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The Toten Crackhuren im Kofferraum, Menstruenation, 05.11.2022 in Freiburg, Slow Club - Bericht von Fö & Fotos von Synthex APM

The Toten Crackhuren im Kofferraum, 05.11.2022 in Freiburg

Ausflug! Also, nee, mehr noch: Urlaub! Wo ich schon den gestrigen Crackis-Auftritt in Bochum verpasst habe, freue ich mich, dass unsere Urlaubsroute uns ganz zufälligerweise durch Freiburg führt. Dort strollen wir nach einigen Autobahn-Stunden durch die wirklich schöne, wenn auch etwas überfüllte, Altstadt. Die Zeit scheint hier ein bisschen stehen geblieben zu sein, es gibt Maronen-Stände und Corona-Schwurbeldemos, außerdem blüht der Einzelhandel. Nach ein bisschen Shopping und ein paar Runden im Hotel-Pool (Urlaub, ey!) geht es dann für mich durch dunkle Gassen zum Slow Club, wo heute das Konzert stattfindet.
Mangels anderer Bilder hier ein Foto von Freiburg von oben. Woaahh! Ich hab nicht wirklich damit gerechnet, im Slow Club außer der Band irgendwen zu kennen, aber plötzlich steht dort tatsächlich Synthex APM vor mir (langjährige Bierschinken-Leser*innen werden ihn noch kennen). Großes Hallo, lange nicht gesehen. Im Folgenden seht ihr deswegen auch einige seiner Fotos (das sind die guten).
Synni ist jedenfalls ziemlich spontan hier, nach einer Anfrage von Kevin Bogoumil, wer ihn begleiten möchte. Hotel-Pool-Storys kann er nicht berichten, dafür dass er viel zu früh da war und ankam, als die Band gerade essen ging. Früh da sein, nunja, das kann im Slow Club durchaus passieren, Konzertbeginn ist tatsächlich erst gegen 21:45. Und: Es gibt einen Ansager!
Die erste Band nennt sich MENSTRUENATION. Astreines Wortspiel! Zwei-Personen-Band. Die beiden teilen sich Gitarre, Keyboard, Melodica, Shake-Ei und so ein E-Drum-Dingsi. Musik kann ich jetzt schwer kategorisieren, manchmal einfache Blues-Abfolgen, dann wird's aber auch wieder experimenteller. Lebt (höhö) viel durch den morbiden Charme in Texten, Look und Ansagen, aber auch durch den immer wieder durchblitzenden Humor.
Oh, ein Instrument habe ich gerade vergessen: Dieses lustige Gerät, das auf Tastendruck Geräusche abspielt, aber in einer so miserablen Tonqualität, dass ich gar nicht weiß, was für Geräusche das sein sollen.
Synni hat sich in der hintersten Ecke des Ladens positioniert. Als echter Profi trägt er ein meterlanges Tele-Objektiv vor seiner Brust, um auch aus großer Entfernung gute Fotos schießen zu können. Jedoch ist der Slow Club so winzig, dass das gar nicht nötig gewesen wäre. Überhaupt finde ich den Laden echt schön. Nicht nur die kleine Bühne mit diesem Theater-Vorhang, auch sonst wirkt das alles sehr sympathisch. Und eben klein. Was hier wohl reinpasst? Vielleicht gut 100 Leute, und die sind auch drin.
Die Texte von Menstruenation sind meistens englisch, manchmal deutsch, und drehen sich um Themen die ich nicht immer durchblicke, aber auf große Zustimmung stoßen. Darunter auch große Themen wie Abtreibung, oder glotzende Typen auf Partys. Der Überhit aber ein Song, in dem es darum ging, keine Kinder mehr haben zu wollen - mit superwitzigem Text!
Also: Sehr unterhaltsam so zum Warmwerden. Kann gerne so weitergehen!
Nach einer kleinen Pause stolziert schließlich die Hochzeitszeremonie der THE TOTEN CRACKHUREN IM KOFFERRAUM durch die Reihen. Stimmung jetzt schon gespannt bis euphorisch.
Was folgt, ist ein wahnsinnig unterhaltsames Konzert! Bin direkt total ergriffen. Optik, Style, Attitüde, alles vom Feinsten!
Direkt die erste Ansage richtet sich an die großgewachsenen Typen in den vorderen Reihen, doch mal etwas Raum zu lassen, damit alle was vom Konzert haben. Eine Welle der Erleichterung und Freude flutet den Raum, aber auch ein paar unsichere Vibes von den Angesprochenen. Ich drücke mich noch enger an die Wand und mache mich ganz klein. Wenn ich wem die Sicht versperre, dann höchstens Synni, und das ist voll okay!
Ist ja immer noch schade, dass solche Ansagen gemacht werden müssen, damit auch wirklich alle Spaß haben, aber die Rücksichtsnahme zahlt sich aus, hatte jedenfalls nicht den Eindruck dass die Männers im Raum dadurch weniger Spaß hatten, die FLINTA* dafür umso mehr. Win-Win für alle.
So, nun aber direkt zum nächsten Highlight und absolutem Zwerchfell-Overkill: Als irgendwann die Lichttechnik auf die Idee kommt, das Schwarzlicht anzumachen, gerät der Flow etwas ins Stocken und die Texte werden ein ums andere Mal durch Lachanfälle unterbrochen.
Grund für die exzessiven Lachsalven: Die Schminke um die Augenpartie insbesondere bei Ilay und Doreen ist dermaßen anfällig für UV-Licht, dass sie wirklich abstrus leuchten. Kennt ihr diese Bilder von fluoreszierenden Fischen in der Tiefsee? So ungefähr. Ich schmeiß mich wech! Also, nicht nur ich.
"Okay, können wir uns darauf einigen, das Schwarzlicht nicht mehr anzumachen?"
Noch ein Running Gag: Die Band hat offensichtlich nicht nur lecker, sondern auch einfach sehr viel gegessen. Insbesondere viel Knoblauch. Entsprechend sind volle Bäuche und massive Körperausdünstungen ein großes Thema heute Abend. Schon beachtlich, wenn man bedenkt, dass so eine Crackhuren-Show auch immer ein bisschen Hochleistungssport ist.
Songauswahl: Top! Also, naja, Hits hat die Band genug. Finde aber (und das sag ich jetzt, ganz ehrlich, nicht aus Label-Sicht) dass das aktuelle Album "Gefühle" ein Meilenstein in der Historie der Band ist, musikalisch wie textlich. Gut also dass viele Songs daraus gespielt werden!
Abzappel-Highlight: "Bau mir nen Schrank", aber auch so Knaller wie "Rumlaufen Stress machen", "Ich brauch keine Wohnung" oder "Officer Sexy". Riesenhit auch "Ronny & Clyde". Zum Runterkommen zwischendurch noch "Ich will dich heulen sehen" und "Du könntest gehen", was der Stimmung auch keinen wirklichen Abbruch tut.
So, nu aber mal ernsthaft. Musik schön und gut, und unsere Probleme will auch niemand kleinreden, aber es gibt nun auch wichtige Themen außerhalb unserer Komfortzonen. Gutes Statement! Frauen, Leben, Freiheit! Jin, Jiyan, Azadî!
Zur Zugabe werden dann noch Taubenfeinde rausgeschmissen, "Ich und mein Pony" sorgt für pure Begeisterung, dann noch "Punkrock hat mir mein Herz gebrochen" als krönender Abschluss, also ich komm hier voll auf meine Kosten. Stark!
So, starker Abend, tolles Konzert. Richtig gut.

Weitere Fotos von Synni alias Costanzo-Photography gibt es bei Facebook: Hier und hier!
Und wie war der restliche Urlaubs so? Auch sehr okay!

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