Golf, 14.07.2016 in Dortmund, Dortmunder U - Bericht von Fö
Golf, 14.07.2016 in Dortmund
- Der Ursprungspost
- Die "Gegendarstellung"
- Die "Gegen-Gegendarstellung"
Da freu' ich mich doch, dass für dort gebuchte Bands aus "unserem" Kosmos (u.a. Astairre, Lygo, Radio Havanna, Smile & Burn) sich so ihre Gedanken darüber machen, Kritik äußern und vielleicht auch mal Menschen für das Thema sensibilisieren, die das vorher nicht wirklich tangiert hat. Ob nun durch Absage oder durch klare Positionierung auch auf der Bühne, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Erwähnt sei auch noch ein Statement verschiedener Bochumer Institutionen, die ziemlich klar umrissen haben, was an dem vorliegenden Text so unsagbar scheiße war.
Wie auch immer. Man muss ja auch nicht zu Bochum Total, es gibt Alternativen. Eine solche finde ich heute am Dortmunder U, und da gehe ich hin, und verliere kein Wort mehr über die obige Geschichte.
Beziehungsweise: IM Dortmunder U. Weil die Sonnenstrahlen nach schlechtem Wetter riechen (so ungefähr lautete die umwerfende Begründung), wird das Ding nach Innen verlegt. Auch mal ne Möglichkeit, das U-Foyer zu besichtigen, irgendwie war ich nämlich noch nie hier drin. Hoppla.
Was geht hier überhaupt? Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Sommer am U", die nicht nur kostenlos sondern auch offen für alle und jeden ist, findet mal wieder ein Konzert statt, diesmal aus dem breiten Segment "Indie": Die smarten Typen von Feine Gesellschaft haben sich GOLF eingeladen, und die spielen heute.
Erstmal dieses schöne Foyer bewundern. Das besteht aus Säulen, Leinwänden und genug Platz für Band und Publikum. Die Leinwände zeigen diverse 180°-Panorama-Videos, was ne echt interessante Kulisse ist, und das Konzert selbst hat was von Kunstperformance trifft Museumsvernissage - und das gilt noch nichtmal für die Musik!
Ja, okay, gilt doch für die Musik. GOLF aus Köln machen leicht wirren Indie, paar Sprenkler Disco und Hamburger Schule, etwas Blumfeld hier und etwas Selig da, dazu ein wenig nerdy Popakademie-Flair und irgendwie auch ein wenig von diesem neuen heißen Scheiß der sich WandaOderBilderbuch nennt, ich verwechsel die immer.
Im Unterschied zu WandaOderBilderbuch kann man sich GOLF aber echt geben, zumindest wenn es mal grad nicht ganz so nerdy und arty ist. Zwischendurch ein paar lockere und beinahe tanzbare Songs, als hätten die Bee Gees mal eben kurz ein paar Kniffe aufm Keyboard gezeigt. Nicht so ganz meine Welt, aber auch nicht so ganz verkehrt. Zum Mitwippen okay.
Beste Szene aber am Schluss. Da betritt unerwartet ne Dame die Bühne. Nein, kein besoffener Punk der Bier schnorren will, nee, sie hat ne Frage, und auf die sind wir jetzt alle gespannt, weswegen ihr der Sänger das Mikrofon hin hält:
"Wem gehören die Sachen in dem Raum da hinten?"
Wäre die Frage nicht schon abstrus genug, macht es die Antwort vom Sänger "Oh, das sind unsere" nicht viel besser.
"Die müssen da sofort raus, der Raum muss immer abgeschlossen sein!", weist sie die Band an, die eigentlich gerade eh ihren letzten Song spielen wollte.
"Sofort?" fragt der Sänger. "Sofort!" antwortet sie.
"Wem gehören die Sachen in dem Raum da hinten?"
Wäre die Frage nicht schon abstrus genug, macht es die Antwort vom Sänger "Oh, das sind unsere" nicht viel besser.
"Die müssen da sofort raus, der Raum muss immer abgeschlossen sein!", weist sie die Band an, die eigentlich gerade eh ihren letzten Song spielen wollte.
"Sofort?" fragt der Sänger. "Sofort!" antwortet sie.
Nun, irgendwie hat sich die Situation dann doch noch entkettet, aber das war echt eins der unterhaltsamsten Zwischenerlebnisse in meiner Konzertbesucherlaufbahn. Vielen Dank, liebe Schlüsselwärterin vom U, für diese Einlage!
Die Band improvisiert noch kurz ein "Holt die Sachen aus dem Raum"-Intermezzo, und wir müssen uns erstmal wieder beruhigen. GOLF sollten überlegen, die Showeinlage fest in ihr Programm zu integrieren. Womit, zumindest mit dem Wort "integrieren", der gedankliche Rahmen zur Einleitung dieses Berichtes gezogen worden wäre. Macht man doch so, nä? Rahmen sind wichtig, so im Schriftstellerischen. Konzert früh zuende, ab nach Hause. Oi.
Die Band improvisiert noch kurz ein "Holt die Sachen aus dem Raum"-Intermezzo, und wir müssen uns erstmal wieder beruhigen. GOLF sollten überlegen, die Showeinlage fest in ihr Programm zu integrieren. Womit, zumindest mit dem Wort "integrieren", der gedankliche Rahmen zur Einleitung dieses Berichtes gezogen worden wäre. Macht man doch so, nä? Rahmen sind wichtig, so im Schriftstellerischen. Konzert früh zuende, ab nach Hause. Oi.