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Custody, 23.06.2022 in Dortmund, Subrosa - Bericht von maks

Custody, 23.06.2022 in Dortmund

Schönen guten Abend aus Dortmund-Subrosa. Hier findet heute ein Konzert mit exakt einer Band statt. Denn nachdem Distants ihre Tour abbrechen mussten, ist "nur" Custody aus Finnland übrig geblieben. Wie ich das mit dem "Pommes holen" koordiniert bekommen soll, ist mir echt ein Rätsel.
Ich war hier tatsächlich ewig nicht mehr. Irgendwie kam immer was dazwischen: Andere Gigs, ungünstige Tage, meine Nörgeleien, Pandemien, weiß der Henker oder weiß er nicht. Dabei ist es hier so schön.
Ich weigere mich auf das pünktliche Fotoschießen zu verzichten, nur weil die Band ausgefallen ist. Also bitte: Distants. Mein Eindruck:  Distants versuchen sich an dem Emo-Punk-Sound, der Midwest-DIY definiert. Sie versuchen nicht, das Rad neu zu erfinden. Aber sie bieten Alex Angus’ und Mynor Gonzalez’ schreddernde Gitarren-Duelle als frische Interpretation eines vertrauten Keller-Punkrocks. Schlagzeuger Steve Brewer agiert tight hinter Zach Leiphams massivem Basston. Dazu transportiert der charakteristisch-schroffe Gesang tiefe empfundene Texte zum biergetränkten Mitgröhlen. Aber nicht heute.
Hm.... ob ich jetzt Pommes holen sollte?
...och nö.
Und das hat gute Gründe, denn Custody reißen mich direkt mit.
Mein Eindruck: Manche sprechen von einem SAMIAM/GET UP KIDS-artigen MashUp. Und ja, so kann man es nennen. Tolle Songs, die einfach mühelos und nicht gekünstelt den Hut vor der Vergangenheit ziehen, die Gegenwart umarmen und in die Zukunft blicken: “Wir klingen wie Sergie Loobkoff, der sich in den 1990ern einen Messerkampf mit Matt Pryor und Mike Carter liefert!” Umwerfend. 
Durchgehend interessante Gitarrenarbeit und nachvollziehbare Texte über das Leben. Melodic Punk aus Helsinki – feat. members of NHL 95, Cigarette Crossfire, Cause A Riot, Life Giving Waters, Bazed & Buried At Last.
Hier bereitet sich Sänger Sami auf einen der "Glasses Songs" vor. Wie bei Wonk Unit, nur ganz anders. Offensichtlich wird er dabei von seinem Bandkollegen ein wenig verhöhnt, weil er den Text nicht auswendig kann. Vielleicht aber auch nicht, verstanden hab mich mit meinem fünf-minus-trotz-abschreiben-vom-Klassen-Primus-Englisch natürlich mal wieder nix und kann demnach nur die Gestik subjektiv interpretieren.
Denn hier heißt "Glasses Songs": Brille auf zum Text der galant eingestreuten Coversongs (z.B. "Kapot und asozial" von Brutale Gruppe 5000, nur mit englischem Text, krass!!) vom Handy ablesen. Und da sind sie wieder die Umweltfragen unserer Zeit: Kohlekraftwerk-Strom fürs Handy-Display verbrauchen oder Bäume für ein ausgedrucktes Blatt abholzen? Ich bin auch ratlos.
Was Sie in diesem Moment nicht erahnen können: Mit 30 Leuten ist das Subrosa sehr angenehm gefüllt.
Ich sauge von Song zu Song mehr auf, wippe - inzwischen vollkommen außer Kontrolle neben meinem Barhocker stehend - immer aggressiver mit den Füßchen und dem Köpfchen und applaudiere immer wilder. Ich befinde mich sozusagen in altersangemessener Extase.
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Jetzt schon Konzert des Tages. Kronen, Guinness, Cider, Alt vom Fass und auch noch Hansa Pils UND Export aus dem Kühlschrank. Sogar dieses Brewdog Punk IPA erspähe ich. Und alles erschwinglich. Das hatte ich hier gar nicht mehr so paradiesisch in Erinnerung. Band und sonstige Menschen vor Ort äußerst sympathisch. Mucke supergut, Laden wunderschön. Zusammengefasst: Genau das, was ich gerade brauche.
Und um 21:40 Uhr so schön früh zu Ende, dass nicht mal der Pommesverzicht weh tut.
Und wer glaubt, dass der alte Mann jetzt sein Limit vollkommen ausgeschöpft hat und nur noch müde ins Bett fällt um vielleicht mal rekordverdächtige 4,5 Stunden zu schlafen, hat sich getäuscht. Denn heute ist - Ihr werdet es verpasst haben - Glühwürmchennacht. Also noch ab in den Wald. Denn Glühwürmchen sind besonders in der sogenannten Johannisnacht aktiv. Und die findet jedes Jahr vom 23. auf den 24. Juni statt und läutet die Paarungssaison der kleinen Racker*innen ein. Hier sehen Sie das erste Glühwürmchen, das sich raustraut.
Ist natürlich scheiße mit der Kamera einzufangen, wenn die nicht im oberen neunstelligen Bereich kostet. Hier schön verwackelt und überbelichtet erkennt mensch zumindest die Flugbahnen einiger der Weibchen. Denn nur die glühen.

However: Es war tatsächlich faszinierend, weil irgendwann wirklich hunderte der glühenden Flugwunder unterwegs waren und es minütlich mehr wurden. Ich hätte da vor Staunen mit offenem Mund gestanden, wenn ich nicht Veganer wäre.
Und noch mehr. Wahnsinn!

Gute Nacht!

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Band:
Custody
Musikstil: Punkrock
Herkunft: Finnland
Homepage: https://www.facebook.com/custodypunk
Konzertberichte: 2
Rezensionen: 2

Location:

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