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"Viel zu detaillierter Erfahrungsbericht um die Bierschinkengala" oder "Wie ich für einen Tag in den Westen musste" inklusive Pascow, Die Freundin Von, 100 Kilo Herz, Bruch, Oxo 86, 25.-26.10.2019 in Radebeul/Dresden/Dortmund, diverse Locations - Bericht von verSemmelt

Reisebericht zur Bierschinkengala, 25.-26.10.2019 in Radebeul/Dresden/Dortmund

An manche Sachen kommt man wie Donald Trump zur Präsidentschaft. Man meldet sich für irgendwas aus Spaß an und die Dinge nehmen unkontrolliert ihren Lauf. Langzeitige PASCOW-Fans oder Groupies dürfen mich gern danach hassen. Vielleicht muss ich erstmal etwas länger ausholen. Ich hatte früher mal ein Faible, nach Konzerten einen kurzen Abriss des Gesehenen in einen College-Block zu kritzeln. 122 "Werke" zwischen November 2002 und Mitte 2006 sind da zusammengekommen. Teilweise mit einer schrägen 0 bis 10 Bewertungsskala unterlegt, die mir heutzutage etwas merkwürdig vorkommt. Bier und Eintrittspreis fehlte eigentlich auch nie. Das ganze Konzept verfrachtete ich mal ins Netz und es folgten viele weitere Berichte, auch von externen Leuten aus Ostsachsen. Schwerpunkt Punkrock und Oi! Der Webhoster ging pleite und alles war über Nacht weg. Sauer auf die Welt hab ich das Thema ad acta gelegt. Und jetzt: Vielleicht 10 Jahre später finde ich eben jenen erwähnten College-Block und bekomm beim Stöbern wieder Lust, Konzertberichte zu schreiben. Früher dacht ich immer, Bierschinken sei so ein Ruhrpott-Ding. Aber wenn ein gewisser "heinzzweidrei" einen Bericht über Bernau verfasst, kann ich die Welt auch mit meinem Erfahrungen wieder beginnen, zuzumüllen.
(im Foto Gekritzel zum BTF 2005, was ungefähr das Mittel zwischen Leserlich und nur von mir identifizierbar darstellt). Es folgte Anmeldung, etwas Mail-Austausch mit einem gewissen "Fö", und dann auch gleich eine Einladung in einen Gruppenbericht zum diesjährigen Back-To-Future, an dem ich dann auch gern teilnahm. Meine Mailhistory zeigt eine Anmeldung am 24.07 und dann eine Mail am 30.07, die mich fast vom Stuhl fallen lässt. Einladung zu PASCOW, die irgendwie vor 60-70 Bierschinken-Leuten irgendwo in Dortmund spielen. Ich überleg tatsächlich durchaus lange, ob ich das durchziehe. Ich liebe die Band, aber viel zu spät entdeckt. Nuja. Erstmal Spende vor dem Stichtermin überwiesen, um den Platz zu sichern. Paar Leute vorsichtig gefragt, ob denn wer in der Nähe von Dortmund wohnt. Aber ich bin da eh ein bisschen eigenbrötlerisch veranlagt und will keinen offensiv auf den Sack gehen. Somit Option Flixbus hin und Zurück hab ich mir offen gehalten.
9:00 Uhr in der früh war Startzeit für den Bus. Machte Sinn, den Tag vorher in Dresden zu verbringen. Exploited im Schlachthof, Oxo86 in der Chemo, Oile Lachpansen irgendwo, 100 Kilo Herz in Radebeul. Schwierig. Auf 30€ für Exploited hatt ich kein Bock, zumal ich den Zeitplan gesehen hab und die Vorband Damage Ones wahrscheinlich mit maximal 25 Minuten Spielzeit abgefrühstückt wurde. Bei Exil-Nieskyern gefragt, was die so machen. Einer auf Mallorca (WTF), die Anderen wollten inne Kneipe und gegebenenfalls zur Aftershow in die Chemo. Bei nem überregional bekannten Theremin-Beherrscher zum Quatschen angemeldet und der nahm dann auch gleich die Entscheidung ab: Mitfahren im Bus nach Radebeul. Optimal. Erstmal über letzte Tour ("Zürich auf Platz 1"), T-Shirt Merch (...) und neue Projekte gelabert. Und ich kam schon in den Genuss, 18 Minuten vom neuen Album zu hören. "Voll auf Speed" blieb hängen. Wird auf jeden Fall wieder schön schräg. Ein Titel wurde geskippt mit der Begründung: "Das ist nur ein Ton der immer Lauter wird". Aja.
Thema PASCOW gestreift. Ja. Krass und geil, wurde mir offenbart. Haben ja auch schon 3 Mal oder so angefragt als Vorband. Aber da passte es immer einem in der Band nicht. Ich dann so: "Ich könnt die ja morgen mal fragen, obse noch nen 4tes Mal anfragen wollen, eventuell könnt ihr ja erneut absagen" ... allgemeines Gekicher.

Dann Dortmund. Die Welt kann selbst entscheiden ob's Verwirrung oder Humor ist. Ein Gedächtnisprotokoll...
M: "Dortmund...Wir haben da ooch schonmal gespielt." 
S:"Club liegt irgendwo Nordwestlich beim Hauptbahnhof." 
M: "Ist ne Kneipe gegenüber?" 
S:"Gloob ja, hab meine Wegbeschreibung im Auto."
 M: "Bühne im Keller, Bands pennen gegenüber, wird aber bestimmt belegt sein"
S: "Club hieß irgendwas mit 'R'."
M: "War cool (erzählte noch irgendwas von Vorkünstler Johnny Notebook aus Wuppertal...)
S: "Ich komm nicht drauf, bin mir sicher es beginnt mit 'R'."
M: "Ich hab da was verloren, was mir sehr am Herzen lag."
S: Und? Was wars, kann ja mal Nachfragen."
M: "Weiß ich nicht mehr."
M+S: allgemeines Gelächter
Rüber ins Heartbreak, noch ein Bier und ein Rhabarber-Schnäppi gestreift und zu 7t in einem ausgemusterten Taxi nach Radebeul ins für mich unbekannte "Weiße Haus", wo man 13€ blechen musste, was allgemein etwas Erstaunen auslöste. Dafür war der Club auch schlecht gefüllt, was aber bei dem ganzen Überangebot heut auch nicht verwunderlich war. Erste Band (AUS ERFAHRUNG SCHLECHT) war schon rum und BRUCH aus Dresden startete. Mandy hatte ein extra langes Gesangskabel ausgebreitet und nutzte auch die ganzen Ausmaße des Saals. Letztes Jahr schonmal gesehen, aber heut überzeugt mich das irgendwie viel mehr. Hardcore-Punk, der immer die Grenze irgendwie zum Black-Metal-Sound sucht, aber nie überschreitet. Überraschend gut.
Anschließend 100 KILO HERZ mit ich würd sagen bläserunterstütztem Punk. LESS THAN JAKE klangen glaub immer ähnlich. Das geht schonmal, aber in den nächsten 10 Jahren brauch ich die glaub nicht. Das gibt mir musikalisch nix mehr. Außerdem müsst ich mich vorinformieren, ob die diesen "Vorschlaghammersong" von "Wir sind Helden" aus dem Programm geworfen haben. Der Fahrer wollte mittlerweile schnellstens zurück in die Kneipe (nach 6-7 Songs) und jetzt gefiel mir das Gesehene auch viel besser und man verzögerte absichtlich die Abreise. Will für meine 13€ auch was sehen und finds auch unfair der Band gegenüber wenn schon nicht sonderlich viel los ist, auch wenns nicht sonderlich den Geschmack trifft.
Weiter ging die Fahrt. Next Stop "Chemiefabrik". Kurzzeitig brachte mich (denke ich jedenfalls?!?) mein Sarkasmus leicht in Erklärungsnöte. Wir waren schon aus dem "Taxi" raus, als wir tatsächlich nochmal zurückzitiert wurden, obwohl die eigentlich alle gar nicht mitkommen wollten. Abparken, nochmal Heartbreak ... manchmal in einer seltsamen Langsamkeit. Auf einmal musste es dann doch schnell gehen, weil es wichtig war, eine einzige Station mit der Straßenbahn fahren zu können. Die spinnen die Dresdner :D ... In der Chemo wurde man durchgewunken und man konnte noch 6-7 Songs sehen denk ich in einer Waschküche der übelsten Sorte. War bestimmt ausverkauft.
"Endstation", Wenn Könige reisen" waren auf jeden Fall noch dabei. Ich wurde, ohne mich zu bewegen, am Körper nass. Als Reisender sollte man immer ein Handtuch dabei haben...Leipzig war da, die Leute aus der Kneipe auch, viele aus Randpolen...schön wars zur Aftershow.
Genau diese Platte Conny! Ich erfahre noch, dass SHOCKS das Poor-And-Weird Festival im Dezember in Berlin verstärken. Leider nicht bei meinem geplanten Halt in Dresden. Aber einmalige Auftritte sind doch fürn Arsch, sodass ich guter Dinge fürs Back-To-Future bin.
4:30 Uhr müsste es soweit gewesen sein, dass ich keinen Gespächspartner mehr hatte und auch soweit war, dass der Hammer zu schlug. Auto erschien auf halben Weg stehend bequemer als noch zwei Straßenzüge weiter zu laufen und 6 Stöcke höher in eine fremde Wohnung zu poltern. Ich schaute nochmal, wann ich zu diesem Bus muss, und fotografierte anscheinend sicherheitshalber meine Wegbeschreibung für morgen. Ohne Wecker (Notfallhandy wurde nicht geladen weil Ladegerät, wie ich jetzt merk, kaputt war), trotzdem...am "Augen zu machen" führte kein Weg vorbei.
Exakt 6:57 Uhr wach ich wieder auf. Fühl mich verbimmelt und immer noch hundemüde. Was tun ohne Wecker? Ich meide jegliches Risiko und die Entscheidung zwischen Schwarzfahren und immerhin 2,50€ für die S-Bahn zum Hauptbahnhof wird dankenderweise abgenommen, weil ich pünktlich zum Systemreboot ankomme. Der Hauptbahnhof selbst hatte als Unterhaltung eine 30-40 Leute umfassende asiatische Schülergruppe zu bieten. Warum kommt mir das Kürzel CO2 in den Sinn?
Der Fernbus kostete 20€ und die polnische Fahrerin hatte die Karre im Griff. Ich selbst les ja fast keine Bücher, aber bei der ganzen Fahrt war ich einer von zweien, die diese archaische Form der Informationsbeschaffung nutzten. Die Anderen 70-80 (jung und alt) waren voll unter der Kontrolle ihrer Smartphones. Ich musste an Messer Brüder denken. Ich versuchte etwas in "Scharnow" von Béla B zu lesen. War nicht einfach. Als ich ein kurzes Kapitel zweimal lesen musste über ein Gespräch zwischen einem Buch und einer Zeitung und mein Gehirn da keine Zusammenhänge mehr erfassen konnte aufgrund des gestrigen Tages, leg ich das Teil erstmal wieder in den Rucksack und zog das letzte Ox heraus. 8 Stunden und 40 Minuten später ist dann endlich Endstation in Dortmund und ich kam pünktlich etwas fertig zum Ort des Happenings, aber alles was folgte war bis auf die Zeitumstellung (1 Stunde länger für die Zugrückfahrt) und die etwas dünne musikalische Aftershow (eventuell hätt ich mich als DJ noch anbiedern sollen) unvergesslich. Dank an Alle. Mag jetzt keinen hervorheben, aber das mit den Namensschildern war für mich als Auswärtigen, der vorher niemanden kannte, sehr hilfreich. Ab jetzt sollte man zum Hauptbericht des Abends rüberswitchen... 

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frau wolfram
(frau wolfram)
20.11.2019 00:04
Prost!!

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