Travoltas, The Hawaiians, 05.12.2018 in Oberhausen, Druckluft - Bericht von der Redaktion
Travoltas, 05.12.2018 in Oberhausen
Auch später ward es mir immer vergönnt, irgendwann hörte man nix mehr von der Band, Auflösung etc., ihr kennt das. Nun sind sie seit ein paar Jahren wieder aktiv, aber durch lange Wege zwischen den Kontinenten zu verstreut um viel zu spielen. Aber nu, Oberhausen, kurz vor der niederländischen Grenze, da muss man doch wohl hin!
Hm. Ich hab leider keine rührselige Geschichte zu den Travoltas parat, ich hatte einfach nur Bock auf Pop-Punk...dafür überlege ich jetzt die ganze Zeit, wo ich Coco kennen gelernt hab. Aber eigentlich auch egal wo, sondern Hauptsache dass! Juhu! The Travoltas! Gibt ja immer weniger Bands, bei denen ich mir innerlich abhaken kann, die endlich mal live gesehen zu haben. Begegnet sind sie mir erstmals kurz nach der Jahrtausendwende auf irgendnem Vitaminepillen-Sampler. Fand ich voll geil, war mal was anderes! Und dann sollten sie auch noch auf dem Fonsstock Festival spielen. Wir also hin! Frischer Führerschein, erste Fahrt in eigenem Auto zu nem Festival. Aufm Weg wurden wir noch rausgefischt und das Auto (sowie meine Taschentücher) nach Drogen durchsucht. Bei meinem Mitfahrer fand sich eine Haschpfeife, er beteuerte die nur als Talisman zu besitzen und zum Paffen immer nach Holland rüber zu latschen. Irgendwie ging das durch. Aufm Festival dann übrigens Coco kennen gelernt (Coco, ich hab nachgeschaut: Wir kennen uns jetzt 15 Jahre! Yes yes!). Fonsstock Festival total super, denke ich gerne dran zurück. Bis auf den kleinen Zwischenfall mit der Gaskartusche. Und, naja,...dass die Travoltas abgesagt haben und wir die gar nicht sehen konnten, war jetzt auch nicht geplant.
Konzert, du Arsch!
Hey, wir können doch über alles reden. Rote Pille oder blaue Pille? Schwarz oder weiß? Links oder rechts?
Vorband: THE HAWAIIANS. Den Namen schon öfter mal mitbekommen, kommen wohl auch hier aus der Gegend, aber irgendwie nie live gesehen. Also noch eine Premiere heute!
Zu hören gibt es so surfy Poppunk-Sound, also eigentlich genau das, was der Name eigentlich schon verspricht. Oder? Und dann noch diese Hawaiihemden dazu. Und am Eingang wurden Hawaiiketten verteilt. Stark.
Schön, dass du das Bühnenbild erwähnst, das gefällt mir nämlich auch ausgesprochen gut. Vom Backdrop, über die Bassdrum bis hin zu den Verstärkern ist alles liebevoll dekoriert. Besonders angetan hat es mir der Tintenfisch auf dem Bass-Amp. Hauptgesang vom Schlagzeuger, der zu allem Überfluss auch noch im Stehen spielt und dann auch noch mit Kopfmikro! Ich finde ja, sowas sieht immer unfreiwillig dilettantisch aus, es sei denn man ist Bela B oder so. Oder man spielt bei den Hawaiians, irgendwie find ich das vom Bühnenbild her dann doch ganz geil.
Festival nur mit solchen Poppypunkybands, wie zermürbend wäre DAS denn!
Musik ganz locker, flockig, happy, catchy, cheesy, twisty, rocky, dancy, bubbly, ihr könnt es euch vorstellen. Aber: Einfach viel zu lang! Nach 15 Minuten habe ich einfach alles gehört was die Band ausmacht, danach hoffe ich nur inbrünstig, dass sie mir nicht die Freude auf die Hauptband versauen. Stellt euch mal vor es gäbe ein ganzes
Aber gut,meine Einstiegsdroge ins Punkerparalleluniversum waren die RAMONES...irgendwie bin ich darauf hängen geblieben.
Daher laufen THE HAWAIIANS bei mir offene Türen ein, auch wenn sie im Prinzip eine Dreiviertelstunde den gleichen Song spielen. DAS wäre ein Träumchen!
Da! THE TRAVOLTAS! Die wurden und werden immer beschrieben als Mischung aus Beach Boys und Ramones und ey, das stimmt nunmal einfach. Wobei ich Beach Boys nie gehört habe und diese Lücke in Gedanken immer einfach mit Travoltas gefüllt habe. Passt schon.
Stimmt. Ich sage das selten, aber das Keyboard nervt nicht. Der Tastenvirtuose erinnert mich die ganze Zeit an Manny aus "Black Books". Kennt das jemand? Wahrscheinlich nicht. Egal. Sehr stilgebend: Das Keyboard! oder gleich zwei davon, die der bärtige Herr sehr leidenschaftlich beackert und ihnen so einige songtragende Melodien entlockt, und das ausdrücklich ohne zu nerven.
Einen hohen Wiedererkennungswert hat auch der Hauptgesang, der noch vorm Autotune-Trend so einige ganz zauberhafte Gesangslinien auf Platte beförderte und uns nun heute auch live besäuselt. Bemerkenswert: Wenn man ihn so zwischen den Liedern reden hört, stellt man fest, dass das halt einfach seine natürliche Stimme ist. Respekt!
Apropos zwischen den Liedern: Der Aufbau des Sets ist schon ziemlich professionell, da werden immer Blöcke mit 3 Liedern hintereinander weg gespielt, dann sympathische Ansagen, dann wieder 3 Lieder. Stark.
Hatte ich selbige am Eingang noch mit "zu bunt" abgelehnt, baumelt sie dann doch irgendwann an meinem Rucksack.
Kratzte auch einfach zu sehr am Hals. Bestimmt aus Asbest oder so. Zuletzt vor 13-14 Jahren in Oberhausen gespielt, erzählen sie. Und dass sie wiederkommen würden und es diesmal nicht so lange dauern soll. Toll! Außerdem wird zwei Geburtstagskindern gratuliert: Dem Veranstalter und dem Hawaiians-Drummer. Ja gut, dann gehen die Hawaiiketten auch klar.
Alles toll. Gespielte Lieder: Alle gut. Gute Mischung. Auch was vom aktuellen Album "Until We Hit The Shore", fügt sich aber gut ein. Meine Ohrwürmer für die nächsten Tage: "One For The Road", "Tokyo", "Pacific Coast Highway", "Pray For Sun". Boah stark ey!
Ich bin beeindruckt. Sowohl von Fös lässiger James-Last-Imitation, als auch von THE TRAVOLTAS. Spitzen Band, sehr unterhaltsam, tolle Songs, schöne Melodien, ein feiner Abend! So stark, dass Fanboy Fö sogar TANZT!
Zur Zugabe gab's noch irgendnen Song den ich nicht kannte, das Internet sagt der könnte von den Beach Boys sein.