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Übertrieben kein Bock auf Nazis, Hold Your Ground, The Red Flags, Clover, 25.03.2023 in Werne, JuWel - Bericht von Zwen

Übertrieben kein Bock auf Nazis, 25.03.2023 in Werne

Mein letzter Besuch in Werne ist schon etwas her, was zum einen daran liegt, dass hier in letzter Zeit wenig los war und zum anderen, weil ich jetzt am anderen Ende von Dortmund wohne. Jedenfalls finden seit neuestem wieder Konzerte im JuWel statt. Gute Sache, außerdem bin ich ja immer noch dabei an diesem Wochenende um die Auftritte der Band Fuck'it'Head einen möglichst großen Bogen zu machen. Im JuWel spielen heute insgesamt vier Bands und statt Eintritt wird um eine kleine Spende für den Antifaschismus gebeten. Sehr vorbildlich. Nicht so vorbildlich verhält sich die Bahn, die sich schon mal warmstreikt bzw. "aufgrund von plötzlicher Erkrankung beim Personal" nicht fährt. So müssen wir wieder umständlich über Bochum fahren, bekommen dann aber immerhin noch ganz gut die Verbindung ins Münsterland. 
Ein bisschen durchgeregnet kommen wir dann irgendwann am JuWel an. Props schon mal für die Wahl der Zwischenmusik. Ansonsten bin ich überrascht wie gut besucht das Konzert ist. Ich meine wir sind hier in fucking Werne und normalerweise geht hier halt einfach nicht so viel. Dementsprechend werde ich in Zukunft auch nur noch ganz müde lächeln, wenn mir wieder irgendwer erzählt wie schwer die Zeiten doch gerade für Live-Musik wären. Dann müsst ihr halt wieder Jugendzentren spielen!
Die erste Band CLOVER passt absolut zum Jugendzentrum. Bands wie die Angry Samoans würden in der Zeit, in der Clover einen Song spielen. ein komplettes Album durchprügeln. Ansonsten spielt der Gitarrist seeeehr gerne Soli und der Sänger haucht einfach nur ins Mikro und klingt ein bisschen wie ein extrem besoffener Kurt Cobain. Leider singt er auch oft am Mikro vorbei, weshalb man sein Genuschel noch weniger versteht.
Außerdem versprüht der Sänger ungefähr so viel Euphorie wie eine Reinigungskraft auf der Nachtschicht. Auch wenn er behauptet sich zu freuen...falls das stimmen sollte, frage ich mich, wie er drauf ist, wenn er einen schlechten Tag hat. Davon ab ist der Auftritt aber in Ordnung. Die Ansagen, die die Rhythmus-Gitarristin macht, sind auch nicht ganz so cringe, und der Drummer haut schön dolle auf die Toms und Becken. 
Außerdem muss ich gestehen, dass Clover bei aller berechtigten Kritik an ihren Ansagen auch die beste Ansage des Abends raushauen: "Joa, wir haben keine Songs mehr, deswegen spielen wir jetzt als Zugabe einfach den Song, den wir am härtesten verschissen haben."
Damit machen sie auch die Aufforderung zum Mitklatschen beim vorherigen Song wieder wett. Wobei der Drummer den Beat eh so hart verkackt hat, dass es ohnehin ein wenig ironisch rüberkam. 
Als nächstes spielen die extra aus Köln angereisten RED FLAGS. Die  sind heute schon die zweite Band, die aus dem heteronormativen Bild heraussticht. Ursprünglich eine Schüler*innenband, hat die junge und queere Band nun den Weg auf sich genommen um eine Mischung aus Grunge, Alternative und Pop für alle Werner*innen und Zugereiste zu spielen. 
Die coolsten Bands erkennt man immer daran, dass sie den maximalen Fick auf das Backdrop geben. Vielleicht wurden sie aber auch einfach von Clover mit Keksen bestochen. Diese haben Clover nämlich als Bandmerch gegen Spende dabei. 
Insgesamt wirken The Red Flags schon ziemlich versiert und machen das, was sie tun sehr gut. Sympathische und entspannte Ansagen, was sich ebenfalls für die Musik sagen lässt. Klingt tatsächlich wie eine Mischung aus Skating Polly, Muncie Girls, Milk Teeth und McKenna Grace und gefällt mir dementsprechend einfach gut. 
Als keines Kontrastprogramm dann HOLD YOUR GROUND, die inoffizielle Nachfolgeband von Shock Out. Musikalisch sind sie ein gutes Stück metallischer unterwegs als Shock Out, was vor allem am Sänger liegt. Tatsächlich gehen die Vocals so in Richtung HC und erinnern mich manchmal schon in Ansätzen an Black Metal. Immerhin hat er ordentlich Power am Start, dennoch tue ich mich ein bisschen schwer in die Band reinzufinden. 
Auf den Demo-Aufnahmen, die ich bis jetzt gehört habe, klingt der Gesang auch ziemlich glatt gebügelt. Das ist jetzt schon ein wenig ungewohnt. Von mir aus könnte Tobi auch ruhig ein wenig mehr singen, aber andererseits macht es auch Spaß ihm beim Gitarre zocken zuzuschauen. 
Im Vorfeld haben sich übrigens alle noch extra von Shimeck und Lino im Backstage die Nippel piercen lassen. Das nenne ich mal Einsatz! Wahrscheinlich lassen sich die Lokführer*innen bei der DB auch gerade im Backstage die Nippel piercen, zumindest stelle ich beim Blick in die App genervt fast, dass heute nicht nur der letzte Münsterländer-Zug um 23:05 Uhr fahren soll und dann nur noch der SEV-Bus zwischen Werne und Dortmund tingelt, nein, zumindest der erste Bus um 00:05 fällt auch einfach mal aus. Na klasse, ich denke dann machen wir uns mal auf den Weg um den letzten Zug nicht zu verpassen, was?
Übrigens hatte ich im Vorfeld noch überlegt mich als Fahrer anzubieten, aber dann hätte ich heute Abend logischerweise nichts trinken dürfen, außerdem können sich nun Short. ebenfalls auf die Liste für die Sammelklage gegen die DB eintragen, Ziel ist es ja immer noch den Konzern auf Schadensersatz aufgrund nicht stattfinden könnender Bierschinken-Kritiken zu verklagen. Die Liste dürfte auch mittlerweile ziemlich lang sein. Das einzige, was länger ist, ist nur die Liste von Bands, die die DB verklagt haben, weil sie einen Verriss meinerseits nicht verhindert hat. 

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