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Long Hours, Heavy Metal Barpiano, 07.07.2023 in Heidenheim, Bistro am Zollamt - Bericht von fehlnavigiert

Long Hours, 07.07.2023 in Heidenheim

Nach gestern bei Dave Collide heute wieder im Bistro am Zollamt in Heidenheim. Diese Taktung gefällt mir gut, gerne jeden Tag! Den Anfang macht nun das HEAVY METAL BARPIANO. Der junge Mann covert überwiegend Metalsongs auf seinem Piano und ich halte es für einen okayen Einstieg in den Abend. Dass seine Töchter neben der Bühne durchgehend tanzen, ist jedenfalls schon Wonne genug. Auch kommt irgendwie nach zehn Songs keine Langeweile auf. Kann man sich getrost reinziehen, ohne das Gefühl zu haben, seine Zeit verschwendet zu haben. Ich glaube sogar, dass er heuer auf dem Wacken auftreten wird. 
Anschließend LONG HOURS aus Australien. Soloprojekt von Julian Medor und eine Schublade wirds dafür sicher nicht geben. Postpunk trifft auf Nowave und prügelt sich mit Gothic? Keinen Plan. Die Mucke kommt vom Band, dazu gibt es Gesang, wahlweise Geschrei und etwas E-Gitarre. Schon beim zweiten Song wirft sich Julian ins Gras und robbt da so ein bisschen rum, immer weiter am Singen und dem Publikum sieht man förmlich an, dass sich alle um die (ehemals) weiße Kleidung sorgen.
Und nun bricht das Chaos aus. In den ca. 90min Spielzeit ist so viel passiert, dass es unmöglich ist alles wiederzugeben. Zuerst erklimmt er einen sitzenden Mann, gemeinsam fallen sie vom Stuhl und dann furcht er einfach so durchs Publikum. Mal pöbelnd, mal wirr oder dank des 40m-Mikrokabels an der entfernten Bar, um sich einen Shot zu genehmigen.
Während all den irrsinnigen Showelementen singt er durchgehend, die Gitarre nutzt er dabei allerdings nur selten. Meist wirft er sie schnell wieder in eine beliebige Ecke oder stopft sie hochkant in den erstbesten Blumentopf. Mit dem Mikro wird kurzerhand ein Phallus in den Schotter gemalt und der ganze Gig ist eine einzige Freakshow - das aber im positiven Sinne. Nebenbei singt er seine Songs & die gehen allesamt verdammt gut ins Ohr und fügen sich hervorragend in diesen Wahnsinn ein.
Auf der Bühne ist er faktisch nie, sondern meist im Publikum oder auch auf dem benachbarten Parkplatz wenn da gerade jemand ausparkt, oder er organisiert sich diebisch irgendwo eine Kippe. Dass wegen Lärm eigentlich um 22.00 Schluss sein muss, ist jetzt auch irgendwie egal. Die anfängliche Verwirrtheit aller Anwesenden ist längst in eine Art verängstigte Euphorie umgeschlagen & Zugaben kann's wohl gar nicht genug geben. Den meisten Künstler*innen würde ich eine solche Show gar nicht abnehmen, ich würde mich in erster Linie fremdschämen und einfach gehen. LONG HOURS aber strahlt dabei eine Authentizität (Scheißwort!) und Selbstverständlichkeit aus, dass es einfach nur Spaß macht. Die Musik geht auch super ins Ohr & vom Singen versteht der Typ auch was. Gefällt mir dann sogar gut genug, um noch etwas zu merchen. Mangels Bargeld paypale ich australische Dollar und habe dann mal wieder ein neues Shirt im Schrank.

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Weitere Infos zu den Bands: Long Hours, Heavy Metal Barpiano
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