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Carlos Marx Brothers/Sisters, Soul Invaders, 21.01.2023 in Bochum, Wageni - Bericht von der Redaktion

Carlos Marx Brothers/Sisters, Soul Invaders 21.01.2023 in Bochum

maks: Ich weiß überhaupt nicht, was der Scheiß soll. Es ist arschkalt, meine Motivation ist im Keller, aber irgendein Bewegungsdefizit in mir schreit auf und zwingt mich, nicht nur vor die Türe zu treten, sondern diese auch zu öffnen und die gut 7 Kilometer bis zum fernen Wageni zu laufen. Also hülle ich mich angesichts der Gefrierpunkt knackenden Außentemperatur in diverse Schichten. Halb wie ein Schlumpf, halb wie ein Astronaut aussehend bewege ich mich wie der Stay Puft Marshmallow Man die Stufen hinab in die graue Welt. Böse Zungen behaupten sogar, ich würde aussehen wie der Astronautenschlumpf. Soweit würde ich aber nicht gehen und behaupte sogar: ES GIBT GAR KEINEN ASTRONAUTENSCHLUMPF! Nach 50 Metern schwitze ich schon wie Hulle und habe jetzt schon Angst das Wageni zu betreten und dort zu verglühen. 
Zwen: Den ganzen Tag geschlafen, kann man sich abends ruhig mal vor die Tür trauen und gegen die Temperatur gibt es Hose und Jacke und wenn das nicht reicht noch eine Feuertonne. Auch das Wageni ist heute extrem gut gefüllt. Zum Glück lässt man uns aber noch - anders als gestern im Druckluft - noch rein. Wageni:Druckluft 1:0.
maks: Ach verdammt.
Zwen: Hi maks, du warst aber früh da, es ist ja sogar noch hell.
maks: Und ich hab extra noch all meine Photoshop-Kompetenzen genutzt und die Helligkeit herabgesetzt. Super, nix klappt.
maks: Eigentlich sollten heute The Ashtones aus Lille /FR auflaufen. Eine Band, die ich angesichts aktiverer Tage vor geschätzt 20 Jahren mal etwas näher verfolgt habe. Damals gab es zwei tragische Todesfälle innerhalb kürzester Zeit in ihren Reihen. Leider musste die Band heute krankheitsbedingt absagen, so dass Sie auf diesem Foto auch nicht The Ashtones sehen.
maks: Nein, das sind die Carlos Marx Brothers/Sisters, die zu meiner großen Freude als erstes spielen. Während ich die Soul Invaders schon diverse Male gesehen habe, feiere ich mit den Brüdern und Schwester unser erstes Aufeinandertreffen. Einer von ihnen ist Jenz Bumper, dessen musikalischer Output mich in Form der Jet Bumpers schon tief im letzten Jahrtausend beeindruckte.
Fö: Ich hab, glaube ich, nur mal irgendwann seine Band "Ärger Now" gesehen, ansonsten spielte er sich in mein Bewusstsein während der Lockdown-Zeit durch seine Youtube-Show. Auch unterhaltsam. 
maks: Und so ist es nicht sehr überraschend, dass mich auch diese Kombo vollends überzeugt. Zumal die weiteren, mir bisher unbekannten Musikant*innen (Lady Mambo und Coca) ebenfalls gut aufdrehen. Energiegeladener Garage-Punk vom Allerfeinsten. Dazu ein Humor, der mein dazugehöriges Zentrum ziemlich genau trifft. Und während ich noch von meinem typisch frühen Erscheinen profitiere (naja, ich stehe zwar relativ weit vorne, dafür ist die Theke weit weg => das Wageni braucht unbedingt eine zweite, dritte und vierte Theke oder einmal ganz rum halt), tummeln sich auch im malerischen englischen Wageni-Garten noch Unmengen an Menschen.
maks: Oh, die Ablösungen bzw. die Nachtschicht kommt sehe ich gerade. 21:50 Uhr, also fast pünktlich. Dann mal ab nach Hause. Gute Nacht!
Zwen: Genau, von den Carlos Marx Brothers/Sisters habe ich so gut wie nichts mitbekommen, weil ich absolut keine Lust hatte, mich durch die Menschenmenge ins stickige Wageni zu schieben. 
Matt Greasejar: Gegründet hat Jenz Bumper die Band mit Carlos "Coca" Gomez. Der war ursprünglich mit den Los Explosivos aus Mexico City weltweit auf Tour und ist irgendwann frauenbedingt in Solingen-Wald (der Name ist Programm) hängengeblieben. 
Matt Greasejar:  Und wenn man dann plötzlich Nachbar von Jenz Bumper ist, gründet man mit dem natürlich eine Garage-Punk-Band. 
Fö: Eigentlich schade dass Jenz Bumper den Hauptgesang übernimmt, Carlos hat ein viel Punk-kompatibleres Organ.
Matt Greasejar: Ich sage sowas ungern und entsprechend selten, aber Fö hat Recht. Nix gegen Jenz am Mikro, aber der hat ja auch schon drei andere Bands. Hier bitte mehr Carlos-Gesang!
Matt Greasejar: Am Schlagzeug: Natalia a.k.a. Lady Mambo aus Madrid, die da aber wegen kürzerer Wege zur Probe zwischenzeitlich nach Düsseldorf gezogen ist.
Fö: Macht Bock, der Auftritt! Abwechslungsreich, spannende Ansagen, Lieder gegen Hausbesitzer, was willste mehr. Wobei ich da vorsichtig bin mit zu euphorischen Aussagen, da im Wageni eigentlich fast alle Bands geil sind. Manchmal glaube ich, das Wageni ist ein Paralleluniversum.
Matt Greasejar: Die Hütte ist rappelvoll, was aber laut Jenz vor allem am Luxus-Backstageraum liegt. Von dessen Existenz weiß kaum jemand, aber mit seinen 200 Quadratmetern, inklusive Whirlpool und Billartdtisch, nimmt der natürlich einen Großteil des Wageni ein: "Till hat gesagt, den Bands soll's gut gehen." 
Matt Greasejar: Stimmt im Prinzip, aber im Stehen Pissen ist gut für die Beckenbodenmuskulatur. It's not always black or white.
Zwen: Meistens sind es einfach nur verschiedene Abstufung von weiß, wie zum Beispiel Vanille, milchig, Kokos, Gips oder Wageni-Klo.
Fö: "Will hier jemand ne Lachs-Pizza? Die schmeckt scheiße, aber ich musste zwei Pizzen kaufen um mit EC-Karte bezahlen zu können!" Die Soul Invaders scheinen den Luxus-Backstageraum im ersten Stock nicht gefunden zu haben. Naja. Kein Wunder, dass die andere wichtige Ansage "Weiß wer wie die erste Band hieß, ich fand die geil!" lautete.
Fö: Ich weiß nicht warum, aber Soul Invaders hatte ich immer abgespeichert unter "öde Rentner-Band", aber entweder ich war einer Lüge aufgesessen oder die These mit dem Paralleluniversum stimmt doch. Auftritt nämlich super. Ich stelle noch eine These in den Raum: 2023 wird ein tolles Konzertjahr!
Zwen: Nö, Soul Invaders haben eigentlich schon immer ganz geilen Schweinerock gemacht.
Matt Greasejar: Die Soul Invaders sind natürlich eine Band FÜR öde Rentner; ich find' die zum Beispiel sehr gut. Melodisch-rock'n'rolliger Punkrock mit Hardcore-Anleihen, der nicht zuletzt wegen Kaktus' 1A Schinkengott-Organ alles hat, was an den Misfits und ihren Epigonen NICHT nervt (also z.B. KEIN albernes Make-Up).
Zwen: Ich möchte protestieren und sagen, dass ich kein öder Rentner bin, andererseits sitze ich gerade im Bademantel vor dem Bildschirm, also passt das schon.
Matt Greasejar: Beim Weihnachtskonzert in der Pelmke war laut Akki "mehr Jesus Christus". Mag sein; ich fühl' mich aber auch heute Abend sprituell angemessen versorgt.
Matt Greasejar: Um trotz Schminkverzicht ein bisschen Horror-Flair auf die Bühne zu bringen, hat Thore extra eine Mütze mit Maskenfunktion mitgebracht. Dass er bei Kaktus' Griff nach der Kappe guckt, als sei das gar nicht abgesprochen gewesen, ist natürlich ein bisschen viel Show.
Matt Greasejar: In Istanbul wurde neulich ein Musiker, der Musikwünsche nicht erfüllen konnte/wollte, totgeschlagen. In Bochum-Langendreer bleibt es glimpflich - letztendlich haben sie "Out with the boys" doch noch gespielt.
Zwen: Woher weißt du denn was hier passiert wäre?! Ich fand die Zugabenforderungen schon sehr eindringlich.
Zwen: Danach ist übrigens noch Aftershow-Party und ein bisschen Abzappeln mit DJ MARC DE BURGH. Ich hatte jedenfalls Spaß und habe noch ein kleines bisschen Gymnastik bzw. Kreisel-Training betrieben. Die anderen schienen auch Spaß zu haben. Vor allem die Person, welche die Nebelmaschine bedient hat. Da hätte man von mir aus nicht so krass feiern müssen, aber die Stimmung verdorben hat es mir jetzt auch nicht. 
Zwen: Irgendwann spielt der Marc aber nur noch Rock'n'Roll und keinen Punkrock mehr. Was im Wechsel noch ganz cool war, geht mir jetzt auf die Nerven, weshalb wir uns auf den Weg nach Hause machen. Falls ein einzelner Handschuh gefunden wurde, war das übrigens meiner. 

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aintjustmusic
(aintjustmusic)
29.01.2023 11:27
Video von diesem Konzert (Carlos Marx Brothers/Sisters - Better things to do (Wageni - Bochum 21.01.2023)): https://www.youtube.com/watch?v=S_qq1RFlw8Q

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