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Die Reenies, The Black Gay Jews, 25.12.2022 in Berlin, Schokoladen - Bericht von Fö

Die Reenies, The Black Gay Jews, 25.12.2022 in Berlin

Okay, kurz mal nach Berlin rübermachen. Eigentlich optimal, um dem Weihnachtstrubel zu entgehen. Niemand ist zu Weihnachten in Berlin! Touris sowieso nicht, die bleiben zuhause, dann gibts noch die Zugezogenen, die fahren weg zu ihren Eltern, und dann gibt's da noch die Einheimischen, die in Berlin geborenen, die sind ungefähr so selten wie Einhörner und man hat eigentlich nur zu Weihnachten die Chance, welche in freier Wildbahn zu sehen. Ja okay, ganz so wild isses nicht, letztes Jahr waren die Straßen noch deutlich leerer, aber da war ja auch noch Corona und jetzt ist, naja, immer noch Corona, aber egaler.

Der eigentliche Grund meiner Anwesenheit ist aber natürlich ein anderer, nämlich dass die waschechte Berliner Kapelle "Delikat" ihren ersten und einzigen Auftritt seit 12 Jahren angekündigt hat. Eine Band, mit der ich wirklich sehr viele Erinnerungen und weiterhin anhaltende Freundschaften verbinde. Wahrscheinlich wäre Bierschinken ohne Delikat nicht das gleiche, und Bakraufarfita würde es ohne sie überhaupt nicht geben. Also klarer Fall, Zugtickets buchen und auf den großen Tag warten!

...oh, achso, ja, wir haben ja immer noch Corona. Das wird uns bewusst, als die Band ihren Auftritt dann doch wieder absagen muss. Naja, hilft ja nix. Berlin, immer ne Reise wert.
Ohne Umschweife zum Konzert! Also, fast. Zuvor fressen wir uns noch voll bei Paula und Duzy. Die müssen eh Weihnachtsessen für morgen vorbereiten, da kann man doch auch einfach nen weiteren Braten machen. Geil. Danke dafür! Irgendwann dann im Schokoladen angekommen, gibt's erstmal großes Hallo mit wirklich einigen Leuten von "damals" (ach, wie das klingt), bis es schließlich mit THE BLACK GAY JEWS los geht.
The Black Gay Jews begrüßen uns mit den Worten, dass sie eigentlich nur erzählt hätten, Delikat würden spielen, damit wir alle vorbei kommen. Ein Punkt, der auch von anwesenden Delikat-Mitglieder*innen immer wieder angedeutet wird. Also so ganz wissen wir alle nicht, was heute ernst gemeint ist und was nicht. Und was haben eigentlich die Illuminaten damit zu tun?
Und welches Genre kriegen wir nun hier serviert? Alle! Kostia und Daniel mischen nen Haufen skurriler Geräusche (die meistens mit dem Mund gemacht werden) mit Akustikgitarre und Schellenkranz. Eine Beatbox-Weirdo-Pop-Experience, hier und da durch Versatzstücke anderer Songs aufgelockert.
Ist schon irgendwie spannend das alles, aber auch nicht immer einfach zu hören. Auf meinem imaginären Notizzettel steht noch, dass die Band gut auf Kaperfahrt fahren könnte, so viel wie sie Musikgenres kapern. Props an Spü für diese ausgefeilte Zusammenfassung! Desweiteren steht dort, dass Laura sich für den Abend Fußpilz gewünscht hat. Aber das hatte nichts mit den Black Gay Jews zu tun. Glaube ich.
Ein Song wird nicht gespielt, nämlich einer dessen Akkorde Daniel nicht mehr einfallen wollen, aber dafür gibt es Zugaben, damit gleicht sich das quasi aus. Oh, auf meinem imaginären Notizzettel steht noch, dass sie damals ihren ersten Auftritt im Schokoladen hatten. Na, dann wohl mal hoffentlich nicht den letzten!
Falls ihr euch gefragt habt, was die Luftballons und Wimpel da in den Fotos machen: Ich bin ja noch gar nicht auf den eigentlichen Anlass dieser Veranstaltung eingegangen! Das alles ist eine Fanparty von Tennis Borussia Berlin, von denen keiner sagen kann, ob da auch Tennis gespielt wird, denn eigentlich geht es um Fußball. Ich hasse Fußball, lasse mir aber sagen, dass TeBe eine sehr politische Fankultur hat, sowas wie das bessere FC St. Pauli. Kann ich nicht beurteilen, Fußball bleibt scheiße, aber steht so auf meinem imaginären Notizzettel.
Kommen wir nun zur Ersatzband für Delikat. Die Vornamen der beiden Protagonistinnen enden beide auf "reen", folglich liegt der Name DIE REENIES auf der Hand. Komplettiert werden sie durch Scheromme, der, glaube ich, einen Knopf auf einem Laptop drückt. Die Reenies spielen hier, weil sie offensichtlich im nicht mehr zurechenbaren Zustand spontan zugesagt haben. Tja, und dann sind sie da nicht mehr rausgekommen. Immerhin ziehen sie nicht die Delikat-Karte.
Ebenso wie die Black Gay Jews hatten auch die Reenies ihren ersten Auftritt im Schokoladen! Allerdings nicht vor mehreren Jahren, sondern genau heute, nämlich jetzt, und wir werden Zeug*innen davon. Boah!
Wer die beiden Reenies erkannt hat: ja, eigentlich ist das hier ein bisschen die Minimalbesetzung der Toten Crackhuren im Kofferraum. Die Musik ist natürlich (klar doch!) viel ausgefeilter und schwankt zwischen christlicher Rockmusik, Gefälligkeitsschlager und Malle-Techno. Das imaginäre Notizbuch sagt, David habe gesagt, er sei nicht genug Ballermann dafür.
Songauswahl ist natürlich was für echte Musikconaisseur*innen. So gibt es beispielsweise ein paar lange nicht gehörte Crackhuren-Klassiker wie "alles Lüge" oder "Katzenfleisch" zu hören, aber auch andere, die ich schon längst wieder vergessen hatte. Gab auch Stücke, die ich gar nicht zuordnen konnte oder solche, die der Band selbst peinlich waren. Aber hey, wir sind hier ja unter uns! Ist ja nur das Internet!
Gab auch weitere Stücke, von denen man dachte, sie würden nie wieder ein Bühnenrevival feiern. Wie das von Thomas Echelmeyer mit dem Astronaut. Thomas Echelmeyer ist ein Schlagergott und zufällig heute auch anwesend. Sachen gibt's!
Reenie 1 und Reenie 2 (je nachdem, wer gerade die Ansage an sich reißt, auch Reenie 2 und Reenie 1) führen gutgelaunt, angeschäkert und vollgefressen durch ihr eigenes Programm. Das Publikum wird auch immer wieder einbezogen und muss Laute von sich geben, was meistens klappt, oft aber auch einfach ein paar Zentimeter zu weit von der totalen Eskalation entfernt ist.
Achja, es gibt auch "neueres" von den Crackhuren, nämlich "Punkrock hat mir mein Herz gebrochen", was auch in dieser Version ein großer Hit ist, besonders als der Einspieler "Crackhuren wartet" einfach von den Reenies mit "Reenies wartet" übersprochen wird. Raffiniert!
Die Reenies. Hach ja ey. Ich bin natürlich hin und weg und auch ein bisschen froh, dass Punkrock, so viel Herzen er auch brechen mag, weiterhin Platz hat für solchen trashigen Quatsch, der in seiner Stupidität auch einfach unterhaltsam war und wirklich ein wenig an die Anfänge der Crackhuren erinnert hat
Der weitere Abend verlief irgendwie im Getaumel zwischen Boomer-Disco und witzigen Gesprächen, wobei natürlich auch die Freude überwog, viele Leute mal wieder sehen zu können. Aber irgendwann nach x Stunden war ich dann doch froh, den Laden verlassen zu können. Hehe. Wir sehen uns dann im nächsten Jahr, ne? Am 25.12., wenn Delikat spielen? Ok.

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