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Amor Propio, Vosotras Vereis, 30.06.2023 in Barcelona (ES), Sidecar - Bericht von Zwen

Amor Propio, 30.06.2023 in Barcelona (ES)

Sommer! Reisen! Geil! Oder wie kiki es treffender nicht hätte sagen können: "Die letzte Bierschinken-Tour ist schon etwas länger her." Also hat sich das Konglomerat aus kiki, Fö, Tine und Zwen zusammengesetzt und dabei sogar auf der europäischen Landkarte noch einen Punkt gefunden, an dem noch keiner der gerade erwähnten gewesen ist. Der Dartpfeil fällt auf Andorra. Einigen vielleicht bekannt als Drama von Max Frisch, unseren besser verdienenden Leser*innen vielleicht als Steuerparadies und wieder anderen als Land mit tollen Gesetzen zur Luftreinhaltung. Übrigens ist Andorra tatsächlich nicht in der EU, obwohl man dort mit dem Euro bezahlen kann. Wahrscheinlich ist Andorra noch neutraler, aber ganz bestimmt auch deutlich unauffälliger als die Schweiz. Übrigens hat sich Andorra verpflichtet, für Steuertransparenz zu sorgen und tut dies wohl auch, weshalb die OECD es mittlerweile aus der Liste der Steuerparadiese gestrichen hat. Dennoch liegt die Mehrwertsteuer bei gerade mal 4 Prozent, weshalb wir ziemlich geil gesoffen haben.
 Aber mal ernsthaft, natürlich haben wir nicht nur gesoffen, sondern sind auch - Bierschinken-Connoi!sseure werden es sich wohl schon gedacht haben - viel durch die Berge gewandert. Diese dehnen sich hier bis auf knapp 3000 m Höhe. Grundsätzlich haben wir nur erstklassige Touren unternommen und es ist schon beeindruckend, wie viel Schönheit in so einem kleinen Land stecken kann.
 Nach einer Woche voller Gipfel u.a. dem Pic de la Serrera oder dem Pic D'Escobes trennen sich dann unsere Wege. Während Fö und kiki in Girona sich als Späthörer an der lokalen Universität versuchen, suchen wir unser Glück im Arbeiter*innen und Migrant*innen-Viertel L'Hospitalet de Llobegrat. Absolute Empfehlung an alle, die Barcelona sehen möchten, aber keinen Bock haben auf zu 100% durchgentrifizierte Scheiße. Übrigens handelt es sich hierbei gar nicht um ein Viertel Barcelonas sondern um eine eigene Stadt mit gut 200.000 Einwohner, die aber super an das Metronetz Barcelonas angebunden ist.
 Vor allem kann man hier richtig geil Tapas essen, aber auch richtig gut frühstücken und äh saufen (?)! Hier im Bild seht ihr übrigens die uns als "Bombas" vorgestellte Speise. Bockt!
 Leider ist der Park Güell mittlerweile an Privatinvestor*innen verkauft und wird wahrscheinlich demnächst gesprengt werden. Zumindest verstehe ich die Worte des Securities so, der uns nicht in den Park lassen möchte. Naja, weichen wir halt auf die benachbarten Parks aus, die ebenfalls einen phantastischen Blick auf die Stadt bieten.
 Die erste Band die wir heute sehen, trommelt übrigens am Triumphbogen des ganze Viertel zusammen. Wir finden es irgendwie ganz cool und bleiben dann doch länger als gedacht. Die machen das hier wohl jeden Freitag. Feine Sache!
 Eigentlich ist unser heutiges Ziel aber das Sidecar mitten in der Altstadt von Barcelona. Wir treffen relativ pünktlich im stark klimatisierten Keller des Etablisments ein und bestellen erstmal zwei Bier. Keine halbe Stunde später hat sich der Laden auch etwas gefüllt und die Band betritt die Bühne. Trotz des Antifa Rock Festival in Lleida und einem Festival in Terassa stehen hier unten ein paar Menschen. Zwar gibt es noch einige Lücken im Publikum, aber auch die schließen sich so langsam und nur ganz hinten und ganz vorne bleibt es noch gelichtet. Eigentlich ganz angenehm, nur die Klimaanlage könnte durchaus ein bisschen weniger ballern.
 VOSOTRAS VEREIS spielen als erste Band. Deren poppiger und melodischer Punk/Garage gefiel mir schon beim Reinhören. Live geht das Ganze auch sehr gut rein. Eingängige Songs treffen hier auf viel Spielfreude. Vor allem die Bassistin spielt wahnsinnig tolle Läufe und trägt die ganze Band durchs Set. Die Drummerin scheint noch sehr neu zu sein, zumindest verkackt sie gerne mal Einsätze und Fills, was der Rest der Band aber gut auszugleichen weiß.
 Die Sängerin sieht nicht nur aus wie Renate Lohse, sondern dudelt auch immer mal wieder auf den Knöpfen ihres Synthesizers herum. Das bringt noch mal ein bisschen mehr Abwechslung in die Songs, die ohnehin schon sehr ins Ohr und in die Beine gehen.
 Besonders gefallen haben mir der Song mit dem "Njä, njä, njä, njä"-Refrain und das wunderbare Cover von "Cherry Bomb." Wir sind mittlerweile auf Gin Tonic und Cuba Libre umgestiegen. Läuft!
 Nun spielen noch AMOR PROPIO, die deutlich professioneller, aber auch viel poppiger unterwegs sind. Während der Drummer seine Sticks fleißig dreht und durch die Gegend wirft, gibt es perfekt getimten Indie-Pop mit einem ziemlich starken Gefühl für Rhythmus.
 Aber nicht nur der Drummer wirkt sehr gut eingespielt, auch der Rest der Band, bedient sehr versiert das jeweilige Instrument und insgesamt entwickeln Amor Propio so zusammen mit dem Publikum eine ziemlich starke Dynamik.
 Die Hauptsängerin startet zunächst an den Synthies und wechselt dann auf die E-Gitarre. Die ist von Rickenbacker, ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich bis dato gar nicht wusste, dass diese Firma nicht nur Bässe, sondern auch E-Gitarren herstellt. 
 Insgesamt ein guter Auftritt, obwohl mir Vosotras Veréis einen Tacken besser gefallen haben. Die kleinen Verspieler und der Punkfaktor haben mir dann doch etwas mehr zugesagt als die zweite Band. Dennoch wussten auch Amor Propio durch aus zu überzeugen. So oder so, war es ein schöner Abend mitten in Barcelona. Jetzt müssen wir aber schnell ins Bett, denn morgen geht es ganz früh nach Montenegro. Für die beiden Bands wird es nach Madrid gehen.

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