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Hammerhead, Abriss, 01.12.2017 in Dortmund, Rekorder - Bericht von der Redaktion

Hammerhead, 01.12.2017 in Dortmund

Fö:
"Hammerhead – Das weisse Album
Das beste was deutscher Hardcore jemals hervorgebracht hat, obwohl es das Cover der Stay Where The Pepper Grows ja zu weitaus mehr Ruhm gebracht hat. Mit den Sachen davor kann ich leider echt weniger anfangen. Genauso wenig mit der Band ansich, hat sie doch mal sehr frech auf eine Bookinganfrage meinerseits geantwortet, dass man eine Band wie Hammerhead doch schon mit mehr Infos kommen müsse als Datum, Location und n kurzen Dreizeiler. So geht das wohl nicht im Hardcore-Management einer Luxusband. Wusste ich leider nicht. Aber Fans der Onkelz betonen ja auch stets, dass sie nur die Musik geil finden – unterschreibe ich bei Hammerhead blind."
So sprach Maz, seines Zeichens Labelmogul beim Punkimperium Spastic Fantastic Records, kürzlich in einem Interview bei den Kollegen von Away From Life. Durch den Onkelz-Vergleich derart geadelt, sahen sich Hammerhead genötigt, auch ihre menschliche Seite in ein besseres Licht zu rücken, baten mit Blumenstrauß und gestriegelten Haaren um eine Audienz bei Dortmunds Punkpapst und gelobten, sich bei einem potenziellen Konzert in Maz' Heimatstadt von ihrer Schokoladenseite zu zeigen. Ein-zwei Gedankenaustausche später war die Sache geritzt, der Rekorder als Spielstätte ausgewählt und die Vorverkauf-Tickets schneller ausverkauft, als wir sie ins Netz stellen konnten.
Matze: Eigentlich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, bei dieser Veranstaltung dabei zu sein, weil sie ja in kürzester Zeit ausverkauft war. Aber kurz vorher schrieb mich der Cheff Fö an und fragte mich, ob ich nicht die Tür machen möchte, weil gutes Personal schwer zu finden sei. Also sagte ich ihm wegen des versprochenen Freibiers zu und er teilte mir sogar noch einen Assistenten für meine Schicht ein.
Peter: Mir geht es da ähnlich wie Fö und Maz, auch ich habe vor nicht allzu langer Zeit mal bei Hammerhead angefragt ob sie im Rattenloch in Schwerte auf der alljährlichen Jubiläums-Party zu Ehren des Kunterbunt e.V. spielen möchten. Dummerweise erdreistete ich mir dabei unachtsam, die Worte "Ersatz" (uns war unser "Zugpferd" für die Veranstaltung abgesprungen) und "kurzfristig" (es war nicht mehr allzu lang hin) zu benutzen. Wenige Tage nach meiner Anfrage erreichte mich eine E-Mail mit dem Einzeiler "können nicht spielen, bitte keine weiteren Anfragen mit den Wörtern "kurzfristig und "als Ersatz". Oha, dachte ich mir, da bin ich wohl wem auf den Leder-Schlips getreten was? Kurz habe ich mit dem Gedanken gespielt, eine weitere E-Mail zu schicken und die zwei Worte, an denen sich mein digitales Gegenüber so reibt, zu ersetzen. Ich könnte zum Beispiel schreiben, ob sie "spontan" und "anstatt Band XY" spielen können. Ich wollt es mir mit den werten Herren aber nicht komplett verscherzen, nicht dass der Herr Scheiße nächtens vor meiner Tür steht und mich mit Mülltonnen bewirft. Als mich jedoch vor einigen Monaten die E-Mail von Fö erreicht, dass Hammerhead mit Abriss im Rekorder spielen werden ist klar, dass wird ein Fest bei dem auch wieder die komplette Punkrock-High Society von Dortmund und Umgebung zugegen sein wird. Das kann ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Trotzdem muss erst einmal vorher bis 19 Uhr gearbeitet werden. Danach schnell nach Hause rasen und in einem Multi-Tasking Meisterwerk Nudeln essen, auf Toilette gehen, duschen, rauchen, umziehen, zwei Bier trinken und die Katzen füttern. Kurz nach Acht stehe ich mit meiner Begleitung am Eingang des Rekorders. Bin dezent angetütert und haue erstmal zwei leere Flaschen Bier von der Fensterbank. Läuft!
Matze: Hier sieht man mich an meinem Arbeitsplatz, kurz vor der Türöffnung. Doch leider lasst mein Assistent noch auf sich warten, wie gesagt, gutes Personal ist schwer zu finden.
Peter: Auch mit dem Beginn des Konzertes lässt man uns noch warten, also schnell noch mal ein paar Bier reinspülen. Wie jedes Mal ärgere ich mich kurz, dass hier vorwiegend Kronen serviert wird. Denn nach wenigen Flaschen der Plörre ist mir ein saftiger Kater mit monströsem Brumm-Schädel gewiss. Zum Glück ist der nächste Kiosk nicht weit. Tut mir leid, ich würde den wirklich hervorragenden Laden gerne unterstützen, aber im Hinblick auf den nächsten Tag ist das erstmal nicht drin.
Fö: Natürlich ist keine Band so blöd, sich die Blöße zu geben, als Vorband von Hammerhead gnadenlos unterzugehen. Da musste Maz schon GANZ TIEF in seiner Blöde-Bands-Kiste graben und stieß schließlich auf sein eigenes neues Bandprojekt: ABRISS.
Peter: Wie immer wenn Maz seine Finger im Spiel hat sind Power-Violence und Thrash-Geballer-Anteile ja anscheinend Pflicht. Dazu kommt HC-Punk und eine ordentliche Kelle Deutschpunk. Hört sich dann ungefähr so an, wie eine herunter donnernde Lawine vor denen ein paar kreischende und schreiende Skihasen versuchen wegzurennen. Oder so wie das Geräusch das dabei herauskommt, wenn man ein Haus zunächst bombardiert und dann langsam zusammen krachen lässt. Also ist hier mal wieder der Name Programm. Wie einfach Punk doch manchmal sein kann.
Fö: Der Name ist schon irgendwie Programm, da wird gnadenlos runtergewälzt und den Vergleich mit der Hauptband müssen die Macker da auf der Bühne auch nicht scheuen. Übrigens spielen da auch Leute von (/)(&%, §()==( und ?(/&%$ mit, wegen Namedropping und so.
Peter: Passt heute Abend als Vorband wie Arsch auf Eimer.
Matze: Da ich meinen Arbeitsplatz nur kurz verlassen konnte, weil mein Assistent weniger vertrauenswürdig war, konnte ich bei Abriss leider nur bei einem Lied unten vor der Bühne sein. In dem ging es irgendwie um Doitschpunk und wie geil er doch sei. Da hat der hat der junge Mann mit den kurz geschorenden Haaren auf jeden Fall recht.
Peter: Muss wohl "Deutschpunk ihr Pisser" gewesen sein. Bei dem grinse ich auch etwas in mich hinein. Cooles Ding!
Fö: Wer mal reinhören will: lohnt sich!
Matze: Doch leider ist mir an der Tür ein Fehler unterlaufen der mich seit Tagen nicht mehr schlafen lässt. Ich schickte ein junge Frau mit roten Haaren weg, weil ich dachte es sei voll. Doch kurz drauf sah ich dass wir doch noch Kapazitäten hatten und sie doch rein gekonnt hätte. Ich ging dann direkt raus um nach ihr zu gucken, doch leider war sie nicht mehr zu sehen. Sorry, es tut mir sehr leid.
Peter: Tatsächlich staut es sich auf den ersten Metern der Treppe in den Keller sehr arg. Doch wenn man sich mit etwas Schieben und Drücken den Weg in die hintere Raumecke bahnt, hat man dann doch überraschenderweise einige Quadratmeter Platz, auf dem man gemütlich nach Alt-Herren- oder Alt-Frauen-Manier rumstehen kann. Leider ist der Blick auf die Bühne wie immer von zu vielen großen Menschen verbaut. Scheiß große Menschen!
Fö: So. HAMMERHEAD. Hammerhead sind sowas wie die alte versnobbte Garde unter den Punkbands, was sich natürlich auch bei den Fans bemerkbar macht: Ganze 16,667% der Ticket-Inhaber haben ihr Ticket nicht eingelöst. Ging denen wohl nur darum, überhaupt mal ein Hammerhead-Ticket am Kühlschrank kleben zu haben. Naja, mehr Platz für uns. Vielleicht geht der gemeine Hammerhead-Fan auch einfach lieber zu den Broilers.
Fö: Es wäre sogar NOCH MEHR Platz gewesen, wenn nicht die Bierflaschenscherben von der Bühne so viel Raum einnehmen würden. So waten die Pogowütigen todesmutig durch die Splitter, ballen die Fäuste und tauschen sich über die neuesten Trends in der Urlaut-Theorie aus.
Matze: Hammerhead na ja, ein bisschen prollig für meinen Geschmack.
Peter: Ich würde eher sagen "derbe". Nach "NY Firefighter" gibts bei den Ansagen noch einen paar Frotzeleien und Seitenhiebe Richtung NY Hardcore und Vinnie Stigma von Agnostic Front. Hat er sich auf jeden Fall verdient.
Peter: Tja, was soll man noch groß sagen, Hammerhead machen hier sogar nochmal mehr Abriss als Abriss. Höhö.
Fö: Das Konzert kommt echt geil, die Leute ticken aus und die Band scheint insgeheim ja doch irgendwie Bock zu haben.
Peter: Bei "ich sauf allein" ist dann endgültig kein Halten mehr, sowohl bei der High-Society auf, als auch vor der Bühne.
Fö: Angekündigt als "ich fress allein". Leider wird kein Fingerfood von der Bühne gereicht.
Peter: Nach Beendigung des Konzertes stehe ich irgendwann draußen und trage dabei, wie ich denke, natürlich meine Jacke, ist ja arschkalt. Dem ist aber gar nicht so! Zumindest nicht, was die Eigentums-Verhältnisse meiner Winterbekleidung angeht. Das wird mir erst bewusst, als ich erst meinen Tabak, dann mein Handy vermisse. Anstatt dessen finde ich in den Taschen ein Ladegerät und Filter. Was da los? Ich rauche doch ohne Filter. Gehen hier irgendwelche miesen Tausch-Aktionen vor? Auch jetzt stelle ich erst fest dass meiner Carhartt-Jacke, in der Zeit in der sie an der Gaderobe hing, eine Kapuze gewachsen sein muss. Nein! Kann alles so nicht sein. Irgendwer muss mit meiner Jacke unterwegs sein und mir seine fast identische da gelassen haben.
Peter: Ein Anruf auf meinem Telefon später ist das Rätsel geklärt. Es meldet sich ein ziemlich verwirrt klingender Herr, der sehr erstaunt über das fremde Telefon in seiner Jacke ist. Es handelt sich, wie sich im folgenden Gespräch ergibt, um ein Versehen, meine Jacke befindet sich nun im FZW. Also brechen wir dahin auf, nicht ohne vorher Matze und die anderen vom Grund unserer Reise in Kenntnis zu setzen. Unterwegs teilt sich unsere Truppe und Matze nutzt nochmal schnell meine Abwesenheit um erneut auf meinem Handy anzurufen und lautstark und wiederholt nach STOFF zu fragen. Wenig später tausche ich vorm FZW die Jacken. Nicht nur ich, sondern auch mein Gegenüber freut sich sichtlich, wieder im Besitz seiner Jacke und den darin befindlichen Gegenständen zu sein. Zur Verabschiedung gibt er mir noch leicht argwöhnisch mit: "Ach übrigens, da hat son Typ angerufen und will STOFF von dir, weißte Bescheid ne!". Ich antworte mit einem verwirrten "äh, wie?" Danach mache ich schnell dass ich wegkomme.

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