kabel! Ups. Mikro abgefallen. Ben nimmt das Mikro in die eine Hand, das Kabel in die andere, und guckt wie ein Baby vor diesem Klötzchenspiel, bei dem man die Form in das richtige Loch kriegen muss. Onkel Daniel kommt vom Mischpult und zeigt ihm wie das geht. Familie eben.
Und so kann der kleine Karpfenspross weiter Gift und Galle röhren, bis irgendwann der unvermeidlich letzte Song angekündigt und gespielt wird. Ein Vorkommnis, das man häufiger auf Konzerten erlebt. Eigentlich immer. Also nicht wirklich der Rede wert.
Dann DISCO//OSLO! Der Ältestenrat unserer kleinen Familienrunde hat mal wieder ganz tief in den Jungbrunnen gegriffen und ein paar frische Punkrockbeißerchen hervor geholt, die es heute gilt, vor die Meute zu werfen.
Die Meute, das ist ein mäßig gefüllter Hinterhofclub. Für nen Mittwoch, naja, "okay" gefüllt, aber eigentlich hätte ich gedacht dass bei Disco Oslo mittlerweile ein paar mehr Leute mit den Zungen schnalzen. Vielleicht sind die auch lediglich an ihren Zungen erstickt oder zumindest kurz davor und schnappen nach Luft wie Karpfen neben dem Fischteich. Wobei, die schnappen vielleicht eher nach Wasser. Tiermetapher sind wohl einfach nicht mein Ding, sorry.
Da hier eine Bierflasche (...& wer entdeckt die Bierplautze?) zu sehen ist, könnte ich ja mal die Aufmerksamkeit auf die allgemeine Rezeption lenken. Mal abgesehen vom einschüchternden Respektsabstand kommt das Essener Publikum nach und nach gut in Fahrt, insbesondere ein Trüppchen von 3-4 Feierwütigen gibt sich redlich Mühe, dem Kaffeekränzchen den Kronkorken aufzusetzen.
Mir fällt gerade auf, dass ich noch gar nichts dazu geschrieben habe, was für eine Art Musik dem geneigten Leser bei dieser Band erwartet. Für den Fall, dass ihr tatsächlich Artikel auf Bierschinken lest und trotzdem nie von Disco Oslo gehört habt, verweise ich mal auf dieses Video.
Gibt auch sonst einige neue Lieder zu hören, ebenso wie ältere. Letzteres freut mich, muss nämlich beschämt zu Protokoll geben, dass ich bisher noch nicht wirklich Zeit gefunden habe, mich mit dem neuesten Output der Niedersachsen auseinander zu setzen. Ich bin übrigens auch gebürtiger Niedersachse, fällt mir grad ein. Familie, ihr wisst.
Auch hier wieder ein super Auftritt. Geht schnell rum, manchen gar viel zu schnell, weswegen die Zugabe nicht fehlen darf. Nominiert für den besten Zugaberuf 2016 ist übrigens: "Wenn ihr jetzt geht, seid ihr tot!"
Da die Band noch lebt, könnt ihr euch ja vorstellen, was geschehen ist.
Da die Band noch lebt, könnt ihr euch ja vorstellen, was geschehen ist.