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Laserschelle, Children of Boredom, Symmetry Lover, 30.10.2019 in Essen, Emokeller - Bericht von der Redaktion

Laserschelle, Children of Boredom, Symmetry Lover, 30.10.2019 in Essen

Kadda: Werte Leser.innen! Ich freue mich euch mitteilen zu dürfen, dass ich seit kurzem unser aller Traum lebe: Ich gehe einer geregelten Lohnarbeit, die ihren scheiß Namen wahrhaft verdient hat, nach. Das eine führt zum anderen, und wie Adorno bereits vor tausend Jahren zurecht bemerkte: „Punk beliefert die zwischen Betrieb und Reproduktion der Arbeitskraft Eingespannten mit Ersatz für Gefühle überhaupt, von denen ihr zeitgemäß revidiertes Ich-Ideal sagt, sie müssten sie haben.“
So kam es, dass ich innerhalb von sechs Tagen bereits drei Konzertabenden beiwohnte. Damit ich zwischen Wut und keinen Gefühlen auch nicht gänzlich intellektuell verkümmere, tummle ich mich immer wieder mal auf dieser Website, um meine Eindrücke in Worte zu fassen. Im Folgenden werde ich also beantworten, ob ich denn am 30. Oktober im EMO zu Essen von LASERSCHELLE, CHILDREN OF BOREDEM und SYMMETRY LOVER mit ausreichend Frust beliefert wurde.
Fö: Ist Frust das Stichwort des Tages? Gegen Frust helfen auf jeden Fall Pommes, weswegen Reisegruppe "kleines rotes Auto" ebendiese anvisiert und dafür sogar den Beginn des Konzertes sausen lässt. Es hat zwar niemand verstanden, warum wir Reisegruppe "kleines rotes Auto" waren und nicht zum Beispiel Reisegruppe "große elektrisch betriebene Eisenbahn", weil das die Hinfahrt einfach erheblich verlängerte, aber hey, bequem ist es ja trotzdem. Außerdem gibt es Parkplätze am Emokeller!
Thomas: Oha, mal wieder was im Emokeller. Symmetry Lover wurde mir schon mehrfach ans Herz gelegt, aber ich habe es immer irgendwie geschafft, die zu verpassen. Diese Woche ist ja auch gefühlt Konzertmarathon mit jedem Abend irgendwas. Muss wohl an der erkaltenden Jahreszeit liegen. Im Emokeller war ich dieses Jahr glaube ich noch gar nicht. Wird also wieder Zeit!
Fö: LASERSCHELLE spielen bereits, als das kleine rote Auto den Keller betritt. Die drölfhundertelfzigste Band von Sonja. Ich bin total beeindruckt vom Bandnamen, der ist so gut, da ist es eigentlich egal was für Musik sie machen. Würde ich mal als hardcorigen Deutschpunk bezeichnen, da fehlt mir das Quentchen "Laser", aber der Auftritt war soweit genehm und die Ansagen herrlich skurril. "Wir haben einen bandinternen Wettbewerb, wer als erstes mit dem Set fertig ist, bisher liegt Sonja vorne".
Thomas: Schade, dass die Ansagen so gut wie das Einzige waren, was ich so von den Texten verstanden habe. Musikalisch alles sehr solide, keine Überraschungen. Darum hätte es mich umso mehr interessiert, was die da genau zu sagen hatten. Lag aber nicht an der Band, sondern eher an der Anlage des Emokellers.
Kadda: Ich bin gleich zu Beginn der fünfzehn Laserminuten im Keller und mogel mich nach vorne. Vor einiger Zeit hatte ich das Pech, die ersten vierzehn Minuten ihres Programms zu verpassen und viel blieb nicht hängen außer der bissige Kommentar "Peter Hein für Arme" meiner Begleitung. Die Bemerkung war der Kleidung von Marlon geschuldet, musikalisch hat das Ganze jedoch nichts mit Fehlfarben zu tun. Macht aber außerordentlich Spaß - Laserschelle machen genau diese Art von aggressiver Musik die ich zu Hause wohl kaum hören würde aber mich während einer Live-Darbietung umso mehr gefällt. Und ja, LASERSCHELLE unterhalten auf eine positive Weise und das Konzert hat auch genau die richtige Länge, vermutlich verzichte ich gerade genau auf die zwei Zigaretten, die ein weiterer Sargnagel gewesen wären. Danke dafür.
Fö: CHILDREN OF BOREDOM sind MarkusTimmTim und sie haben zuvor bereits in sämtlichen relevanten Dortmunder Bands gespielt, da ist das hier natürlich Routine. Markus hat einen schönen Pulli, Timm hat Glas verschluckt und Tim wäre auf der Tour fast von einer Gitarre erschlagen worden. Musik ist so Pop-Garagen-Geschrammel, klingt hier und da sehr schön, ein paar Lieder sind sehr gut, andere ganz okay, aber trotzdem die beste Band des Abends.
Thomas: Ich fand das überraschend richtig gut. Hatte die mal auf irgendnem Bierschinken-Festival gesehen, aber nur so am Rande beachtet und damals ist nicht viel hängen geblieben. Heute hatte ich aber auch mehr Aufmerksamkeit. Weiterer Bonuspunkt, der einer vollen Konzertwoche geschuldet ist: Die stechen mit dem Sound mal so richtig aus dem Szenebrei raus!
Kadda: Eine bunte Tüte war angekündigt, aber mit diesem unaufgeregten Indie-Geschrammel wie er in den 90ern en vogue war hatte ich doch nicht gerechnet. Das erinnert mich an ewige Abende in Proberäumen und sehnsüchtige, gelangweilte Zeiten auf dem Dorf. Nicht, dass ich so alt sei, aber in meiner Jugend gabs schon keinen neuen heißen Scheiß mehr in Sachen Musik. Aber CHILDREN OF BOREDOM würde ich mir demnächst nochmal ansehen - das ist zwar nicht der Frust von dem ich oben sprach aber irgendwie füllts doch das eine oder andere Gefühl, welches mir bekannt vorkommt, in mich hinein.
Thomas: Bei mir kommen sofort die beiden guten Weezer-Alben ins Ohr. Oldschooliger früh-90s Garage-Rock mit ordentlich Fuzzgitarren. Da waren echt ein paar Zuckerwatte-Ohrwürmchen dabei. Die würde ich mir gerne nochmal irgendwann mit guter Gesangsanlage reinziehen wollen.
Fö: Dann SYMMETRY LOVER! Die werden sich heute so verausgaben, dass sie wenige Stunden später ihre ganze Tour absagen werden. Was is da denn los? Der Auftritt solide, so Emotional-Post-Hardcore-Kram mit ordentlich Druck dahinter. Ganz nett, lockt mich heute aber nicht hinterm Ofen (oder hinter der Emokeller-Seitenwand) hervor.
Thomas: Endlich hab ichs mal zu ner Show von denen geschafft. Musikalisch dann, entsprechend der Beschreibung, alles wie erwartet. Viel Gefühl und Emotionen in einen nicht verstaubten Post-HC-Klangteppich eingewickelt. Wo passt das besser hin als in den EMO-Keller? Schön.
Kadda: Mit SYMMETRY LOVER steht eine Band auf der Bühne, die ich musikalisch am ehesten im Emokeller - den ich heute übrigens zum ersten Mal besuche - verortet hatte. Und ja, ich wollte Aggressionen, aber da wird mir auch wieder klar, warum ich hier noch nie war. Ich kann leider herzlich wenig damit anfangen. Und kann daher auch nicht viel dazu schreiben. Stattdessen hätte ich noch die Geschichte zur Namensgebung vom EMO anzubieten, aber die spare ich mir vielleicht eher für die Rubrik "Bierschinken WISSEN" auf...

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