Nasty Rumours, 20.01.2024 in Bochum

Fö: Nasty Rumours gastieren im Wageni und nach dem sehr gefeierten Konzert 2019 ist das ja quasi auch diesmal wieder ein Muss! Ab in die Bahn, shalala!

Fö: Geht irgendwann los mit MEAN ELLEES. Den Namen liest man in jüngster Zeit immer mal hier und da, hatte ich bisher aber noch nie vor der Nase, freue mich also über diese Bereicherung meiner #seenlive-Liste (gibt's das noch? War mal son Trend bei last.fm - womit wir bei der nächsten Frage wären: Gibt's last.fm noch?)

Fö: Gutgelaunter Punkrock aus Düsseldorf, der schon nach wenigen Songs zumindest die vorderen Reihen zum Tanzen animiert. Im Gepäck einige Coversongs, weswegen ich mir irgendwann unsicher bin, ob die Stücke, die ich nicht kenne, nicht vielleicht auch Coversongs sind, was vermutlich sogar für einen Teil zutrifft. Die Internetrecherche ergibt aber, dass sie als Female Punkrock Coverband angefangen haben, mittlerweile aber auch eigene Songs spielen. Ja, okay.
Lippe: Gefühlt haben sie nur Songs gecovert. Ich hatte mich aber sehr über das Cover von "Why Do You Love Me?" von Garbage gefreut.

Fö: Persönlich sehr zwiegespalten bin ich beim Cover von The Interrupters. Ich frage mich immer wieder, warum die Kontroversen um die Band in der Szene kaum bekannt sind oder ignoriert werden, wobei es natürlich auch schwer ist, sich da ne Meinung zu bilden. Also hier nochmal ein Exkurs: 2008, vor Gründung der Interrupters, hat Sängerin Aimee einen Wahlkampfsong für Ron Paul, einen Republikaner und Verschwörungsfreund, geschrieben, und tauchte bei Alex Jones' InfoWars auf. In den Texten der Band (auch dem heute gecoverten "Take The Power Back") kann man, wenn man will, geschwurbelte Weltverschwörungs-Ansätze finden (siehe hier). Klar ist das schwammig und lange her, aber mir fehlt weiterhin die klare Trennung. Die Antworten im Ox-Interview (ohne Aimee) fand ich etwas dünn. Etwas konkreter (mit Distanzierung von InfoWars) wurde es immerhin beim Telegraph. Auch Bierschinken wurde ein Mail-Interview mit der Band zugesagt, aber nachdem wir die (noch relativ harmlos formulierten) Fragen abgeschickt hatten, wurden wir von der Band geghostet. Was an sich okay ist, kann ja auch andere Gründe haben. Im Netz finden sich vereinzelt Diskussionen zur Band, für ein volleres Bild empfehle ich auch noch diesen Artikel mit Aimees Blick auf ihre Vergangenheit, die alles andere als einfach war. Aber ihr merkt, bei mir sorgt das alles mittlerweile dafür, dass ich mir die Band nicht mehr ruhigen Gewissens anhören kann. Was natürlich kein Vorwurf an die Mean Ellees sein soll.

Fö: So, zurück zum Auftritt. Highlight für mich "Security" von Amyl and the Sniffers - war aber nicht das einzige Amyl-Cover. Publikum soweit auch angetan, je nach Bekanntheitsgrad der Songs wird sogar hier und da mitgesungen. Apropos mitgesungen: Die mehrstimmigen Backgroundchöre der Mean Ellees haben mir sehr gefallen! Auch wenn so Kopfmikros beim Drummer immer etwas an Hochzeitskapelle erinnern.
Lippe: Ja, das Gleiche dachte ich bei dem Kopfmikro auch. ^^

Fö: Dann NASTY RUMOURS! Powerpop aus dem schönen Bern. Musik weniger zappelig als ich es in Erinnerung hatte, aber trotzdem noch ungemein tanzbar, und so zieht sich schon bald ordentlich Bewegung durch den Raum. Großer Spaß!

Fö: Auch zwischen den Songs bleibt es unterhaltsam, aber ich vermisse die wirklich deepen Anekdoten wie die Schokoriegel-Story vom letzten Mal (Bierschinken-Leser*innen erinnern sich), aber alleine die internen Diskussionen über Songinhalte sind ein Traum ("es geht ums Autofahren" - "und um Fußball" - "nein, lies die Texte!").

Fö: Ein lange vorbereiteter Gag war auch, dass beim letzten Mal dass Niveau viel tiefer war, weil das Wageni da noch keine Bühne hatte. Ein Brüller! Ansonsten, ja, Publikum megagut gelaunt, alles freut sich, es gab sogar 2 Stagediver (wobei, bei einem blieb es beim Versuch).

Fö: Fazit: Tolle Band, 5 Sterne, gerne wieder.

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