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Discopistolen, Kleber Youth, 09.06.2017 in Düsseldorf, AK47 - Bericht von der Redaktion

Discopistolen & Kleber Youth, 09.06.2017 in Düsseldorf

Fö: Nachdem die letzte Pascow-Tour so gnadenlos gefloppt ist (Wiesbaden war nichtmal ausverkauft!), kann die Band jetzt endlich wieder kleinere Brötchen backen. Zwar lässt man sich noch auf großer Leinwand feiern, die Konzert-Arenen werden aber immer kleiner. Heute der absolut letzte Abschluss für das Lost-Heimweh-"Projekt" mit Screening der Pascow-Doku in nem gemütlichen Kino, anschließend können wir uns im AK47 anschauen, wie zwei vielversprechende Newcomer-Bands Pascow das Wasser nicht nur reichen, sondern komplett damit begießen.
Schuldenberg: Als ich das letzte Mal in Düsseldorf auf einem Konzert war, war das bei Gianna Nannini, was ich nicht müde werde zu erwähnen, weil es eines der besten Konzis überhaupt war. Mal schauen, wie es heute wird. Auf dem Weg zum AK dann auch schon mal den ein oder anderen Gianna-Nannini-Hit angestimmt, um in Stimmung zu kommen. Motto: Italienischer Abend in Düsseldorf.
Schlossi: KLEBER YOUTH? DISCOPISTOLEN??...weiß doch eh jeder, dass es sich dabei um SNIFFING GLUE und PASCOW handelt. Monate vorher noch als ultrageheimes Geheimkonzert angekündigt, mutierte die Veranstaltung plötzlich zum Kinoabend mit Option auf ein Ticket für die Show im AK. Nun gut, lieber PASCOW im überfüllten AK, als PASCOW in überfüllten, unsympathischen Hallen wie dereinst in Hamburg.
Chris Crusoe: Nachdem ich die Tour in Köln nicht wahrnehmen konnte, freue mich schneeköniglich, die Dosenbierundpopcorntour auch ohne Dosenbier und Popcorn sehen zu können. Und mein letztes Pascowkonzert ist tatsächlich schon ein paar Tage her. Die Lohnarbeit lässt uns den Anfang verpassen, aber der Connoisseur hat "die Box" natürlich bereits zum Release in sich aufgesogen.
Fö: Bambi-Kino in Düsseldorf. Den Film schaue ich mir nicht an, dafür sitze ich am Einlass und scanne Leute. Unter dem Vorwand, den Barcode auf ihren Tickets zu scannen, werden sie in Wirklichkeit per Ganzkörperscanner nach Drogen durchsucht. Wer keine dabei hat, dem gebe ich welche.
Chris Crusoe: Eine illustere Auswahl an Trinktoxinen tröstet über die Absenz von Dosenbier. Reinschleichen weil zu spät gekommen ist schwer, wenn die freien Plätze am anderen Ende des Saals sind. Zum Glück ist es drinnen dunkel.
Fö: Kay, Mastermind des Abends. Er hat sich mit diesem Abend einen Traum erfüllt. Vielleicht auch eher einen Albtraum. In den letzten Wochen hat er aufkumuliert etwa 4 Stunden geschlafen, muss sich nun noch mit höherer Mathematik befassen (die verbleibenden Abendkassenplätze werden per trigonometrischen Exponentialfunktionen berechnet) und es trotzdem noch schaffen, nett zu lächeln, wenn er angesprochen wird.
Manchmal guckt er auch einfach nur desillusioniert in eine imaginäre Ecke.
Chris Crusoe: Der Film kommt auf der großen Leinwand und mit schönem Klang tatsächlich noch mal besser rüber, als ohnehin schon. Ausdrückliches Lob an die Filmemacher! P.S.: ich möchte das Hiller-Delay-Gerät kaufen bitte, das war lustig!
Fö: Nach dem Film weiter ins AK. Es passen nur halb so viele Leute rein wie sonst, weil der Merchstand so groß ist. Die Discopistolen folgen ganz dem Motto zeitgenössischer Newcomer-Bands: Erst die fette Merchkollektion, dann das erste Konzert!
Schuldenberg: Wie sehr stand ich bitte auf dem Schlauch?! Plakat mehrmals betrachtet und doch nichts kapiert. Dialog ungefähr so: "Discopistolen? Kenn ich nicht. Jetzt benennen sich schon Bands nach Pascowalben, das wird mir alles zu bunt." Irgendwer stand dabei und hat es auch nicht kapiert. Schande über mein Haupt, wer war Nr. 2, bitte melden.
Chris Crusoe: Düsseldorf ist völlig verstopft mit Saarländern heute. Aber gut... es könnte schlimmer sein.
Fö: Geht aber erstmal los mit KLEBER YOUTH, die sich als reine Coverband entpuppen. Witz komm raus. Zu hören gibt es größtenteils diverse Charthits von SNIFFING GLUE, aber auch noch was von Iggy Pop. Kann man machen. Sniffing Glue fand ich ja als Vorband von Pascow immer etwas deplatziert, aber das hier passt heute ziemlich gut.
Fö: "Wir würden gerne spielen bevor die ganzen Pascow/Hosen/Onkelz-Fans im Raum sind schreib das bitte nicht in den Bericht", so ein hier nicht namentlich genanntes Bandmitglied kurz vorm Auftritt.
Schlossi: Haben die mittlerweile alle dieselbe Fanbase? Ich glaube nicht.
Fö: In Düsseldorf würd mich das nicht wundern.
Chris Crusoe: Die Dead-Kenndies-Fans werden jedenfalls nicht entäuscht.
Fö: Konzert: Großes Rasenplatztennis! Die Wegberger fegen wie wildgewordene Urwaldhornissen über die Bühne und pflügen alles platt. Ein großer Spaß!
Schuldenberg: Sniffing Glue haben mir auch gefallen. War laut, schnell und schrammelig. Aber der Sänger trifft die hohen Töne gar nicht.
Schlossi: Er ist halt auch nicht GIANNA NANNINI. Die hätte mich als Support heute mehr gekickt. Aber SNIFF...äh KLEBER YOUTH sind auch ganz okay. Trotzdem geh ich nach dem halben Set mal wieder vor die Tür, da sind so unglaublich viele Menschen mit denen man sich unterhalten kann.
Chris Crusoe:  Sehr solides Konzert einer guten Band, aber irgendwie fixt es mich nicht so richtig an. Kann gar nicht sagen warum, weil eigentlich alles okay war. Vielleicht habe ich aber auch langsam eine Midlife-Sinnkrise, weil mir die Kinder mit den 80er-Jahre-HC-T-Shirts-Reprints PLUS Turnbeutel auf den Geist gehen. Ich bin da sehr oberflächlich heute.
Fö: Vor der Bühne: Ein energiegeladener Mob, der ständig schwankt zwischen ängstlich am Rand stehen und erhobenen Hauptes quer durch den Raum rennen. Ein schönes Geschubse. Beinahe hypnotisch.
Fö: Ahh, die verteilten Aufputschmittel zeigen Wirkung! Hier sieht man die Hauptband "DISCOPISTOLEN", bei denen es sich um ein Nebenprojekt der "METHDIENER" handelt. Eine engagierte Newcomerband, die bereit ist, PASCOW vom Thron zu stürzen. Oder so.
Fö: Begehrtestes Objekt im Raum: Alex' Mikroständer. Nicht nur legt er mehr Bühnenmeter zurück als ganze Bands in ihrer kompletten Laufbahn nicht schaffen, auch können ihm weder helfende Arme noch großzügig verteiltes Gaffa an der Position halten. Und wer war dieser Vollhirni, der es irgendwann im Rausch für ne geile Idee hielt, den Mikroständer zu klauen? Das mit den Drogen sollten wir nächstes Mal wirklich sein lassen.
Fö: Ansonsten: Mega-Abriss-Konzert! Es ist so heiß, dass ich erstaunt bin, Swens Gitarre hier noch komplett in einem Stück zu sehen und nicht bereits zu nem Klumpen unförmigen Metalls geschmolzen. Das muss eine ganz besondere Legierung sein!
Schuldenberg: Ich vermute die Gitarre ist aus lackiertem Transparistahl, so wie die Glaskuppel des Milleniumfalken, für die, die sich schon immer gefragt haben, wie Glas dem Laserbeschuss eines TIE-Fighters standhalten kann.
Fö: Alex verwechselt im Drogenwahn den schwitzenden Mob vor der Bühne mit einem eiskalten Swimming Pool und springt todesmutig in die Fluten. Ob der Placebo-Effekt ausreicht, ihn für den Rest des Konzertes zu erfrischen? Wir werden sehen.
Chris Crusoe: Mir fehlen die adäquaten Adjektive, um das Konzert gebührend zu beschreiben. Das hat WIRKLICH großen Spaß gemacht. Diesen Menschen bei der Arbeit zuzusehen ist beflügelnd. Nach wenigen Liedern ist an still stehen nicht mehr zu denken, und ich muss tatsächlich zwischendurch raus um zwei Flaschen Wasser runter zu kippen.
Schuldenberg: Ja, es war mega heiß und alle waren komplett durchgeschwitzt. Trotzdem meinte jemand, oberkörperfrei durch den Mob zu wanken. Dieses Verhalten ist so Nuller-Jahre. Der Merchstand war riesig und hatte echt alles, aber Handtücher gab es da nicht. Sollte unbedingt eingeführt werden, denn es las sich ja schon bei Per Anhalter durch die Galaxis über Handtücher: "Einmal ist es von großem praktischen Wert - man kann sich zum Wärmen darin einwickeln, wenn man über die kalten Monde von Jaglan Beta hüpft; man kann an den leuchtenden Marmorsandstränden von Santraginus V darauf liegen, wenn man die berauschenden Dämpfe des Meeres einatmet (...) und nass ist es eine ausgezeichnete Nahkampfwaffe; man kann es sich vors Gesicht binden, um sich gegen schädliche Gase zu schützen oder dem Blick des Gefräßigen Plapperkäfers von Traal zu entgehen (ein zum Verrücktwerden dämliches Vieh, es nimmt an, wenn du es nicht siehst, kann es dich auch nicht sehen - bescheuert wie eine Bürste, aber sehr, sehr gefräßig).
Schlossi: Hm. Mir war schonmal heißer, aber ja, es ist schon muckelig warm hierdrin. Ob man sich deshalb direkt das Shirt vom Leib reißen muss, wage ich zu bezweifeln. Ansonsten waren erfreulich wenig Idioten auf dem Konzert, was vielleicht daran liegt, dass in den ersten Reihen hauptsächlich bekannte Gesichter zu sehen sind. Als ich versuche, die anderen zum Über-dem-Kopf-Klatschen zu animieren, ernte ich nur böse Blicke. Gut so.
Fö: Bei einem Song (weiß nicht mehr welcher) wurde die Gitarre mitgesungen. Mit-ge-sun-gen! Aber ja, ansonsten alles (größtenteils) cool.
Chris Crusoe: Die Titelauswahl lässt auch kein Auge trocken, um mal weiter bei den temperaturbezogenen Sprüchen zu bleiben. Selbst wenn es schwer fällt sich vorzustellen, dass die Pascowen sich bei von Platte zu Platte steigern wollen - auf diesem Niveau gibt es noch viel zu sagen!
Schuldenberg: Insgesamt war es ein toller Abend, wäre nur noch schöner gewesen, wenn nach Pascow noch Gianna Nannini gespielt hätte.
Chris Crusoe: Bezugnehmend auf den Film, der ja mit die Frage in den Raum stellt, wie man "noch mehr" geben kann, wird sich bei Fans (ich), verdienten (Andreas und Kay) und unverdienten (Chefredaktör?) Mitstreitern bedankt und der großen Zukunftsangst aller die Ankündigung eines neuen Albums entgegengesetzt. Ja, bitte! Es gibt noch viel zu sagen!
Chris Crusoe: Das letzte Pascowdüsseldorfkonzert, das ich gesehen habe, war im linken Zentrum. Ob es da auch so warm war, weiß ich nicht mehr. Aber das war Oktober und nicht L.A. Mein Körper verschmilz auf jeden Fall heute mit der Musik, den anderen Gästen und es gibt tatsächlich keine trockene Faser mehr an mir. Aber es ist auch unmöglich, sich nicht zu bewegen.
Fö: Ich erinner mich ans AK vor nunmehr 11 Jahren. Bloß nicht in den Bericht von damals gucken! Was ne Gesichtskirmes!
Fö: Irgendwann vorm Konzert wünschte sich Kay, die Band möge "Häuser der Reichen" spielen. Auf solche Wünsche reagiert die Band ganz nach inklusiven Vorsätzen. Darf ich vorstellen: Kay Özdemir, der fünfte Pascow!
Schlossi: Mir fallen auch noch so zwei bis drölf Lieder ein, die ich gern gehört hätte. Aber gut, Leben ist kein DISCOPISTOLEN-Wunschkonzert.
Fö: Ach, Fuck Off.
Chris Crusoe: Ich ziehe mein nicht vorhandenen Hut!


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Farin

14.06.2017 20:12
Gitarrensoli kann man nur mitsingen wenn man "im Raumanzug" steckt ;)
Ø.

16.06.2017 15:57
Konzert fand ich eher mau, da ich Pascow schon lange nicht mehr verfolge und nur die letzten drei Lieder kannte.
ABER: Ich hab mich mega gefreut, den Weisen endlich mal wieder zu treffen, wenn auch nur kurz. Dafür hat sich der Abend gelohnt!

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