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Wonk Unit, In Evil Hour, Antilope, 26.10.2017 in Hainsfarth, Zone - Bericht von Kabl

Wonk Unit, 26.10.2017 in Hainsfarth

Heute erfahren Sie etwas von der magischen Reise in die Punkrock-Hochburg Hainsfarth. Was für Amerika das CBGB und für den Ruhrpott das Punk im Pott ist, ist für die gesamte süddeutsche Punkrock-Szene Hainsfarth. Hainsfarth kann als Punkrock-Pendant zu Wacken, dem Metal-Mekka, bezeichnet werden. Wer als Punkrock-Hörer noch nicht dort war, sollte das schnellstens nachholen.
Die magische Reise beginnt um Punkt 17 Uhr vor dem Institut für Quantenphysik ahu. Dort lungert dieser interessante Edgar-Gedächtnisstein rum. Danach haue ich mir mein Ohr erstmal gepflegt an Schiffi-Miffi-Powersniffis Auto beim Einsteigen an. Er macht heute den Fahrer und hat eine Kiste Öttinger Bier auf der Rückbank. Außerdem mit an Bord: Olmfried der Schaumige.
Kurz nach 18 Uhr sind wir dann angekommen. Hier der wirklich herrliche Blick aus dem Elternhaus von Olmfried dem Schaumigen. Es ist sogar ein Fernglas am Fenstersims platziert, sodass man die Nachbarn besser beobachten kann. Hainsfarth - die Punkrock-Metropole mit Stil! Für den ersten Programmpunkt hat Olmfrieds Mutter persönlich gesorgt. Vielen Dank dafür! 
Und langsam geht es mit dem Programm auch schon los. Hier auf dem Bild sieht man "NÜSSCHEN". Die Band dürfte manchen Lesern wohl noch unter dem Namen "Rapunzel" bekannt sein. Zwischendrin hießen sie auch mal "Feldsalat", aber das war nur eine Zwischenepisode. NÜSSCHEN machen angenehmen Maulwuchtungs-Core, von dem man in Zukunft wohl noch einiges hören wird. Highlight des Sets: Der Welthit "Lasasch, Lasäng". Als Zugabe dann der "Pudding mit wenig Zucker"-Blues.


Nach dieser amtlichen Wumme ins Fressbrett (und das um 18.30 Uhr!!!) geht es direkt weiter mit dem nächsten Kracher. Als zweites Highlight heute "MAX HAGER" und "ANDI". Sie machen sensationell gut gespielten Reifenwechsel-Core. Genau wie es für diese Musikrichtung gehört - das Set wird uns in knappen 20 Minuten an die Karre geschraubt, nur Fahrer Schiffi-Miffi-Powersniffi versucht zwischendrin auf die Bremse zu drücken, die er fälschlicherweise auf dem Dach seines Autos vermutet. Mitten im Set versucht sich ein Jüngling mit Selbstdarstellung zu beweihräuchern und probiert, sich für den nächsten Auftritt am Samstag in die eingespielte Truppe einzuzecken. Mit Erfolg.
Nach dieser wirklich kompromisslosen Show von "MAX HAGER" und "ANDI" ist das Niveau schon saumäßig hoch. Es kann jedoch noch knapp getoppt werden von MC NASENHEINZ. Er spielt feinsten Schullehrer-Core mit Ei-Einlagen. Befremdlich ist nur, dass er zwar durchaus solide Songs über Schafkopf macht, allerdings noch nie etwas von der Kräckjuläck gehört hat. Dennoch - MC NASENHEINZ schafft es immer wieder, das Publikum zum Ausrasten zu bringen.






Der Zeitplan hängt mittlerweile leider ein Wenig hinterher. Die nächste Band ANTILOPE fängt nicht wie geplant um 19.30 Uhr an, sondern erst um 20.30 Uhr. Wir vertreiben uns die Zeit mit am Feuer sitzen und Biertrinken. Für die Statistik: Das Bier kostet in der Zone 1,00 Euro. Dafür gibt es nur Öttinger.
 Als ANTILOPE dann anfangen, vergesse ich leider ein Foto zu machen. Ich sag mal so: Sollte dies der erste oder einer der ersten Auftritte der Band sein, dann geht das schon in Ordnung. Allerdings ist mir die Musik viel zu deutschrock-lastig, es geht textlich um verflossene Beziehungen, die Lieder sind viel zu lang und warum der Schlagzeuger eine Doppelfußmaschine braucht, obwohl er schon so die einfachsten Takte nicht gescheit halten kann, ist mir schleierhaft.
Egal. Konzert kostet zwischen 6-8 Euro (ist ja im Punkrock-Genre mittlerweile modern, dass man beim Eintritt eine Entscheidungsspanne hat - wirkt nämlich so anarchisch und unautoritär), der Laden ist grundsympathisch und die Konzertplakate sind heiter. Zum Beispiel gab es beim letzten größeren Event in der Zone Blasmusik-Core.
 Nächste Band dann so gegen 21.15 Uhr: IN EVIL HOUR. Sie machen so Görrigkeits-Core, also druckvollen, schnellen Punkrock, der fast schon in die Hardcore-Ecke geht, mit Sängerin. Der Laden ist schon recht gut gefüllt, heißt, so 35 Leute sind drin und es ist tatsächlich recht eng. Bühne gibt es keine. IN EVIL HOUR erwecken erste Pogo-Tanzformationen. Außerdem wird geraucht, einerseits vom Publikum, andererseits von der Nebelmaschine.
 Hier der Mischer und zugleich Veranstalter des Konzerts. Man nennt ihn in Szenekreisen auch "HöHö". Respekt, dass er in der Punkrock-Metropole Hainsfarth sich dermaßen den Arsch für Konzerte aufreißt! Bitte noch lange weitermachen! Sound war übrigens gut - anfangs noch etwas sehr laut, dann aber stimmig. Und das alles mit 4 Kanälen!
 Schön in Hainsfarth ist auch, dass das Publikum immer direkt in die Konzerte mit eingebunden wird. Hier sehen wir zum Beispiel eine typische Engelbert-Strauss-Hosen-Core-Einlage. Das ist in Hainsfarth so ein Brauch - wer mit eben jenem Stil in die Zone kommt, darf sich hemmungslos besaufen bis er einen Filmriss hat. Aber nur, wenn er am nächsten Tag trotzdem in die Arbeit geht.
 Zweifellos der Headliner des Abends ist WONK UNIT. Noch nie einen Auftritt der Band gesehen, sie begeistert mich aber vom ersten bis zum letzten Song. Der Sänger ist angenehm verrückt, vor jedem Lied erzählt er erstmal um was es geht, zum Beispiel um Großmütter, Freundinnen, die sich in den Finger schneiden und Züge. Dann erfolgt durchaus abwechslungsreicher Punkrock, mal schneller, mal langsamer, jedoch immer mit Hitpotenzial.
 Ich bin tatsächlich direkt Fan. Mit 45 Minuten exakt lange Länge für einen Gig, die Band hat Bock und ich ertappe mich dabei mitzutanzen, zu lachen und teilweise sogar zu singen. Richtig stark! Pünktlich um 23 Uhr ist Schluss mit Live-Musik. Die Reisegruppe fährt zurück ins Institut für Quantenphysik ahu und fällt zufrieden ins Bett! Hainsfarth, du Punkrock-Mekka - du wirst uns sicher wieder sehen.


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