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Lagwagon, Satanic Surfers, Shoreline, 20.11.2019 in Münster, Skaters Palace - Bericht von der Redaktion

Lagwagon, Satanic Surfers, 20.11.2019 in Münster

Fö: Relativ spontan erst, beim samstäglichen Saufen (höhö), fiel die Entscheidung, auf dieses Konzert zu fahren. Nicht nur einfach so, sondern als Ersatz für Mandy wurde ich auserkoren. Nun ist mir zwar bewusst, dass niemand Mandy ersetzen kann, aber hey, man wächst mit seinen Aufgaben! Also geht's mal an nem Mittwoch nach Münster. Wie es sich gehört, ganz umweltbewusst mit der Bahn, was unter der Woche, insbesondere bezüglich des Rückweges, nicht unbedingt sehr angenehm ist. Was tut man nicht alles! Also ab, los! Mit Melle, André und Christina ab inne Bahn! Der Skaters Palace ist etwa 25-30 Fußminuten vom Bahnhof entfernt, Buslinien in die Richtung fahren aber auch, also entscheiden wir uns dafür. Auf dem anschließenden Fußweg wird mir bewusst, wie das so ist, wenn man mit waschechten Influencern unterwegs ist: Da werden auf dem Weg nicht einfach nur eben irgendwelche Handy-Schnappschüsse gemacht, nee, da wird mit allen Tricks gearbeitet! Eine Handytaschenlampe sorgt für die richtige Ausleuchtung, mit dem zweiten Handy wird das Foto gemacht. Profis! Das Resultat des Ganzen lässt sich übrigens hier betrachten.
Roland der Voland: Auch bei mir fällt die Entscheidung letztlich recht kurzfristig die Woche vorher. Hatte das Konzert zwar schon länger auf`m Schirm, aber Münster ist vom Sauerland aus leider nicht gerade umme Ecke. Am Ende siegen aber nicht die Bedenken, sondern die Böcke aufs Konzert. Die Hinfahrt gestaltet sich dann allerdings leider so schlimm wie befürchtet, von einem Stau in den nächsten, so dass wir trotz frühzeitiger Abfahrt zu spät und etwas genervt an der Halle ankommen. Da es hier keine regulären Parkplätze gibt, ist die Parksituation leider auch nicht gerade entspannt.
Fö: An die Halle hab ich eher gemischte Erinnerungen. Anfang des Jahres bei Muff Potter war es hier drinnen so bedrückend eng, dass es wirklich auf die Konzertlaune schlug. Heute hingegen ist es angenehm gefüllt und wenn man nicht unbedingt will, muss man auch nicht hinter ner Säule stehen. Cool! Irgendwo da hinter der Säule sind übrigens gerade SHORELINE zu sehen.
Roland der Voland: Ich war erst einmal im Skaters Palace, und da war das Konzert im Cafe, also kannte ich das hier gar nicht. Größer als von mir erwartet.
Fö: Den Anfang verpasst, aber ein wenig kriegen wir noch mit. Bin mir grad auch gar nicht sicher, ob ich die Band schon mal gesehen habe, tippe aber auf nein. Zu hören gibt es waschechten Münsterland-Punk. Wie sich dieser definiert, wurde bereits an anderer Stelle geklärt. Entsprechend kein Wunder, dass Tobi von dieser anderen Münsterlandpunk-Band Idle Class bei einem Song mitträllert (kein Foto davon). Hat der eigentlich mittlerweile ne neue Band? Auch die Münsterlandpunkrocker von Snareset wuseln da irgendwo rum. Münsterlandpunk ist halt total true und all about friendship!
Fö: Sehr melodiebetonter poppy Punkrock, hier und da auch mal melancholische Momente, was mich an neueren Output der Menzingers erinnert. Könnte man auch als Melodic Hardcore bezeichnen, aber dazu fehlt mir die implizite Aggressivität, die der Begriff Hardcore eigentlich assoziieren sollte. Münsterlandpunkbands sind nicht aggressiv, die sind alle furchtbar nett! Shoreline haben kürzlich ihr Debüt-Album rausgebracht und unterstützen Sea Watch, das wäre auch schon alles was ich so nebenbei vom Auftritt mitbekommen konnte.
Fö: Achja, und auf der Bühne weht ne Räucherkerze, das gibt einen netten hippiesken Duft. Aber warum?
Roland der Voland: Den Trend verfolge ich schon länger, dass Bands sich irgendwelche Räucherstäbchen, Dufkerzen oder sonst was auf die Bühne stellen. Punk goes spirituell!
Roland der Voland: Aufgrund eingangs beschriebener Problematik verpassen wir auch leider den Anfang, ich schätze, wir sehen nur die letzte Hälfte des Sets, sehr schade. Wer mein Geschreibsel hier verfolgt, weiß ja, dass ich Shorline echt gerne mag und soweit ich das verfolgen kann, kommen sie auch gut beim Publikum an. Es ist auch schon mehr als ordentlich gefüllt. Ob es jetzt aber am usseligen Wetter liegt, oder an ihrem Bekanntheitsgrad hier in Münster, kann ich natürlich nicht sagen. Aber meiner Meinung nach haben sie die große Bühne gut im Griff gehabt.
Fö: Dann: SATANIC SURFERS! Zuletzt, seit der Reunion, immer nur dann und wann auf Festivals gesehen. Die letzte Clubshow, die ich von denen gesehen habe, ist tatsächlich schon über 18 Jahre her! Auch wenn wir nur wegen dem Supportact Skin of Tears da gewesen waren. Von den Surfers kannte ich damals nur "Head unter Water", was auch heute, als letzter Song, gespielt wird.
Fö: Zuletzt gesehen habe ich die Band vor 3 Monaten beim Olgas Rock - damals noch zu fünft unterwegs, mittlerweile ist Sänger Rodrigo wieder an die Drums gewechselt, was vom Setting her natürlich schon etwas ungewöhnlich ist, dem Auftritt aber nichts an Druck nimmt, eher im Gegenteil.
Roland der Voland: Bei mir ist es zwar schon länger her, dass ich die Satanic Surfers gesehen habe, aber dafür war es auch eine Club Show, irgendwann Anfang des Jahres im Helios. Damals auch noch mit Rodrigo nur am Gesang. Wobei ich sagen muss, dass es mir so besser gefällt. Der extrovertierte Frontmann ist er eh nicht, und in diesem Setting habe ich sie halt kennen und lieben gelernt.
Fö: Muss sagen, Spaß macht das ja schon! Durchgehend schnelle Songs, was in Kombination mit Rodrigos eher klaren und hellen Gesang echt nen schönen Kontrapunkt setzt. Songauswahl auch gut, soweit ich das beurteilen kann, wirklich viel von der Band kenne ich nämlich immer noch nicht. Erfrischend auch, dass selbst vom aktuellen Album "Back From Hell" nur 2-3 Stücke gespielt werden, sonst nur ältere - was das Publikum halt hören will! Gute Vorbereitung auch für nächstes Jahr, wo die Surfers zum 25. Jubiläum des Albums "Hero Of Our Time" auf Tour gehen wollen - gemeinsam mit No Fun At All sind sie dann beispielsweise auch wieder in Münster zu Gast, nur diesmal in der Sputnikhalle.
Fö: Ansonsten wird halt schön durchgebrettert mit wenig Ansagen. Für die zeigt sich vor Allem Bassist Andy verantwortlich, der das zwar immer voller Elan tut, aber vielleicht auch manchmal übers Ziel hinaus schießt. So setzt er gerade zu einer großen Rede an, worüber das nächste Lied handelt, irgendwas mit Kirchenkritik und so, und wird nur knapp von Rodrigo unterbrochen: "No It's not! It's about skateboarding". Riesengag!
Roland der Voland: Haha, ja der war gut.
Davon ab verweist der Bassist aber auch nochmal auf die Vorband Shoreline. Anständiger Zug, es machen sich nicht alle "großen" Bands die kleine Mühe, sich überhaupt erstmal den Namen der lokalen Vorband zu merken.
Fö: Stimmt, Lagwagon haben, glaube ich, nur Satanic Surfers erwähnt...
Roland der Voland: Waren die Satanic Surfers bei mir ganz früher eher so zweite Reihe gewesen, haben sie sich bei mir mit den letzten Konzerten und auch dem neuem Album ziemlich nach vorne gespielt! Sympathische Band, klasse Auftritt, schaue ich mir immer gerne an. Geht für meinen Teil auch viel zu schnell vorbei, ich glaube ca. 45 Minuten waren ihnen vergönnt.
Fö: Dann LAGWAGON! Die habe ich tatsächlich noch nie auf ner Clubshow gesehen (sofern man bei dieser Halle von "Club" sprechen kann), immer nur auf Festivals. Wobei mir das auch immer gereicht hat und darunter auch Festivals waren mit kleinerer Bühne als der heutigen. Großer Lagwagon-Fan war ich irgendwie auch nie, gleichwohl es immer ganz nett ist, sie zu sehen.
Roland der Voland: "Großer Lagwagon-Fan war ich irgendwie auch nie"; Ich schon!
Fö: Heute lässt sich auch feststellen, was für ein Standing sie haben: Ging es bei den Satanic Surfers noch relativ gediegen vor der Bühne zu, ticken hier jetzt alle aus. Klar, war abzusehen, aber dass der Unterschied dann doch so gravierend ist, war mir nicht bewusst. Aber gut, ist ja auch ne andere Schiene. Obwohl irgendwie ebenfalls Skatepunk, fahren Lagwagon ja doch in ganz anderen musikalischen Fahrwassern.
Roland der Voland: Es war schon ganz ordentlich, was da abging. Meistens war Bewegung bis zum Mischpult durchgehend vorhanden.
Fö: Was auch abzusehen war: Der Altersdurchschnitt! So irgendwie zwischen Ü30- und Ü40-Party. Bestimmt so einige dabei die ihre güldene Jugend in den 90ern nochmal durchleben wollen. Und auch der Frauenanteil vor der Bühne war doch eher 90er. Aber einen Unterschied stelle ich fest: In den 90ern haben die Bierduschen nicht nach Fanta gerochen.
Roland der Voland: Und noch etwas war typisch für Konzerte mit eher gehobenen Altersdurchschnitt: Vor der Bühne ist mehr Platz als hinten.
Fö: Gibt ein bisschen Spökes auf der Bühne, aber nicht zu viel. Vielleicht auch, weil Chris Flippin die angebotene Sportzigarette auf später verlegt hat? Who knows. Ein wenig Interaktion mit dem Publikum, noch viel mehr innerhalb der Band, ganz gut gemischtes Set, kannste nich' meckern.
Roland der Voland: Stimmt, der Gitarrist kam auch gar nicht mit zwei Hand voll Bierflaschen auf die Bühne, wie sonst üblich, sondern er nuckelte brav am Wasser. Ungewohnt diszipliniert.
Dem lockeren Acting auf der Bühne tat das allerdings keinen Abbruch. Ich finde es durchaus erwähnenswert, wenn eine Band wie Lagwagon, die schon so lange zusammen spielt (zumindest Gitarristen und Sänger) und nicht gerade wenig touren (zumindest in den letzten Jahren wieder) in ihrem auch nicht mehr gerade jungen Alter noch mit so viel Spaß untereinander auf der Bühne stehen.
Roland der Voland: Das Set fand ich auch gut gemischt. Wobei ich bei Lagwagon mittlerweile das Problem wie bei einigen anderen "älteren" Bands mit vielen Alben habe: Wenn man als Band bei 20 Liedern für ein Konzert eine nicht unerheblich Zahl von Hits spielen muss, die erwartet werden, dann noch ein paar Lieder vom aktuellem Album unterbringen möchte, bleibt nicht mehr viel Freiraum, um zu variieren oder selten gespielte Schätze rauszukramen.Wobei ich finde, das die Konzerte für mich schon immer noch interessant bleiben, auch wenn ich die Band öfters sehe.
Fö: Auf die letzten paar Lieder müssen wir dann doch verzichten - im Gegensatz zu den Angaben auf der Homepage war das Konzert dann doch nicht um 23 Uhr zuende, worauf wir uns aber bezüglich der Rückfahroptionen verlassen haben. Ich war auch selbst überrascht, wie schnell die Zeit um ging, guckste mal kurz auf die Uhr und schon hat die Band ne Stunde gespielt. Spricht doch klar für den Auftritt!
Roland der Voland: Ich glaube, viel hast du gar nicht verpasst, so viel länger als 23h ging es nicht, gute Stunde Spielzeit. Für mich hätte es noch locker weitergehen können, wird mir einfach nicht langweilig. Glücklich und froh, mich für das Konzert entschieden zu haben, machen wir uns auf die nebelige Heimfahrt.

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