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... The unoptimal Festival: Die Skeptiker, Cava, The Movement, Church of Mental Enlightment, Johnny Reggae Rub Foundation, 03.06.2023 in Cottbus, Chekov - Bericht von verSemmelt

... The unoptimal Festival (Tag 2), 03.06.2023 in Cottbus

Das Chekov feiert sich selbst mit 2 Tagen Bands und DJs. Der Freitag war mit Mamoré, Finalizer und Xenophilia für mich nicht so spannend, dass ich extra nach Brandenburg kutschen wollte. Aber der Samstag klang dann doch vielversprechend, sodass man das Auto am Ende auch füllen konnte. Ich kommuniziere noch mit dem Chekov und bin echt überrascht, dass man schon 15:10 Uhr bei 6 Bands beginnen wollte. Ich finde ja, dass man eine Art Zeitplan schon irgendwo posten könnte. So ist das halt unoptimal für jemanden mit längerer Anreise.
"Ey, lass mich in der Eierschachtel pennen, du elender Paparazzi." - Ist ja gut. - Ich verschwinde schon.
Durch eine neuerliche Umleitung landen wir in den blühenden Landschaften nordöstlich von Cottbus und gefühlt bewegen wir uns immer weiter vom Ziel entfernt. Okay, doch mal das den Orientierungssinn verkümmernde Navi angeworfen, ob denn noch ein Schleichweg für PKWs vorhanden ist. Und tatsächlich. Wir fahren nochmal 2-3 Kilometer die gleiche Strecke zurück und werden anschließend mit einer durchaus hässlichen Ortseinfahrt in Cottbus belohnt.
Wir verpassen somit leider MÄSH aus Potsdam. Sehr faire 15€ kostet heut der Spaß. Gelände ist auch noch recht leer als wir dann doch mal erscheinen. Das verteilt sich aber auch ordentlich. Man kann bei Angry Voice oder Second Bandshirt wildern, Zuckerwatte essen, Infostände zerglotzen, es gibt was mit Häkeln, Siebdruck für Shirts, Kaffee, Kuchen, leckeres veganes Essen für alles um die 5€, trinkt ein Bier für 2 bis 3€ und/oder man setzt sich an die Spree sowie auf die Wiese in die Sonne. Weil so richtig durchgebrutzelt wird man von der Sonne heut nicht. Schönstes Festivalwetter.
So dient das Duo JOHNNY REGGAE RUB FOUNDATION eher einer Nebenbeschallung. Zwei wackere Menschen tanzen durch zu einem für mich zu beliebigen Ska.
Außerdem gab´s noch Workshops und drinnen war auch noch ein Vortrag über "Transfeindlichkeit in der rechten Szene". Hätte mich allerdings überrascht, wenn Lappen wie "F*tzenfritz" (ich zitiere ironisch) transfreundlich wären. Daher glaube ich, dass ich da nicht viel Neues gehört hätte.
Ein Nachmittagsidyll... Hier kann aber auch keine Hektik aufkommen. Die Bands bekommen pauschal eine Stunde Spielzeit und dazwischen 40 Minuten Pause. Die Crew ist megaentspannt und Nachwuchsprobleme scheint man auch nicht zu haben. Schön.
Einer geht noch geocachen und ich vertrete mir da gleich auch noch etwas die Beine. Später werde ich bestimmt noch die Textzeile "Ich seh eine Wand voll mit Terrorparolen" hören dürfen. Aber Freunde, wenn man schon "Tötet", dann doch bitte mit ordentlicher Rechtschreibung... Und lässt sich der Schreiber töten, wenn er mal auf Auswärtsreise geht. Ich meine das eine allgemeine Reduzierung von Auswärtsfans ja klimatechnisch ganz gut wäre. Daher tippe ich, dass der Schreiber nur Gutes wollte mit dem Verbot von Auswärtsfans.
Der einzig sinnvolle Sticker mit etwas Humor von dem ganzen Gedöns, könnte der hier gewesen sein. Ich tippe mal, da konnte einer ChatGPT bedienen oder ist mal kurz im Physikunterricht wach geworden.
Zurück im Strombad stellen sich die Leute jetzt doch vor die Bühne zu CHURCH OF MENTAL ENLIGHTMENT. Heißt das eigentlich nicht "enlightenment"? Wie auch immer...
Die machen laut Info irgendwie Bluesrock/Protometal und vielleicht trifft es das ganz gut. Als jemand meinte "die haben so richtig Bock auf Rock" muss ich grinsen... Die sollten gut auf Stoner-Festivals ankommen und technisch haben die es ja auch drauf. Das Drum wird derweil mit einer Lässigkeit bespielt; das glaubste kaum.
Zwei SchülerInnen aus dem Bündnis „Schule für mehr Demokratie“ informierten noch kurz über den Istzustand nach den rechtsextremistischen Vorfällen an einer brandenburgischen Schule. Wobei man wohl auch den Plural benutzen könnte. Ich habe ad hoc keinen direkten Link des Bündnisses gefunden, aber die Kontraste-Doku war doch ziemlich bezeichnend.
CAVA steht dieses Jahr auf einmal auf Lineups von coolen Festivals. Wir rätseln an Ort und Stelle um den Namen. Cava steht doch für Kaffee?! Naja. Pfostenschuss. Kawa wäre dafür eine Schreibweise gewesen. Carolin und Valentina heißen die beiden auch nicht. Der ging an den anderen Pfosten. Tatsächlich geht´s da um spanischen Schaumwein, welches ein äquivalent zu Sekt sein dürfte. Prösterle. Im März kam ihre Platte "Damage Control" raus, was ein echt starkes Album geworden ist.
Die Beiden wechseln auch mal instrumententechnisch durch, nutzen dabei dieselbe Gitarre. So minimalistisch wie gut.
Sowie Wespen als auch Allergie wird getrotzt. Songs kommen auch ziemlich abwechslungsreich daher. Ab und zu wird´s etwas grungig, meine Lieblingsmomente sind derweil wenn mit Geschwindigkeit schönster Garagen-Punkrock aus den Boxen scheppert. Voll gut. Solange Cava noch in kleinen Kellern spielt - unbedingt hingehen. Da droht vielleicht Großes?!
Kommen wir zu THE MOVEMENT, die während der Pandemie mit wenig differenzierten Postings und Karnickelbaulogik auffielen. Deren alte Facebookpage ging dafür immerhin über den Jordan.
Komischen Ansagen gibt´s keine, die Gitarrenbox geht leider kaputt, was den Sound anschließend etwas lauter und krachiger macht... Die Musik ist ansonsten weiterhin fantastisch, der neue Bassist mit Knieschützern turnt zwar sehr gut, hat aber leider eine übelst unangenehme Aura. Keine Ahnung, ob jemand der Fußballspieler Thomas Müller bekannt ist. Von dem bekomme ich immer so leichten Schwindel mit Brechreiz wenn der schon erwähnt wird.
Sorry, ich werde nicht so recht warm und setze auf Phrasen-Talk am Pissoir: "Und, sonst so?" "Ursprünglich wollt ich kacken gehen." "Es ist wie es ist."
DIE SKEPTIKER sind dann sowas wie eine prägende Band. Die standen auch bei meinem ersten Konzertbesuch auf der Bühne, welches fast abgebrochen wurde wegen eines argen Sender (Eugen) - Empfänger (Publikum) Problems. Schätzungsweise war ich 14 und keine Ahnung um was es ging.
Auf der Bühne ist weiterhin die einzige Konstante Eugen Balanskat. Tom Schwoll ist ausgestiegen und an der Bassgitarre steht jetzt Jacob von "Bei Bedarf". Parocktikumwiki hilft bei meiner Gesichtsblindheit immer sehr gut. Was folgt ist für mich eine übelste Hitparade mit Songs wie "Sauerei", "Wochenendgewalt", "Ja, ja, ja" und ein erster Kulminationspunkt dann mit "Straßenkampf", was dann wohl jeder Anwesende kennt.
Bei "Komm Tanzen" sieht man dann übers ganze Gesicht strahlende vielleicht 50-jährige Menschen, die auf einmal ganz jung wirken. Süss. Den einzigen Song, welchen ich gar nicht auf dem Zettel hab, ist "Meer von Grün" von der 2013er Aufsteh'n
Wenn man ganz vorn tanzen wollte, wurde man unweigerlich nass. Das übernahm eine Person, die alle 5 Minuten ein Bier holte, ein Schluck nahm und es in der Luft verteilte. Die Stunde Spielzeit wurde dann auch mal überzogen und so schafft man über 20 Lieder und daher wohl vergleichbar mit einer Clubshow.
  "Pierre und Luce" im Video. Ich bin immer wieder erstaunt, was da so für Sound aus einem von Kinderhand genähten Handy rauskommen kann.
Ganz zum Schluss setzt von noch die Klammer zum nicht gespielten Intro mit "Ein Lied geht um die Welt" und ich fühle einen sehr starken Auftritt gesehen zu haben. Top. Wir machen dann auch gleich beim Besucheraustausch mit und überlassen das Chekov der Elektroparty, zu der jetzt ganz anderes Klientel strömt.

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