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Nord Open Air Tag 1: The Bones, Rise Of The North Star, Raised Fist, Lionheart, Superfly 69, Marathonmann, 29.07.2016 in Essen, Viehofer Platz - Bericht von Zwen

Nord Open Air Tag 1, 29.07.2016 in Essen

Ach ja, das Nord Open Air. Ich weiß nicht das wievielte Mal das heute ist, aber da kommen schon ein paar Jahre zusammen. Dieses Jahr freut mich, dass das Orga-Team auf dieses unsägliche "Egal, ob rechts oder links, wir wollen keine Politik auf unserem Festival"-Statement verzichtet hat. (Nachtrag: Im Programmheft steht dieses Jahr: "Wir haben keine Lust auf Politik! Egal, ob links, rechts, radikaler Wurzelsepp, lasst euer politisches Gedankengut zu Hause. Leute mit eindeutigen Shirts, können diese auch zu Hause lassen". Zu früh gefreut!) Dafür wird im Vorfeld bekannt gegeben, dass die Sicherheitsmaßnahmen aufgrund der aktuellen Situation verschärft werden. Jaja, TERROR-Hysterie, und das obwohl die ihre Europa-Tour abgesagt haben. Oh, okay, der kam jetzt mal wieder ganz flach. Naja, was soll's? Immerhin sind die Securitys freundlich und die Kontrollen jetzt auch nicht so übertrieben. Das finde ich gut. Weniger gut finde ich, dass ich heute kaum bekannte Gesichter treffe. Als ich zu dem Spot gehe, wo sonst immer meine Kumpels abgehangen haben, kriege ich einen kleinen Schock. Da sitzt jetzt einfach mal die nächste Generation Punkrock und trinkt ihr mitgebrachtes Bier. Hmmm...bricht jetzt etwa auch bei mir diese Zeit an, wo alle Kinder und Arbeit kriegen und dann keine Zeit mehr für nichts haben? Vielleicht war das aber auch heute nur ein blöder Zufall und eigentlich müsste ich noch ein paar Jährchen haben, bis diese Zeit anbricht. Außerdem treffe ich ja später noch ein paar Leute, aber unheimlich war es trotzdem.
Auf den Schock erstmal ein Bier und ab zu LIONHEART. HOTEL ENERGIEBALL und die TAUSEND LÖWEN UNTER FEINDEN habe ich verpasst. Das geht aber auch sehr arbeitslosenfreundlich 13.30 Uhr los hier! 
Lionheart hatte ich mir im Vorfeld angehört und sogar für ganz gut befunden. Lösen sich wohl auch demnächst auf, da ist es ja ganz gut die Band noch mal mitzunehmen. Live sagt mir das aber nicht wirklich zu. Ziemlich dicke Eier, Muskeln, Tattoos und von etwas weiter weg klingt die Musik so, als würde ein Kran ein Schiff immer wieder gegen die Wand einer Werft donnern. 
Das Shirt das Bassisten macht sie mir dann erst recht nicht sympathischer...der hätte vielleicht sein Shirt lieber im Schrank lassen sollen!
Dann kann ich der Band aber doch was Positives abgewinnen und das ist der Drummer. Der ist ein echtes Tier und klettert immer mal wieder während der Songs auf's Schlagzeug und dreht total am Rad.
Zu MARATHONMANN begeben wir uns dann vor das Gelände, weshalb ich die Band nicht sehe, sondern nur höre. Während einige meiner Bierschinken-Kollegen ja total auf diesen deutschsprachigen, leicht weinerlichen Core stehen, kann man mich ja damit vom Platz jagen. 
RISE OF THE NORTHSTAR hat man vom Namen her ja schon mal gehört, sagen mir aber live noch mal deutlich weniger zu als eben Lionheart. Teilweise kann ich bei dem ganzen Bums überhaupt nichts an Struktur erkennen.
Um ein bisschen rauszustechen setzt die Band auf chinesische Schriftzeichen und orientalische Samples. Das haut aber auch nichts raus.
Zum Glück machen SUPERFLY 69 weder Dicke-Eier- noch Emo-Core. Hier geht das Ganze eher so Richtung Alternative und Punkrock.
Obwohl ich mir vorher nichts von der Band angehört habe, geht der Auftritt gut rein und ich bin froh über die Abwechslung im Bühnenprogramm.
Auch die Interaktionen mit dem Publikum und die Tatsache, dass hier auch mal ein oder zwei Witzchen gemacht werden, finde ich gut.
Konfetti-Kanone gibt es auch.
So, nun aber RAISED FIST. Geile Band! Zu sagen man soll die Politik zu Hause lassen und dann solche Bands zu buchen, ist ja schon ein starker Widerspruch für sich, aber wahrscheinlich peilen das viele Langhaarige nicht so unbedingt.
Der Auftritt ist jedenfalls eine Wand von der ersten bis zur letzten Sekunde. Die Musiker machen allesamt die heftigsten Sprünge, reißen ihre Beine fast über den Kopf und wirbeln ihre Instrumente quer über die Bühne. 
Auftritt gefällt mir heute noch mal deutlich besser als letztes Jahr auf dem Punk Rock Holiday, was auch daran liegen könnte, dass es noch hell ist und deswegen auf eine übertriebene und einfach nur nervige Strobo-Show verzichtet wird.
Auftritt also, wie gesagt, mehr als mächtig und das obwohl ich die wenigsten Songs, die heute zum Besten geboten werden, kenne. Dann gibt es aber als Zugabe "Friends and Traitors". Da kann ich mich dann auch nicht mehr halten und schlage mich in den Pit. SO muss Hardcore!
Nach dem Abriss der einen Schweden bin ich mal gespannt, was die anderen Schweden so können. Vorher muss ich aber noch mal zum Pissbecken. Dieses ist mittlerweile übervoll, sodass die ganze Suppe den Viehoferplatz runterläuft. Hmm...lecker, noch besser ist da eigentlich nur noch, dass sich da irgend so ein Spezi trotz mehrfacher Warnung mitten rein legt. Wohl bekomm's! 
Meine Leute, die ich mittlerweile getroffen habe, wollen noch rumrödeln. Ich will THE BONES sehen! Also, ab zur Bühne. 
Die Highway Rock'n'Roller sind ganz schön alt geworden. Okay, ich kenn' sie eigentlich nur von der "Berlin Burnout", die ich sehr gerne mag, aber das ist jetzt auch schon wieder sechs Jahre her her, und von ein oder zwei Samplerbeiträgen.
Mir gefällt auf jeden Fall, dass nicht ganz so viele neue Songs gespielt werden, sondern auch einiges von dem gerade erwähnten Live-Album dargeboten wird. Tatsächlich kann ich sehr viel mitsingen. "Hate", "Dead End Cruisin'", "Flatline Fever" und das Tittenlied gibt es auch zu hören. Schlossi hätte sich gefreut :)
Ne, ich bin wirklich überrascht und begeistert, dass Bones noch so viel Power haben und trotz der letzten Alben, die - bleiben wir mal nett - eher nicht so gut waren, immer noch eine geile Liveshow abziehen.
Auf dem Rückweg machen wir noch Halt in irgendeiner Cocktailbar. Ich bestelle mir noch 'nen Cuba Libre und dann geht das auch schon wieder nach Dortmund. Morgen brauche ich mal eine Pause, vor allem weil meine Wohnung aussieht wie scheiße, aber übermorgen dann die Real McKenzies und Porters. Ich bin gespannt.

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(Fö)
03.08.2016 09:08
Ich distanziere mich hiermit ausdrücklich von der Behauptung, einige Bierschinken-Kollegen würden freiwillig Marathonmann hören. Das ist eine schamlose Unterstellung. Lügenpresse!
Zwen
(Zwen)
14.08.2016 13:56
Es mag tatsächlich niemand aus der Bierschinken-Crew Marathonmann. Sorry!

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