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Sommerfest in Ostritz und andere Sachen: Rosa Beton, Sittendezernat, Diensthund, Besuch im Klärwerk, Echoes Like Dust, Body Maintenance, Nowaves, 04.-06.08.2023 in Ostritz, Mewa - Bericht von verSemmelt

Sommerfest in Ostritz und andere Sachen, 04.-06.08.2023 in Ostritz

Ich erbat eine Dreiteilung des Körpers, um Stuss am Fluss CB, Spotjam BZ und Sommerfest Ostritz mitzunehmen. Menschen sind allerdings jämmerlich. Die können physisch nicht gleichzeitig an verschiedenen Orten sein. Immerhin sind wir grad in deren Ausrottungsphase. Aber das ist ein anderes Thema. Es ist Freitag und entscheide mich dann doch irgendwann mal und nehme den kürzesten Weg nach Bautzen. STEPPE & MOOR knapp verpasst und als zweites begannen VOLLGESTOOLED. Das nenne ich mal einen dummen Bandnamen. Leider kann mich die Musik heute auch nicht begeistern. Ging nur um Stuhl und Saufen in den ersten drei Songs. Merke, dass ich heute überhaupt nicht mental für Fun-Punk'n'Oi bereit bin und breche doch nochmal nach Ostritz auf.
Dauerte dort auch einige Zeit eh was los ging. 23:04 Uhr ging das mit den zwei Bands erst los. Erstere hießen ECHOES LIKE DUST und machen so Psych-Noise-Punk.
Feuertonnendesign gibt es auch zu bestaunen. Wetter leider das Wochenende eher gut für Pilzwachstum, aber nicht so für kleine Festivals. Samstag regnete sich das dann richtig ein.
Mit "Bullen, Bullen, Bullen, überall Bullen" rumpeln BESUCH IM KLÄRWERK aus Leipzig und Frankfurt los. Witziger Gossenpunk mit ständigem Besetzungswechsel. Die einzigen Konstanten waren vorhandener Gesang und dass jemand hinterm Schlagzeug saß. Wie viel Kombinationen da wohl möglich sind? Denn ich glaube, dass heut kein einziger Song in gleicher Konstellation gespielt wurde. Es geht um Kirchensteuer, bzw Abschaffung derer oder auch im KrüKo (Krümeltee-Korn) welches in diesem typischen Plastegefäß rumgereicht wurde. Das zweideutige Zitat: "Schmeckt besser als es klingt." notiere ich mir mal.
Samstag sollte die Planung wieder BZ - Ostritz werden, in der Voraussicht, dass die in Browntown (Zitat eines Bautzners) mit Bands ehern starten. Denkste. Bei einsetzenden Nieselregen konnte man sich nur an den letzten Häufchen von Skateboardern "erfreuen".
Ich entscheide mich noch etwas rumzulungern und zumindest Band Nummer 1 von 6 noch mitzunehmen. In Ostritz wollte ich noch unbedingt Lockdown sehen.
Schon wieder BESUCH IM KLÄRWERK. Ich glaub es hieß auch ungefähr "Du willst nur deine Lieblingsband sehen und bekommst Besuch im Klärwerk". Ach wie schön. Beim zweiten Song kräht noch jemand männlich Gelesenes mit. Es wird schlagartig warm mit den erst 30 Leuten im Raum. Ich hatte zwar Wechselsachen mit, aber wenn hier später "The Melmacs" Heimspiel haben, bekomme ich glaub Platzangst und zuuu nasse Schlüppi. Ich fahr mal weiter...
In Ostritz verpasse ich dann ROSA C und LOCKDOWN, was bei Lockdown echt schade ist. Das war wohl eine fähige Punkband aus Poznan, wo die Mitglieder grade mal zwischen 10 am Schlagzeug und 14 Jahre alt sind. Die spielten wohl etwas zeitiger, damit die noch nach Hause fahren, oder so. Kann die mal wer in der Gegend blind buchen? Los geht es für mich mit DIENSTHUND aus Leipzig. Ich hatte mal das erste Tape unter der Lupe und es finden sich jetzt doch vermehrt schnellere Sachen drunter. Klingt schön durchgeknallt deren Synthpunk und so kommen auch diese langsamen Weirdomomente noch besser zur Geltung. Fetzt.
Hat die Miettoilettenkommunikation von BiK eigentlich geklappt?
Der potenzielle Publikumssieger dürfte SITTENDEZERNAT gewesen sein. Selbstironischer Powerviolence mit deutschen Texten. Zwischendurch wird ein Getränk geleert während eines Kopfstands. In den Lyrics heißt das dann: "Alkohol macht dumm". Sehr unterhaltsam! Außerdem plädiert man nicht in eine "Faschokneipe" zu gehen, nur weil da das Bier womöglich 10 Cent billiger ist.
So. Jetzt gibt es wieder etwas Nachholstunde im Bezug auf Musik aus dem DDR-Untergrund. Und zwar ROSA BETON. Die sind mir maximal in der Doku "Ostpunk - Too much future" mal kurz in den Ohren erschienen. Aber in meinem Hirn ist der Bandname nicht gelandet. Da gab es wohl vor 40 Jahren auch nur so ein paar Homerecordings.
Wir hören ganz guten keyboardunterstützten Punk, der quasi in restaurierter Form hier ins neue Jahrtausend transferiert wird. Ich find´s ziemlich gut und eingängig, weder der ultimative Rotzpunk, noch zu viel Artpunk, der da oft in der DDR damals entstand. Der Song "16 Jahre im Exil" klang direkt am Besten und bei Interesse kann man mal bei Bandcamp reinhören
Es gibt auch was Brandneues zu hören, wie man hier im letzten Foto erkennen könnte.
In der Nacht legt Tapejockey Dr Magneto auf seinem selbstgebastelten Kassettenabspieldingsbums auf. Ergänzte sich erstaunlich gut mit der beistehenden Vinyldiskothekerin.
Ich hänge hier nochmal den Sonntag dran, weil aus Ostritz gefühlt die Hälfte anwesend war. Mittlerweile habe ich mich nach Dresden zum Ostpol fahren lassen und besichtige mal wieder NOWAVES. Gefallen mir heut ausgesprochen gut. Keine Ahnung ob es stimmt, aber mir kamen einzelne Songs schneller gespielt vor. Außerdem wurde auch mal wieder Mikow und Black Skyliner vorgetragen. Bester Auftritt dieses Jahr.
Hauptgrund waren aber die australischen PostpunkerInnen von BODY MAINTENANCE, die schon verdammt coolen Sound verbreiten. Unter den Songs verbirgt sich auch ein ziemlich entstelltes "Warhead" der UK Subs, welches sich erst in den letzten Klängen offenbart. Oder es war nur das Ende geklaut? Tolle Band. Klang etwas nach A PROJECTION, wenn das jemandem was sagt.


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