Resistenz '32, Sektion No Fun, Dr. Ulrich Undeutsch, 02.02.2024 in Dresden, AZ Conni - Bericht von verSemmelt
Resistenz '32, 02.02.2024 in Dresden
Nachdem man im Januar immer Konzerte mit der Lupe suchen muss, füllt sich jetzt auch langsam im tiefen Osten wieder der Konzertkalender. Auto ist voll - ich bin Mitfahrer - da fällt es nicht ganz so schwer auf den zeitgleich in Berlin stattfindenden Bierschinken-Rudelbums zu verzichten. Zeittechnisch reichts für die Bands und wir kommen nach etwas Parkplatzsuche, knapp - nachdem die ersten Töne erklingen, eingekleckert.
AZ Conni hat "No Photo Policy" - daher gibt´s nur verschwommene "Kunst".
Mit DR. ULRICH UNDEUTSCH kann ich dann die vorletzte Band abhaken, welche damals willkürlich unter Meyer-Plaths Hufeisenbericht Repressionen erlitten. Immerhin wurde Meyer-Plath unter der sächsischen Kenia-Koalition aus dem sensiblen Ministerium versetzt. Das Klitzekleinste was man aber auch erwarten kann. Die Band spielt ansonsten sehr selten und wir hören so kämpferischen härteren Uffta-Deutschpunk vor durchaus jungen Publikum, welches gut am abfeiern ist. Guter Auftakt.
SEKTION NO FUN machen Krawall (momentan) ohne Bass. Rezeptur ist einfach: Halte die Songs bei maximal einer Minute und katalysiere deinen Hass darin. Ab und zu gibt´s auch Einspieler wie bei "Nein!". Derweil ein Knüllersong! So ist das alles kurz (20 Minuten?), mega unterhaltsam und ganz zum Schluss schauen sich alle im Raum noch fragend an, ob des abschließenden Technoremix' vom letzten Song.
Bei RESISTENZ '32 werde ich dieses Jahr wohl einige Male sehen. Ich meide ja eher die Wiederholung, aber bei fantastischen Livebands, die nicht mehr als unverschämte 15€ Eintritt kosten, drücke ich ein Auge gerne zu. Los geht´s mit "Gegen alle Bedenken" von der gleichnamigen neuen Platte, welche es für faire 15€ noch bei den Konzerten (wie heut) zu kaufen gibt. Die Platte ist übrigens fantastisch, brauchte allerdings einige Zeit bei mir. So höre ich heut tatsächlich ab und zu den cleanen Gesang - und es funktioniert. Interessant auch die Ansage zu "Wölfe und Krähen" wo linke Grabenkämpfe thematisiert werden und man im Angesicht des extremen Rechtsrucks doch auch mal eine leicht konträre Meinung in der eigenen Blase aushalten sollte. Der Text könnte einige triggern, sollte aber auf jeden Fall auch etwas zu denken geben - und ist auch außerhalb von AZs eine starkes Statement, wie ich finde. Konzert ansonsten voller Genuss. Zum Schluss gibt´s "Soundtrack zur Revolte" und nachdem ein paar schon abgewandert waren noch die spontane Zugabe "Idiokratie".
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