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Thundermother, Hobo at the Railroad Station, 05.08.2020 in Münster, Hafenkäserei - Bericht von niklas

Thundermother, 05.08.2020 in Münster

Schon im Vorfeld dieses Konzerts gab es einige Verwirrung. Erst hieß es, Beginn sei um acht. Dann wurde eine Vorband angekündigt, deshalb sei Einlass "schon früher". Dann wurde die Vorband wieder abgesagt und eine Facebook-Veranstaltung tat kund, dass bereits um fünf Einlass sei. Dann wurde eine andere Vorband als Ersatz angekündigt, die um halb sieben spielen sollte. Allerdings wurden Thundermother dafür eine halbe Stunde nach hinten verschoben, also halb neun, und ich fragte mich, welche Vorband denn bitteschön zwei Stunden füllen will,...also hab ich mich einfach gegen sechs vor Ort eingefunden und erst mal ein Helles bestellt, denn hier gibts ja das leckere Finne-Bier anstatt Industrieplörre (aber nicht dass ihr denkt ich würde mein Hansa nicht mehr lieben...)
Die Vorband nennt sich "Hobo at the Railroad Station" oder einfach "die Hobos" und spielt Schülerbandrock. Ganz solide, aber nicht meine Flasche Bier.
Außer dem Sänger bewegt sich auch keiner auf der Bühne, denn man muss ja aufpassen, sich nicht zu verspielen. Zwischendurch werden die üblichen Mitmachspielchen fürs Publikum versucht, aber funktionieren tut das natürlich nicht. Lediglich die mehrfach gestellte Frage "Habt ihr Bock auf Thundermother?" wird halbherzig bejaht.
Zum Ende hin werden noch die Vengaboys gecovert, was mich ein bisschen versöhnlich stimmt. Und der Gitarrist kommt auch mal von seinem Mikroständer weg. Keine Band, die man gesehen haben muss, aber für den Biergarten hier reichts auf alle Fälle.
Nach angenehm kurzer Umbaupause machen sich dann Thundermother bereit. Durch Auftritte beim Tank mit Frank-Festival und im Rare Guitar haben die sich in Münster ja schon eine recht große Fan-Schar erspielt. Das merkt man auch daran, dass das Konzert sauschnell ausverkauft war.
Direkt vom Beginn an wird Vollgas gegeben. Klassischer Hardrock mit ordentlichem Metal-Einschlag. Und Spaß inne Backen.
Den vier Schwedinnen merkt man wirklich an, dass sie gerne auf der Bühne stehen und rocken. Und auch, wenn ich kein Lied kenne, überträgt sich diese Freude auch auf mich und den Rest des Publikums.
Richtig headbangen geht zwar im Sitzen nur rudimentär, aber bei knapp 30 Grad im Schatten ist das vielleicht auch besser so.
Etwas anstrengend ist nur die Bierbeschaffung. Die Bedienungen sind schließlich bei so einem Konzert im Dauerstress, aber einfach zur Theke gehen soll ich auch nicht.
Egal, auf der Bühne ist immer was los. Ohne viel Gelaber werden auch neue Songs ins Set genommen. Und sie scheinen auch bei den eingefleischten Fans gut anzukommen. Ich hab auf jeden Fall meinen Spaß und steige vom Hellen auf Summer Ale um, das hat mehr Umdrehungen.
Kurz vor Schluss macht sich die Gitarristin auf den Weg ins Publikum. Natürlich mit Maske! Hat der hier zu sehende Roadie wohl zum ersten Mal gemacht, denn die Maske hält erst, als besagte Gitarristin (ich hätte mal den Namen googlen sollen) ihr Gitarrensolo unterbricht und sie selber aufsetzt,...Danach begibt sie sich zwischen die Tische, wovon wahrscheinlich tausende Fotos existieren, weil heutzutage ja jedes Erlebnis direkt mit dem Smartphone festgehalten werden muss. Nur ich Idiot hab keins. Also kein Foto! Und auch kein Smartphone.
Natürlich gibt es noch ein paar Zugaben. Gehört sich auch so, wenn hundert Zuschauer_*Innen brav an ihren Plätzen geblieben sind und trotzdem noch nicht genug haben.
Aber auch gute Konzerte sind irgendwann vorbei und man soll ja gehen, wenns am schönsten is,...
Nach der Show pilgern die wildgewordenen Autogrammjäger (ich habe hier bewusst nur die männliche Form gewählt) zur Band. Ich mach mich lieber aus dem Staub und gucke mal, ob ich das Feuerwehrauto finde, das die Band ja extra für ihre Tour umgerüstet hat. Wenn ich es gefunden hätte, gäbs davon hier ein Foto. Aber ich finde noch ein paar Punks am Kiosk, das ist doch auch was.

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