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Beatsteaks, Decibelles, 02.11.2017 in Köln, E-Werk - Bericht von der Redaktion

Beatsteaks, 02.11.2017 in Köln

Fö: Dat is doch mal ne Nachricht! Decibelles dürfen auf dieser kleinen feinen Tour den Support für Beatsteaks übernehmen. Schöne Sache! Zudem hab ich Beatsteaks auch schon ne Weile nicht mehr gesehen. Also ab auffe Bahn! Leider sind noch viele andere Autos auf der Bahn, so dass wir statt, wie geplant, einer Stunde Fahrzeit ungefähr das Doppelte brauchen. Argh.
Makke: Ich fungierte an diesem Abend als Fahrerin unserer illustren Gruppe. Deswegen war ich auch dabei. Wie mir liebevoll-ehrlich mitgeteilt wurde. Aber das ist okay, zumindest konnte ich so die Decibelles, schon das ein oder andere mal gesehen und super gefunden, aber auch die Beatsteaks, die ich noch nie gesehen habe, sehen. Ob ich nochmal als Fahrerin eingesetzt werde, weiß ich allerdings nicht: auf der zweistündigen Hinfahrt habe ich uns leider durch ein Haltemanöver fast umgebracht, sind wir nur knapp einer Schlägerei mit einem sehr aufgebrachten LKW-Fahrer entkommen, habe ich Pinkel-Pausen aufgrund der vorangeschrittenen Zeit untersagt und Faultier fast mit dem Auto überrollt...Aber alles halt nur FAST.
Faultier: Ich habe mich echt darüber gefreut, dass die Decibelles daran gedacht haben uns mit auf die GL zu setzen. Beatsteaks wollte ich so 2007/2008 immer gerne sehen, es aber aufgrund verschiedener Umstände nie geschafft. Ich glaube mein Vergangenheits-Ich wäre richtig abgegangen, mein Gegenwarts-Ich konnte sich auf das Format nicht so richtig einlassen. Ich persönlich bin ja echt eigentlich nie auf  Konzerten mit großen Bands, ich fühle mich mit kleinen Bands und Veranstaltungsorten ganz wohl. Und nach Köln fahren....naja...wir sind auf jeden Fall alle angekommen, ne? Die Parkplatzsuche ging mir am meisten auf die Nerven. Also, wenn ihr mal zum E-Werk fahren solltet, überlegt euch gut wann ihr da sein wollt und wo ihr am besten parkt.
Pinky: Kopfsprung aus der Blase, rinn in et kölsche Veranstaltungstempel, mitsamt Rockpalast-Bagage.
Leider kommt die Redaktion viel zu spät. Decibelles, auf Grund deren freundlicher Einladung wir heute hier sind, spielen gerade ihren vorletzten Song. Mierda!
Makke: Nachdem wir nun also dann endlich auch einen Parkplatz gefunden haben und noch 20 Minuten zum E-Werk laufen durften (genug Zeit für einen großen Schluck Grasovska - Fö fährt netterweise zurück) sehen wir wenigstens die letzten zwei Songs der Decibelles, die sich auch auf dieser großen Bühne ganz fein anhören.
Fö: Wir zwängen uns ein wenig nach vorne, lauschen den Klängen - und die Band geht von der Bühne. Man ey! Deswegen kann ich zum Auftritt selbst wenig sagen. Das Publikum, nunja, eher reserviert, aber damit war ja eigentlich mit zu rechnen. Und die Band macht auf großer Bühne auch was her, ist mal was anderes als ein Proberaumkonzert.
Faultier: Decibelles sind der Hammer, die große Bühne steht ihnen gut. 
Pinky: Auf jeden! Finde die Taktik, auf so ner riesen Bühne die Backline trotzdem relativ nah zueinander aufzubauen, ne sehr gute Lösung. Bin mir aber sicher, dass Decibelles auch sonst nicht untergegangen wären, bei der Energie die da rüber kommt. Tolle Band!
Makke: Im Anschluss an ihren Auftritt dürfen die Decibelles ihre Kabel und Instrumente selbst weg räumen, wie pinky bemerkt und mich drauf hinweist, während die Backline für die Beatsteaks schon aufgebaut wird.
Fö: Dann BEATSTEAKS! Die sind momentan auf "Club"-Tour. Das heißt sie spielen nur ausgewählte kleine Läden wie heute das E-Werk. Für mich ist das Ende der Fahnenstange ja schon erreicht wenn Clubs mit 200 bis 300 Besuchern gefüllt sind, aber hier passt nochmal das 10fache rein. Kleiner Kulturschock.
Faultier: Ich bin froh, Beatsteaks nicht in der Westfalenhalle zu sehen. Das wäre ein Kulturschock gewesen. E-Werk ist schon angenehm. Die Kameras vom Rockpalast auch gewöhnungsbedürftig.
Fö: Das Konzert ist dann aber doch ganz geil! Nicht zuletzt, weil die Beatsteaks halt einfach wissen, wie man ein Publikum bedient. Was dann auch das einzige ist, was ich der Band vorwerfen könnte: Ist halt alles routinierte Show. Blendet man das aus, kriegt man aber ein tolles Konzert geboten.
Faultier: Dieses Gerede...blablabla, mich nervt so viel Gequatsche. Vor allem dann, wenn sie den Song dadurch unterbrechen und den Refrain noch drei mal wiederholen. Das Publikum soll noch etwas lauter klatschen oder lieber dann doch schnippsen anstatt klatschen. Meh...Ich will doch nur Musik hören. :)
Fö: Songauswahl geht auch klar. Einige Sachen dabei die ich nicht kenne (dürften dann wohl die vom aktuellen Album sein), aber auch einiges Älteres. Frieda und die Bomben, Hello Joe, Summer, Let Me In und das wunderschöne Soothe Me beispielsweise. Kein 48/49-Wunschkonzert, aber ne ganz gute Mischung von Veröffentlichungen des aktuellen Jahrtausends.
Faultier: Haha, mein Highlight war der Song mit Autotune ... lol was war das denn? Das hat m.M.n. gar nicht gepasst.
Fö: Hab ich die Beatsteaks eigentlich schonmal mit zwei Drummern gesehen? Kann mich grad nicht entsinnen. Also: Heute zwei Drummer. Oder ein Drummer und ein Percussionist, oder was auch immer "Neuzugang" Dennis Kern da so macht. Altschlagzeuger Thomas Götz dafür ganz bodenständig ohne Drumriser. Kann man bei ner Clubshow ja mal machen!
Pinky: Jo, stimme Fö absolut zu. Die Rhythmusfleischschitten aus Berlin sind einfach immer noch ne verdammt gute Band. Alte Songs, von denen sie vor allem am Anfang einige spielen, kommen immer noch so an wie 2007. Finde das durchaus nicht selbstverständlich. Das ganze Entertainment brauch ich absolut nicht, aber deswegen bin ich ja sonst auch nicht in Läden wie dem E-Werk.
Faultier: Die Befürchtung, man könnte brutal umgetanzt werden, wurde auch schnell bereinigt. Alle haben brav auf der Stelle gehüpft und niemanden berührt. Da habe ich schon rücksichtsloseres Publikum erlebt.
Pinky: Um uns herum ist die Begeisterung ab dem ersten Song grenzenlos. Fast schon komisch wie ekstatisch die Menschen um uns rum auf Kommando hüpfen, klatschen jubeln, hinsetzten, aufspringen usw. Da drückt der Stock im Arsch dann schon ein wenig.
Faultier: Ja, war ganz nett. Die Ansage, Handys weg zu packen, fand ich gut. Das ist ja echt unglaublich...vor der Ansage hat echt eine Menge der Leute das Konzert einfach durch das Handy gesehen.
Makke: Die Beatsticks sind wirklich gut. Aber ich bin etwas genervt von dem langen Zwischengequassel und Publikumsanimationen zwischen den Songs…es ist ja nicht so, dass die totalen Quatsch reden oder so…Naja, deswegen werden die wohl als gute Live-Band bezeichnet. Ich mag ja lange Reden zwischen Songs nicht so. Aber ich muss Fö Recht geben. Gute Songauswahl und soundmäßig hammergeil!
Pinky: Unnützer Sidefact: Wusstet ihr eigentlich, dass Arnim, als er gefragt wurde bei den Beatsteaks einzusteigen, zur Bedingung gemacht hat, dass er neben Gesang auf jeden Fall auch Gitarre spielen will, obwohl es bereits zwei Gitarren gab?!
Makke: Mir ist es zu voll und zu warm vorne, ich ziehe mich von der Gruppe zurück und schaue mir das Konzert von weiter hinten an. Das Publikum ist begeistert und auch gar nicht irgendwie ätzend oder so. Das Konzert macht auch von weiter hinten stehend Spaß!

Dabei stehe ich dann direkt neben einer vergitterten Anhöhe, anmutend wie ein  Käfig, in dem die Rollstuhlbenutzer*innen und andere Personen die wohl ein „B“ in ihrem amtlichen Ausweis stehen haben, untergebracht sind. Toll oder? Da müssen die sich gar nicht erst wie ganz gewöhnliche Konzertbesucher*innen fühlen und können ganz in Ruhe, beschützt und unter sich das Konzert genießen. Ich brauche mehr Bier…
Makke: Das restliche Konzert schaue ich mir dann von hinter der Bühne an. Da kann und darf ich jetzt leider nichts weiter zu erklären #ichbinwichtig.Insider-Geplauder: Die Band unterscheidet sich dann auch nicht von den popeligsten DIY Schrammel-Punk Bands, denn jeweils vor ihren zwei Zugaben (okay, außer das mit den Zugaben vielleicht) kommen sie von der Bühne runter, gönnen sich ne schnelle Zigarette und ein isotonisches Getränk, steht natürlich alles bereit, bevor sie wieder hoch auf die Bühne geht…irgendwie sehr sympathisch! Jedenfalls darf ich das restliche Konzert mit einem lieben Freund, den ich länger nicht gesehen habe, genießen.
Fö: Den Großteil des Konzertes beobachten wir dann auch von weiter hinten, in unserem Alter muss man sich ja nicht mehr mit den jungen Hüpfern im Kreis-Bilden und Hinsetzen üben.
Pinky:Bei "Let me in", also da wo sich immer alle hinsetzen, macht Armin dann ne Ansage à la "Ick bin froh, dit hier im Raum keener die AFD jewält hat. Nazis raus brüllen is janz doll, solang ihr dit och draußen macht."
Auch wenn ich mich frag woher er so genau weiß, wer hier wat (nicht) gewählt hat, find ich so ne Aussage gleichermaßen schwierig wie wichtig.
Schwierig, weil sich rechte Arschlöcher 2017 längst nicht mehr unbedingt dadurch auszeichnen, Störkraft zu hören, sondern längst verstanden haben subkulturelle Kontexte für sich umzudeuten und zu nutzen und daher vielleicht auch auf nem Beatsteak-Konzert auflaufen. Und wichtig, weil ihnen dort unbedingt nahegelegt werden sollte, sich schnellstens zu verpissen, wenn sie denn schon jemand reingelassen hat.
Fö: Mal eben mit Salto vom Vordach springen. Is klar, Arnim!
Pinky: Jo, abgefahren. Hab ich auf jeden Fall so auch lang nicht mehr gesehen, vor allem mit 9,5 Punkten Haltungsnote.
Makke: Am Ende des Konzertes findet unsere Gruppe wieder zusammen. Die Rückfahrt  verschwimmt, ich bin irgendwie betrunken geworden und das Geplauder der Anderen klingt nett und wohlig. Also kuschele ich mich auf den Rücksitz und höre zu, grinse ab und an debil und freue mich, dass ich, obwohl ich sonst nicht so viel kann, wenigstens ein Auto habe, das mir solche Abende ermöglicht. God save the classism!

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berti

08.11.2017 19:45
Wo ist die Bassfrau hin?

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