18 Jahre Chemiefabrik: Toxoplasma, Pinoreks, Es War Mord, Acht Eimer Hühnerherzen, Blood Sugar, 14.09.2019 in Dresden, Chemiefabrik - Bericht von verSemmelt
18 Jahre Chemiefabrik, 14.09.2019 in Dresden
ROTZLÖFFEL fielen einem Fahrradunfall des Schlagzeugers zum Opfer. Somit begann BLOOD SUGAR. Ich kam nicht so recht damit klar. Irgendwie Wave-Rock, irgendwie studentisch. Aufs Genre legte man sich aber auch nicht wirklich fest. Es gipfelte in einem fürchterlichen Song namens "Wir sind die Elite" welches stark an eine Band namens "Sportfreunde Stiller" erinnerte. Der offensichtlich engagierte Punkerhaufen hier im Bild forderte tatsächlich ne Zugabe und an der Bar hörte ich noch "Skandal im Sperrbezirk" raus. Schon lange nicht mehr so einen Unfug live gesehen.
Endlich mal live ACHT EIMER HÜHNERHERZEN, die um Ostsachsen bisher nen Bogen gemacht haben. Ich liebe deren erste Scheibe und ich wurde auch nicht enttäuscht. Vorne füllte es sich schnell.
Als neu wurde "Endlich Fluchen" aka "Feministin mit Tourette" angekündigt, der aber schon vor Erscheinen der ersten Platte auf Youtube rumgeisterte. Hab jetzt im Nachhinein gar nicht die Chemoinstitution (ich glaub sie heißt) Gabi gefragt, wie sie zu dem Song steht.
Es folgte ein musikalisch recht harter Bruch. ES WAR MORD. Die brauchten dann etwas, um den Konzertsaal wieder zu füllen. Aber besser als im Januar vor UK Subs, als sie für Chemoverhältnisse zur ungewöhnlichen Auftaktzeit von 21 Uhr vor 20-30 Leuten spielten.
Musikalisch eine Wucht; Texte heut live zu verstehen. Großartig wer auf eher unbequeme Punkmusik steht.
Mit der Zeit lockte es dann doch die Leute wieder rein und die Leute, die am Anfang der ersten Band huldigten, schienen doch nicht von denen bezahlt worden zu sein. haha
Ist ja grad so eine Phase wo derartige Musik wieder ganz schön aufgeblüht ist und wird auch vom Dresdner Publikum übelst gut aufgenommen.
Hab mich noch mit Platten eingedeckt und eigentlich wäre es auch ein guter Abschluss des Abends gewesen...
Aber TOXOPLASMA spielten ja noch und es wurde dann doch noch vorn brechend voll und richtig warm. Was soll ich sagen. Band meiner Jugend, aber sie lösten sich damals rechtzeitig auf, so dass ich sie in den 90ern nicht mehr gesehen hab. Vor zwei Jahren gabs einen katastrophalen Auftritt auf dem Back-To-Future, als der Sänger tags zuvor seine Stimme verloren hatte und man sich die Texte im Grunde selber denken musste. Heute wird man aber voll entschädigt.