Die Lieben Löwen, 84Browski, 11.10.2022 in Bochum, Neuland - Bericht von Zwen
Die Lieben Löwen, 11.10.2022 in Bochum
Andererseits spielte ja auch 84BROWSKI und dieser taucht zum ersten Mal in diesem Medium auf. Außerdem fallen mir, während ich hierzu was schreibe, ja vielleicht auch ein paar Zeilen zu den Löwen ein. 84Browski ist jedenfalls der akustische Arm von 84Breakdown der eigentlich auch noch aus einem Bassisten besteht, welcher heute aber absagen musste. Dementsprechend erstmal Hut ab, dass der Auftritt trotz aller Schwierigkeiten doch insgesamt ganz gut über die Bühne gebracht wird.
Zwar gibt es ab und an ein paar kleine Texthänger und so gut wie alles muss vom Blatt abgelesen werden, aber dafür gibt es keine Songs über Brüderschaft (wie der Name vermuten lässt) genauso wenig wie Pennywise-Cover. Stattdessen gibt es Songs für mehr soziale Gerechtigkeit und für die Revolution. Kann man machen und kommt auch so vorgetragen ganz nett rüber. So wirklich viel ist aber auch nicht hängen geblieben vermutlich hatte ich auch einfach schon zu viel Angst vor dem, was da gleich im Anschluss passieren wird.
Außerdem fesselt meine Aufmerksamkeit auch viel mehr der Hundepogo, welcher quer durchs Neuland geht. Während alle ganz entspannt rumsitzen, sind es die Vierbeiner, die heute für ordentlich Stimmung sorgen und sich z.B. gegenseitig in den Arsch beißen. Mehr Bewegung wird es dann heute auch nicht geben.
So, nun aber zum "Headliner". Ich bin sehr lange um diese Band herumgekommen, aber genau wie beim Norovirus ist man halt irgendwann einfach dran und so muss ich mir heute halt DIE LIEBEN LÖWEN geben, die mit dem Song "Monmon" ihr Set beginnen. Sind es etwa gar die miesen Möwen? Aber ich fang erstmal mit ein, zwei positiven Dingen an: Tommys Akkustik Cajon-Schlagzeug ist schon ziemlich cool und das eine Lied in welchem es in Gewalt in Beziehungen geht, ist wirklich gut, wirkt aber in so einem absoluten Spaßset auch total deplatziert.
Ansonsten sind Die Lieben Löwen - wer hätte es gedacht - natürlich absolut unangenehm. Die Songs sind musikalisch wie textlich immer noch genauso stumpf wie früher. Sternkopf singt genauso beschissen wie Lemonrocker, ist dabei jedoch auch noch langweilig (auch wenn er sich bemüht). Zum Glück kommt dann irgendwann Resi auf die Bühne und reißt ihm das Mikro aus der Hand und grölt mit einem unglaublichen Rotz "Deutschland ohne Stefan Raab ist nicht mehr mein Land" ins Neuland.
Peinlichster Moment ist dann mit Abstand das Lied "www.liebelöwen.de", was auch ausschließlich aus dieser Zeile besteht und wozu Sternkopf ein paar "W"s mit der Hand formt. Wann kommt endlich der Wolf und zerstört mal diese Band? Aber vermutlich setze ich da die Hoffnung auf den falschen, da Wolf und Sternkopf eher wirken wie zwei Dreijährige bei denen der eine seine Legosteine falsch angeordnet hat.
Selbst die Hunde haben mittlerweile das Neuland verlassen, während die Lieben Löwen so etwas wie eine Zugabe spielen. Dankenswerterweise fährt mein Gehirn nun aber die PTSD-Schutzwand hoch und ich kann mich an überhaupt nichts mehr erinnern.