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Normahl, Kapø Blöd, The Damn Givers, 01.08.2022 in Bern (CH), Reitschule - Bericht von Fö

Normahl, Kapø Blöd, The Damn Givers, 01.08.2022 in Bern (CH)

Endlich mal wieder nach Bern! Da war ich nun auch schon länger nicht mehr, unter anderem wegen so ner Pandemie, die bei uns wütete. In der Schweiz übrigens nicht, da gibt es kein Corona. Deswegen reißen sich auch alle Zugpassagiere mit lauten Jubelrufen ihre Masken vom Kopf, sobald wir die Grenze passieren. Schon arg irritierend. Aber nunja, Pandemie ist was du draus machst.
Da ich privat und eigentlich nur zu Besuch bei LeaEnnaDaniel bin und wir eh nur unter der Woche haben, war eigentlich nicht groß angedacht, ein Konzert zu besuchen (zudem fällt das Konzert mit A Wilhelm Scream in Fribourg eh aus...). Aber kurzfristig tut sich dann doch was auf: An der Reitschule spielen ein paar Bands. Anlass ist das Gedenken an einen Sprengstoffanschlag auf die Reitschule 2007, bei dem ein Neonazi einen Rucksack mit explosivem Inhalt in der großen Halle platzierte, in der gerade ein Festival stattfand. Der Rucksack wurde zum Glück entdeckt und nach draußen gebracht. Ganz schön krasse Geschichte, die einmal mehr zeigt, warum der Kampf gegen rechts so wichtig ist.
Das Konzert findet vor der Reitschule statt, statt Eintritt geht ne Kollekte rum. Von 4 angekündigten Bands spielen 3, zumindest sehen wir nur diese. Los geht es mit THE DAMN GIVERS aus GE, wie der Flyer sagt. Könnte für Germany oder Gelsenkirchen stehen, gemeint ist aber Genf. Musik würde ich als so ne Suppe aus Streetpunk, Rock'n'Roll, Oi umschreiben. Mehrstimmige Gesänge alias Crew-Shouts inklusive. Und die Band erhöht die Iro-Quote massiv!
Auftritt soweit ganz nett, aber irgendwie halt einfach so oder so ähnlich schon oft gehört, da stechen sie nicht wirklich aus der Masse heraus. Aber so als Auftakt okay, da will ich nicht meckern. Und die antifaschistische Einstellung tragen sie auch nach vorne.
Das Publikum ist ziemlich gemischt, quer durch alle Altersschichten. Viele optisch der Subkultur nahestehenden, auch einige eher bürgerlich aussehende und auch welche, die den Anschein machen, hier nur zufällig vorbei gelaufen zu sein. Der besondere Charme von eintrittsfreien Punk-Open-Airs!
Mittlerweile steht die nächste Band auf der Bühne: KAPØ BLÖD. Das "FR" auf dem Flyer ließ nicht wirklich erkennen, ob sie aus Fribourg oder aus Frankreich kommen, aber ist ja eigentlich auch egal. Laut Bandcamp zweiteres, nämlich aus Bordeaux.
Musik ist schon wieder so ein Streetpunk/Oi-Kram, hat aber deutlich mehr Pfeffer als die Band zuvor. Der raue Gesang ist mir etwas zu eintönig, wird aber ab und zu aufgelockert durch die Stimme der Gitarristin. Texte durchgehend auf französisch, also haben wir natürlich keine Ahnung worum es geht. Gibt aber sogar ein paar Leute im Publikum, die fleißig Texte mitsingen.
Übliches Problem auch hier mal wieder: Da ich keinen Song kenne, wird es irgendwann etwas eintönig. Weiß gar nicht wie lange sie gespielt haben, vermutlich nicht unbedingt mega-lang, aber etwas weniger hätte ich auch okay gefunden.
Von der anschließenden Band kenne ich immerhin vermutlich ein paar Lieder. Auch wenn ich NORMAHL eigentlich nie bewusst gehört habe, dann und wann kriegt man ja doch mal was von ihnen mit.
Die Stuttgarter(?) sind wohl auch nicht zum ersten Mal in der Schweiz - beziehungsweise waren das schon vor über 40 Jahren, wie Sänger Lars Besa erzählt. Er kramt auch ein paar Erinnerungen raus und Songs, die angeblich sogar in der Schweiz geschrieben wurden oder hätten geschrieben worden sein können.
Auftritt ganz okay, nur etwas stocksteif. Naja, sind halt nicht mehr die Jüngsten, wobei ich keine Ahnung hab wer von denen noch "original" ist. Wie Tiger gehen sie jedenfalls nicht mehr. Achja, gespielte Songs: Keine Ahnung, außer dem "Biervampir" erkenne ich nichts und das ist nun wirklich ein grauenvolles Stück.
Vieles ist mir auch einfach zu Schlager-mäßig. Da werden Refrains bis zum Umfallen wiederholt und manches hat so leichte Schunkel-Bierzelt-Atmosphäre. Trotzdem oder wahrscheinlich eher genau deswegen ist das Ergebnis natürlich deutlich eingängiger als die Bands zuvor. Und man versteht mal was von den Texten!
Irgendwann nehmen Bengalos und Rauchfackeln Überhand und hinter uns explodiert ein Böller in einer ohrenbetäubenden Lautstärke. Beides total unnötig. Insbesondere bei ner Veranstaltung, die an einen Brandanschlag bzw Sprengstoffanschlag erinnern soll. Nicht dass ich Bengalos und Böller nicht sonst schon scheiße finden würde, aber heute ist das doch nicht einmal mehr grenzwertig sondern einfach dumm und unsensibel. Zeit für uns, zu gehen.
Und sonst? Die folgenden Tage stehen weniger im Zeichen der Livemusik, dafür gibt es Sonne satt, das eine oder andere Bad in der Aare und ich kriege Eindrücke davon, was es heißt, den Tag mit Kindern zu planen. Hab ich aber alles überlebt.
Sogar die Spielplätze in Bern sind geiler! Was es hier alles für lustige DIY-mäßig zusammengezimmerte Dingsis gibt, voll toll.
Zum Abschluss noch ein Tierfoto, das geht ja immer! War sehr schön in Bern, hat sich wieder sehr gelohnt! Bis bald!

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