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CheckOut Festival (Tag 2): The Crowds, Todschick Gekleidet, Rötten Shock, Mike And The AssFuckers, Absolut Lächerlich, Bad Ted, 04.09.2021 in Gahro, Gasthof Gahro - Bericht von verSemmelt

CheckOut Festival (Tag 2), 04.09.2021 in Gahro

Der zweite Tag startet, als der Nebel verschwindet, sehr sonnig und erhitzt das Auto binnen Minuten von 10 auf über 30°C. Ich fühle mich gleichzeitig träge und fit.
Mittags dann: "Same procedure as every year" - aber nicht wirklich viel an haltbaren Pilzen dabei, die man einen Tag später noch verarbeiten hätte können. Mein Begleiter schenkt dem Burgerstand unseren kläglichen Erfolg. Der Kornblumen-Röhrling wurde wohl aussortiert... SCHMACHWANDERUNK brach derweil zur Schmachwanderung zum Schloss nach Fürstlich Drehna auf. Laut Hörensagen meines Mitfahrers: "Lohnt sich nicht, aber ihr solltet da auch mal hinlaufen."
Eine Band namens ATTITUDE CHAOS fiel aus, was mit "10€ jede LP" beim Angry Voice Plattenstand überbrückt wurde. Nachdem randpolnische Storys aus den wilden Jahren rausgekramt wurden, sehen wir hier die Leute von BAD TED kurz vor dem Konzi.
Und Freunde - man hätte vielleicht ein-zwei Mal noch proben sollen, anstatt da ein Banner schon der Welt zu präsentieren. Stumpfer schiefer Deutschpunk wurde geboten, der hoffentlich eines heftigen Restsuffs geschuldet ist. Einer der Tiefpunkte war ein Song namens "Punk Rock Baby". Irgendein Punk namens Marx schnappt sich meinen Zettel und schmiert zur Band "Oi fehlt immer" drauf. War was mit Oi? Er sagt noch: "Sie bessern sich ... oder auch nicht." bei einem Song. "Ata, Fit, Spee" kam noch. Nun ja.
Anschließend wurde der Thementag "München" eröffnet. Als da wären ABSOLUT LÄCHERLICH, die erstmal 20 Minuten mit Aufhängen von Bannern beschäftigt waren um sich u.a. mittels Soli-Sampler für ein freies Myanmar einzusetzen.
Raus kam so schlichter Deutschpunk mit bisschen "Ufftata". Ich notier' mir die Textzeile "AFD-CSU-FDP - Scheiß Faschistenkomitee". "Dachau" von Loikaemie darf auch noch herhalten.
So ein kleiner Fremdschämmoment wurde auch noch geboten, als einer meiner durchaus alkoholhaltigen Mitfahrer unser Grüppchen nach der Bitte des Resteverzehrs einer Schwarzbrotscheibe auf Ablehnung stößt, und er es dann von uns genervt so halb ferngesteuert lieber auf die Bühne wirft und - wie es kommen muss - direkt den Sänger trifft. Ich glaub die Entschuldigung und Erklärung wurde im Nachhinein ganz cool aufgenommen.
Zum Anfang von TODSCHICK GEKLEIDET ließen es sich zwei Pimmel nicht nehmen, ihren #Andy und ihren #Grote hervor zeigen zu müssen. Der eine darf sich glasklar Sexismus vorwerfen lassen, als er sich erstmal direkt vor Beginn des Konzerts vor der Bühne provokant mit runtergelassener Hose positioniert. Bäh. Die Growlerin von TSG drohte kurz mit Konzertabbruch und die #AndyGrotes verschwanden dann wieder. Da ist mir der eine Typ lieber, der einfach das ganze Festival über untenrum ebenfalls nix anhat, aber auch wenigstens ein halbwegs langes T-Shirt drüberhängt.
Und ich bin positiv überrascht, was mir da entgegenkracht. Eine Band, die mir vom Namen her bekannt war - das wars aber auch. Und meine Erwartungshaltung war aufgrund eben jenem Namens auch definitiv anders.
Feinster Hardcore-Punk mit Doppelgesang, äh Geschrei.
Glasklar ein Highlight für mich des diesjährigen CheckOuts.
Abteilung Foodblog: Heute gab es einen Crashkurs in der korrekten Handhabung eines Burges. Da mir der ganze Inhalt in alle Richtungen rutscht wird mir ein festes Fixieren mittels der Fingerspitzen in der Mitte des Brötchens ans Herz gelegt.
Die Typen aus der Stadt schaffen es, diesen Wahnsinn tatsächlich ohne Inferno auf Teller und Hand in den Magen zu befördern. Ach ja: Burger war superlecker (inklusive gesammelter Pilze als Topping), restliches Essen natürlich auch!
Anschließend THE CROWDS aus München mit dem musikalisch breitgefächertsten Set. Und hier kann man mal wieder eine Wissenslücke schließen. Schon in den 80er Jahren aktiv und immer noch in Originalbesetzung.
Einige nicht mehr ganz so aktuelle Texte erhielten laut Sänger ein Upgrade. Tja - was hörten wir da nun? Irgendwo melodisch rockiger Punk. Durch das Keyboard bekommt das einen ziemlich wavigen Schlag. Dazu etwas krautig. Das gipfelte in der Mitte des Sets in einem Song der fast nach PUHDYS klang. Immer irgendwie coole Beats am Start; mal was anderes aber ich bin echt angetan.
Playlist: Panzervorstoß, Lügner, Schnucki, Black Planet #9, Amerika, Mission to Mars, Anders, Henker, Hell comes on wheels, Sieger sind die Helden, Little big horn, Firepussy, Deuschland, Black Hole, Einen Weg, Squaw
RÖTTEN SHOCK beenden dann die heutige Ansammlung an Münchner Bands.
Schönes Anarchopunk-Geholze. Überwiegend spanischer Gesang, 3-4 deutschsprachige Titel hab ich rausgehört. Ein Song stach melodisch übelst heraus.
Der Sänger überzeugte zusätzlich als Entertainer. Mal wurden "die Hippies am Lagerfeuer" zur Bewegung aufgerufen. Dort kam mal ein politisches Statement. Ab und zu durfte es auch lyrisch werden: "Der Furz ist der Schrei der unterdrückten Scheiße!" Führte auch dazu, dass das ordentlich lange Set für so ein Genre nicht langweilig wurde.
Den größten Bühnen-Arbeitsnachweis des Wochenendes hatte Drummerin Laura, die um ihr Leben trommelte und ab und zu noch Zeit fand, Vocals zu übernehmen. Bei unter 10°C Außentemperatur so ins Schwitzen zu kommen. Wow. War das dann zum Schluss "Ausgebombt" von SODOM?!
Und es geht hier jetzt Schlag auf Schlag am heutigen Samstag mit abgefahrenen Kapellen. Leider auch schon der Festivalabschluss mit MIKE AND THE ASSFUCKERS aus Torgau. Der Name klingt ja erstma eher nach TURBONEGRO-Coverband. Voll daneben. Aber ehe es richtig losgeht, muss (Papa) Mike einem seiner Assfucker noch eine Gitarrensaite erneuern.
Danach folgt deutscher Punk in einer Art Urform. Unfassbarer Krächz-Gesang überlagert einfachen Rumpel. Ich bin völlig baff, bin innerlich erfreut und staune regelrecht wie gut so etwas rüberkommen kann. Ich stell mir grad vor wie man diese Stimme am Brückenkopf und oder der Endstation nach jahrelanger Suche castete oder formte.
Mike (wahrscheinlich doppelt so alt wie seine Mitstreiter) offenbart so Sachen, über die ich auch gern auf so einem Festival mittlerweile rumjammer. Kein Klopapier auf dem Lokus, die Temperatur viel zu kalt. Ich steh derweil mit allem was ich mitgenommen hab rum. 3 T-Shirts und Pullover - trotzdem friere ich leicht. Im Nachhinein hab ich mal geschaut was da so für Temperaturen geherrscht haben. Hier bei der letzten Band so um die 8-9°C. Als ich mich um 3 oder 4 hinlege steht auf dem Radar 7°. Probleme alter Menschen...
Thematisch geht's um Tiefkühlpizza, Bier, Freizeitpunx. Bei "Menschenfresser" wird die Kunstfreiheit ausgereizt. Ein Song über Instagrammerinnen (?!?) nennt sich "Schlampenanarchie". Am Schluss gibt's dann eine Art Duett mit dem "Liebeslieb" und leicht homoerotische Vibes auf der Bühne. Ich hab fast Pipi in die Augen vor Lachen. Vielleicht hätten hier die nackten Typen vom Nachmittag besser hingehört?! Alles in allem eine nicht ganz ernstzunehmende Genialität, diese Band! Perfekter Abschluss, den ich so nicht ansatzweise erwartet hätte...
Beim letzten Bier reicht dann mittlerweile einfaches Kopfnicken bei der Bestellung. Anschließend noch bisschen Disco glotzen und dann ist der Akku aber auch gut alle. Die Nacht verbring ich leicht frierend im Halbschlaf. Der 5-stündige Monolog aus dem Zelt fand ich auch nicht so prächtig. Ich war aber zu schwach und zu gut eingewickelt, um Beschwerde einzureichen.
Da isser wieder... und Abfahrt!
Ich bilde mir ein, ich wurde kritisiert, dass ich als Fahrer immerzu Pilze am Wegesrand stehen sehe. Die hier landen am Abend noch in der Pfanne...nach einer Pilzgefahrenbremsung 50 Meter vor Ortseingang Babben. Fazit: War wieder schön in Gahro; die die da waren kommen gern wieder. Klein und fein. Was mir aufgefallen ist, dass Bands die da schon gespielt haben, einfach mal jetzt auch als Gäste hinfahren... (Tikes, Dummer Zufall, Ugly Hurons ...)

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David

19.09.2021 21:12
Der Song Dachau ist im Orginal von A+P , nicht von Loikaemie..
verSemmelt
(verSemmelt)
19.09.2021 23:55
Stimmt. Und ich wusste das auch mal.

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