We Awake, Vnimal, Tigerknife, Repressed, 01.07.2023 in Dortmund, Langer August - Bericht von Dr. Mabuse
We Awake, 01.07.2023 in Dortmund
Der Abend beginnt allerdings mit "Vnimal" aus Kassel. Erbarmen - zu spät - die Hesse komme! Vor der Stage geht es schon gut ab und die ein oder andere Windmill ist zu bestaunen. Zum Glück ist da aber noch genug Platz im ziemlich gut gefüllten Konzertsaal. Hier kann man mal reinhören, wie das so geklungen hat: vnimal.bandcamp.com
Das ist durchaus hörbarer metallic Hardcore. Die Band ist noch sehr jung, da erst 2022 gegründet. Weil der Sänger eine Sommergrippe oder ähnlich hat, springen ihm spontan die Sänger von "Repressed" und der Gastgeber von "Münzmikrowelle" bei, damit er seine Stimme etwas schonen kann. Das ist Solidarität wie sie im Hardcore noch gelebt wird!
Dann kommt mit "Tigerknife" eine weitere Hardcore Metalband (aus Rotterdam) auf die Bühne. Sänger und Band haben eine krasse Bühnenpräsenz und im Publikum geht's jetzt richtig ab. Diese Band könnte ich mir gut bei nächster Gelegenheit (Youth Brigade, Bierschinken, Spastic Fantastic) im FZW vorstellen.
Das erzeugt eine starke Energie und ballert richtig rein. Ich bin überzeugt und habe sie ab jetzt auf dem Schirm! Rotterdam kann also nicht nur Gabber!
Die dritte Band an diesem Abend ist "Repressed" und ebenfalls aus Kassel. Den Sänger haben wir schon kurz bei "Vnimal" gesehen. Es gibt einige politische Ansagen, die mir gut gefallen. Das reicht von der Klimaproblematik, über das Einholen psychologischer Hilfe und der Normalisierung dieser Maßnahme, bis hin zu Inklusion und Emanzipation.
Ziemlich brutalen Hardcore gibt es allerdings auch auf die Ohren. Die Szene in Kassel scheint in dieser Hinsicht wirklich sehr stark zu sein.
Der eigentliche Grund meiner kurzen Anreise sind aber die netten Menschen von "We Awake". Diese Metal-/Deathcore Combo um Marwin, Florian und Marnie ist aktuell für mich die interessanteste Band aus Dortmund. Den aktuellen Song "Chaos" kann man hier einmal anhören: https://tinyurl.com/57mjannx
Den Screamo-Core kann man heute nicht ganz so schön genießen, weil das Schlagzeug den nicht so gut abgemischten Sound stark dominiert. Das liegt aber an der Location und nicht an der Band, die wieder einmal alles abruft. Dies gilt nach einem langen Arbeitstag vor allem für den Sänger.
Die Gitarristin ist maximal 50% des Sets auf der Bühne zu finden und springt dort entweder auf und ab...
oder rennt quer durchs Publikum. Bei der Zugabe verschwindet sie auch kurz ganz und durchschreitet den Innenhof, um sich dann anschließend auf den Boden zu legen. So muss das sein.
Live ist das mal wieder ein wahnsinniges Brett. Und der letzte Song "Butterfly" sendet mit den Elektro-Elementen einen dezenten Gruß an die andere Szene in Rotterdam. Ein wenig fertig aber glücklich gehe ich nach Hause und treffe draußen noch auf die sehr sympathischen "Tigerknife". Das war heute schon ein richtig cooler Abend mit sehr tollen Bands!