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The Contortionist, Azusa, 14.08.2019 in Köln, Club Volta - Bericht von flatterbuchse

The Contortionist, 14.08.2019 in Köln

The Contortionist und Azusa im Club Volta! The Contortionist sind seit ihrer Technical Deathmetalcore-Beginne eine stabile Größe im Business der Djent-Bewegung und haben zu Zeiten ihres ersten Albums Exoplanet (2010) ihre Hörer mit komplex komponierten Songs und harten Growls und Shouts in den Bann gerissen. So blieben sie einige Zeit in dieser Nische, bis sie seit einigen Jahren eine Wandlung beschlossen. Ich würde diese vermutlich auf Altersmilde und Kommerzialisierung zurückzuführen, aber auch auf der Erkenntnis, dass man mit gehaltvoller Musik nur viele Menschen erreichen kann, wenn das Grundgefühl der Musik nicht ausschließlich "Wut" ist. Dennoch habe ich diesen Wandel persönlich sehr gemocht, ich bin wohl auch mit der Band gewachsen. Das zu meinen Gründen für den Konzertbesuch; Azusa kannte ich nicht - was meine Überraschung nur verstärkte. Dass ich meine Kamera durch den Eintritt bekam, ist einigen tollen Menschen zu verdanken, bei denen ich mich an dieser Stelle noch einmal bedanke... :-)
Azusa ist eine sehr überraschende Band. Da ich ihre Musik gar nicht kannte, wurde ich prompt umgepustet. Erster Eindruck: fucked-up Avantgarde Metal?!
Der Drummer legt direkt unter anderem Punkbeats, eine ausgefeilte Technik und wie an einer Perlenkette aufgereihte Breaks und Doublebassgewitter hin...
So kann die Songstruktur als Zuschauer unser Hirn zermartern,
die Sängerin mit viel Gefühl für dichte Atmosphäre sorgen,
aber auch laut und rau in die nächsten Parts überleiten. Ihre Stimme ist wild und kratzig und ihre Gestik wie ihr Blick unterstreichen ihren Worte ausdrucksvoll.
Mit der Zeit wurde es im Saal immer nebeliger... Was den guten Fotos erstmal keinen Abbruch tat! Die Gitarristen glänzten mit zuppeligen Soli, welche technisch als einwandfrei zu beschreiben sind.
Der Bassmann macht nicht nur als Fotoobjekt einen wunderbaren Job,
sondern liefert sehr solide für jeden krummen Wechsel ein breites Fundament.
Verrücktem Unsinn wurde auf der Bühne ebenfalls Platz eingeräumt. :-)
Wirklich hervorheben muss ich die Hingabe, mit der die Akteur*Innen hier ihre Instrumente und ihre Stimme einsetzen.
Mein Fazit! Durchaus anhörbare Musik. Muss ich nicht jeden Tag haben, da relativ anstrengend, aber definitiv gutes Handwerk, das mehr Aufmerksamkeit verdient. Wenn hier Gezeigtes Interesse geweckt hat, ist der Song zur Empfehlung: Eternal Echo
Noch einmal, weil ich es zu meinem Auftrag machen möchte: Dieser Mensch fotografiert richtig!
Nach der Pause geht es mit dunkler Atmosphäre weiter. Die Headliner starten die Rakete und so langsam riechen wir Lunte...
Fun-Fact: Gitarrist Robby Baca und Schlagzeuger Joey Baca sind Zwillingsbrüder.
Geheimnisvolle Angewohnheit: Der Sänger der Band wendet sich in Pausen häufig vom Publikum ab und macht so den Blick auf den Drummer frei. Im Hintergrund kann man einen ersten Blick auf den Bassisten werfen...
Keyboarder Eric Guenther spielt seit 2014 mit und verharrt praktisch das ganze Set in dieser Pose. Seine Arme ragen aus einem Wust an Haaren hervor und bespielen die Tasten des Geräts in präziser Leichtigkeit.
Der Bassmann lässt sich in der Atmosphäre der neueren Songs fallen und bietet meinem Fotografenauge ein besonderes Schmankerl...
Hier mein Lieblingsfoto vom Sänger an dem Abend... Gegenlicht und trotzdem ist etwas Gesichtsfarbe übrig geblieben... :)
Gitarrist Carmeron Maynard kämpft sich augenscheinlich immer durch seine Soli. Schwitzend und mit vollem Einsatz schon ab Song zwei.
Die Textinhalte und die Musik sind eine echte Herzangelegenheit für diese Musiker. Das sieht man in jeder Geste.
Der Keyboarder in majestätischer Pose.
Hier strömt die Energie des ersten Albums! Für viele unerwartet wurden auch ältere Tracks dargeboten und stellten auch die Fans des ersten Minute zufrieden.
Die Hingabe wird hier wieder sichtbar, ebenso wie der musikalische Unterbau eines jeden Musikers in diesem Bild: Jeder spielt in sich versunken sein Instrument, ohne die Kohärenz des Zusammenspiels zu stören.
Der Sänger bedankt sich bei dem Publikum für das Teilen dieser gemeinsamen Erfahrung und erklärt, wie sehr es ihn nach der Zeit immer wieder packt, vor Menschen Musik zu machen.
Dann geben sie noch einen letzten Song zum Besten, in dem Lessard zu Beginn so wirkt, als würde er die Dankbarkeit für den Moment nochmals verinnerlichen.
Gitarrist Maynard schrebbelt sich nochmals durch ein Solo und...
...seine Saite reißt. Die letzte Minute des Songs überlebt er auch mit 5 Saiten.
Da das Publikum aber noch ausgiebig nach mehr Musik bittet, führt uns die Band abermals mit einem neueren Dauerbrenner namens "Reimagined" in ihre Welt ein. Ich hab den Song bis dahin nicht vermisst, obwohl er einer meiner Lieblinge ist. Das spricht für das Konzert - es war für mich jeden Cent wert!

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Weitere Infos zu den Bands: Azusa, The Contortionist
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