Snakebite, The Grabowskis, 31.10.2018 in Schwerte, Rattenloch - Bericht von Zwen
30 Jahre Kunterbunt Festival Tag 1, 31.10.2018 in Schwerte
Jedenfalls kommen jetzt die GRABOWSKIS, die ich tatsächlich jetzt schon länger nicht mehr gesehen habe. Manchmal tut das ja auch ganz gut, wenn man zu den Bands, die man schon zu oft gesehen hat, etwas Distanz aufbaut. Vor allem, wenn man die Songs schon gefühlt 3000 Mal gehört hat. Heute gehen die eingängigen Deutschpunk-Lieder aber wieder gut rein. Highlights sind definitiv "Randale" und das Lied mit "Kein Fußball den Faschisten". "My Name is Jaqueline" ist aber in dem Aufzug natürlich auch nicht zu verachten.
Auch sonst gibt es wieder ordentlich Bühnenpräsenz von den drei Schwertern und dem Bochumer. Bei letzterem gefällt mir besonders, wie er Omas Sommerkleid/Umstandsmode über die Bühne wirft. Definitiv sehr elegant. Mit Bobo habe ich an dieser Stelle ja fast etwas Mitleid, der muss ja in seinem Dinokostüm schwitzen wie ein nordkoreanischer Arbeiter auf dem Bau in Katar.
Soweit also mal wieder ein super Auftritt, der auch mir die Freude an den Grabowskis wieder zurückgebracht hat. Außerdem sollte man vielleicht noch erwähnen, dass die vier Typen heute absolutes Heimspiel haben und das Rattenloch auch ordentlich gefüllt ist. Ich glaube rein zahlenmäßig ist heute der am besten besuchte Tag des 30-jährigen Kunterbunt-Massakers.
Warum Klute jetzt für ein Intro ein Bassstativ braucht, kann ich euch auch nicht erklären. Vielleicht ein neuer Signature-Move im Deutschpunk oder ist das jetzt schon Klassik?
Voller Einsatz an diesem Wochenende auch von Kollege Fisher, der heute noch ziemlich frisch aussieht.
Enno wird währenddessen vom Händedruck einer sturzbesoffenen Besucherin beinahe von der Bühne gerissen. Das ist vor allem lustig, weil ihm besage Besucherin gerade mal bis an die Brust reicht und von vor der Bühne gerade mal bis an die Knie.
Jetzt gibt es aber erstmal eine kleine Umbaupause. Vielleicht müssen sich SNAKEBITE auch erst noch häuten.
Da sind sie auch schon. Frisur sitzt und Instrumente sind gestimmt. Der Auftritt ist Glam-Rock durch und durch. Es wird gepost bis zum geht nicht mehr und die Haare flattern zum Rhythmus der Musik.
Ansonsten gibt es knackige Hard Rock-Riffs und sehr femininen Gesang. Die Schlangen-"Tattoos" auf den Armen sind übrigens nicht echt. Das ergaben intensive Recherchen der Bierschinken-Crew, welche zu Tage förderten, dass die Muster lediglich aufgemalt sind.
Egal, trotzdem soweit ein gutes Konzert. Auch hier gibt es wieder ein Stativ auf der Bühne, auf diesem ist diesmal eine Akustik-Gitarre befestigt ist. Ist das mit dem Stativ jetzt etwa eine neue Bewegung, welche inflationär die Bühnen der Welt erobert? Wer weiß...
Ich weiß nur, dass der Auftritt soweit ganz ordentlich war. "Two Desperate Hearts" gab es auch zu hören und außerdem eine kleine Ballade, bei der die Akustik-Klampfe zum Einsatz kam.