Worst Band In Town, Nein, Tonkontrolle, 09.04.2022 in Dortmund, Rekorder - Bericht von Mandela
Worst Band In Town, 09.04.2022 in Dortmund
Den Anfang macht die Musik-AG-Kapelle des Goethe Gymnasiums Dortmund "Tonkontrolle." Mama und Papa sind mit an Bord und klatschen und filmen fleißig zum Beat. Und die drei Akkorde werden artig vom Notenständer abgelesen.
Der Beginn ist etwas holprig, aber der zweite Song klingt schon einmal sehr vielversprechend und nach Spaß. Irgendwas mit: "in der Brückstraße kostet das Hansa 90 Pfennig, in die Brückstraße geh ich nicht mehr hin" Aber leider kommt schon das erste "aber", da die Band nach jedem Song drei Minuten in irgendwelche Umbaupausen verfällt.
Es werden nicht nur am laufendem Band die Instrumente getauscht, damit auch wirklich jeder auf der Bühne mal die Gitarre halten halten durfte, nein es gibt auch nur ein Mikro und natürlich darf jeder auch mal seine Engelsstimme zu gute tragen. Warum man nicht einfach zwei oder im besten Fall drei Mikros aufstellt bleibt mir ein Rätsel. Scheinbar gehört das Ganze zur Show.
Die Band Tonkontrolle hat ihre Töne zwar nicht ganz unter Kontrolle, aber Potential ist durchaus da. Ich bin gespannt wie es mit der Truppe weiter geht.Vielleicht zwei drei mal mehr Proben, dann läuft das Ganze.
Als zweites ist die Band "Nein" am Start. Bislang weiß ich nur, dass die Truppe sowohl die halbe Band, als auch den Proberaum mit "Flaschenbecher" teilen. Hier sind wir auch direkt beim ersten Etikettenschwindel. Bei Instagram betitelt die Band ihr Genre als "Hardcorepunk". Davon hört man live aber eher wenig. Das ganze klingt nicht schlecht, ich würde es aber eher in die Sparte Stonermetal verorten.
Der Gesang wechselt sich zwischenzeitlich ab, was ganz nett rüber kommt. Die Menge ist auf jeden Fall ab der ersten Sekunde dabei. Die Stimmung ist top, der Laden rappelvoll und die beiden Fotos sind leider meine einzigen, die nicht komplett verwackelt sind.
Es fängt auf jeden Fall gut an, auch wenn ich so gut wie kein einziges Stück kenne. Mein Lieblingssong "Alternativ" ist leider nicht dabei. Schande! Schnauff. Aber irgendwas mit saufen und Hemden, wenn ich es richtig verstanden habe. Klingt auf jeden Fall nicht schlecht.
Zwischenzeitlich tourt Adam kurz von der Bühne, um seine neue Windbreakerjacke zu holen. Scheinbar war es etwas kalt auf der Bühne, auch wenn mir eher zum schwitzen zu Mute ist. Dann jedoch klingt ein ekliger Playackbassbeat aus den Boxen, gepaart mit abgespielten Phillip Amthor Zitaten, wozu Paul und Adam anfangen zu rappen. Bis auf ein paar Kids die den Rapgroove verfallen sind, leert sich der Raum sprungartig. Perfekter Zeitpunkt für eine Raucherpause und man merkt, Hiphop ist in der gehobenen Mittelschicht angekommen.
Nach ein paar netten Gesprächen über Louis Armstrong und Frank Sinatra geht es wieder runter in den Keller. Es gibt wieder Musik und die Stimmung ist zurück. Sehr schön.
Die Truppe dreht auf einmal richtig auf und die Stimmung kocht. Scheinbar ist Adam auch nicht mehr kalt, dazu wird Flüssiger Wahnsinn gespielt, wie immer ein Hit!
Paul ist sogar so heiß am aufdrehen, dass Hosen nur noch als unnötiger Ballast angesehen werden. Nach dem Konzert ging es auch erst einmal in die Nordstadt, sich eine neue Hose schnorren. Etwas ungewöhnlich, aber nicht weiter auffällig in Dortmund. In dieser Stadt ist echt alles möglich, so kommt er auch bald mit einer neuen Buxe um die Ecke. Zum Abschluss gibt es dann noch ein HP49 Cover von Saitensprüngen, samt Zugabe. Ein paar Bierduschen dürfen natürlich auch nicht fehlen, um den Abend perfekt abzurunden.