Die Nerven, 24.10.2023 in Esslingen, Komma - Bericht von radebrec...

Obwohl ich schon oft in Esslingen war, verpasste ich prompt heute die Abfahrt von der Bundesstraße. hashtag geistigeumnachtung.
Durch den Umweg wurde es eine Punktlandung, das Konzert war auf 20:30 Uhr angekündigt. Los ging es dann um circa 20:45 Uhr.

Der Name der Vorband bzw. der jungen Künstlerin ist mir leider entgangen. Sie konnte bei mir mit launischen Ansagen in tiefstem Schwäbisch Sympathiepunkte sammeln. Musikalisch waren es ruhige, fast zarte Stücke mit cleaner, gezupfter E-Gitarre und englischen Texten.

Die junge Frau ist aus dem Schwabenland nach Hamburg migriert, wo sie nach eigener Aussage lediglich den Ensinger Sprudel vermisst.
Stilsicher unterstrich sie dies, indem sie an anderer Stelle frohen Mutes ins Mikro rülpste. Ein sehr schöner Auftritt.

Nach einer längeren Umbaupause, in der nicht umgebaut wurde, erklang als Intro Beethovens Ode an die Freude.
Der Schlagzeuger Kevin Kuhn animiert anfangs und auch noch später im Set stehend und gestikulierend hinter seinem Schlagzeug die Leute zum mitmachen. Ein witziger Typ.

Insgesamt ist es sehr laut, Oropax taten dem Spaß aber zum Glück keinen Abbruch. Der Gitarrensound von Max Rieger kommt auch live sehr gut und präzise rüber. Er und der Bassist Julian Knoth teilen sich den Gesang. Ich finde beide gut. Julian singt eines meiner Lieblingslieder "Niemals". Zwischendurch erzählt die Band, dass sie im Komma in Esslingen zwei ihrer Alben aufgenommen hat.

Ruhigere und schnellere Passagen wechseln sich ab, zwischendurch gibt es Jam-Session-artige Einsprengsel. Das Publikum im Komma ist bunt gemischt, auch einige graumeliertere Konzertbesucher machen fleißig bei Pogo und Rumspringen mit. Insgesamt ist es eine sehr gute und ausgelassene Stimmung.

Die Nerven habe ich zum ersten Mal live gesehen, und ich fand sie sehr sympathisch und auch unkonventionell. Live haben sie super abgeliefert. Mein T-Shirt ist klatschnass, ich gehe geschafft und glücklich nach Hause.

Kommentar eintragen: