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Frankie Stubbs, 04.04.2024 in Düsseldorf, Pitcher - Bericht von Fö

Frankie Stubbs, 04.04.2024 in Düsseldorf

Eigentlich hatte ich angedacht, mir Frankie Stubbs evtl am Folgetag in Bochum anzuschauen, auch wenn ich innerlich schon wusste, dass ich mich wahrscheinlich dagegen entscheiden würde, aber fürs Gewissen kommt doch die Gelegenheit ganz, äh, gelegen, dass Coco ein Kärtchen übrig hat für das Konzert in Düsseldorf. Dann hab ich zumindest für den Freitag keine Entscheidungsschwierigkeiten mehr!
Ja, ich weiß was ihr eigentlich lesen wollt: Die Bahn von Dortmund nach Düsseldorf fährt natürlich pünktlich (alles unter 5:59 Minuten Verspätung ist pünktlich!). Allerdings ist es eine Bahn, die irgendwie so schief über Wuppertal fährt und nicht die gewohnte Strecke quer durchs Ruhrgebiet, weil da irgendwas gesperrt ist. Auf dem Rückweg wird die Bahn 35 Minuten Verspätung haben, aber das ist ein Problem von Rückfahr-Fö! Erstmal festhalten für alle die auf Bahn-Bashing warten: Ich fahr weiterhin gerne Bahn!
Im Pitcher war ich erst einmal und das ist ne Weile her, um ehrlich zu sein zieht mich auch nicht viel hierhin. Ist alles viel zu "Rocker"-orientiert, Zielpublikum Lederjackenstiernacken, cis-male. Der Pitcher scheint auch sehr von sich selbst überzeugt zu sein, überall hängen riesige Banner auf denen "Pitcher" steht (als ob ich nicht selbst wüsste wo ich bin). Die Disco-Kugel in Form eines Pitchers erwähnte Roland ja erst kürzlich - wäre ein smartes Detail, ist mir in dieser absurd überladenen Ästhetik aber einfach zu viel. Aber egal. Dafür ist das Personal nett.
FRANKIE STUBBS als Solo-Künstler habe ich noch nie live gesehen, seine Band Leatherface immerhin schon mal irgendwann und die fand ich auch ganz geil, sowohl live als auch von Platte, aber groß verfolgt habe ich sie trotzdem nie.  Der Tod des Gitarristen Dickie Hammond hat natürlich schon sehr berührt und Hoffnungen darauf, die Band nochmal live zu sehen, zunichte gemacht. Aber zumindest Frankie Stubbs ist weiterhin sporadisch solo unterwegs und spielt Leatherface-Songs.
Offen gestanden weiß ich gar nicht, ob auch neues/eigenes Material gespielt wird, da ich nicht so vertraut bin mit den Leatherface-Songs, erkenne aber erstaunlich viele wieder. Songs wie "Never Say Goodbye", "I Want The Moon" oder "Not Superstitious" sind halt einfach unsterbliche Klassiker, da machste nix. Und die Stimme von Frankie Stubbs röhrt wie eh und je.
Das Publikum größtenteils sehr andächtig, zuweilen auch sehr textsicher und spontanen Gefühlsausbrüchen ("geil!") nicht fremd. Der Versuch von Frankie, uns einen harmonischen zweistimmigen Gesang anzutrainieren, scheitert aber leider, da wir (oder einige hier) die hohen Töne einfach scheiße singen. Wir sollten doch einfach in der tiefen Tonlage bleiben und ihn machen lassen! Nach zwei-drei Anläufen wirft er das Handtuch: "you ruined the song"!
Das alles natürlich mit sehr viel Humor und Augenzwinkern, nicht dass hier jemand denkt, er würde sein Publikum ernsthaft beleidigen. Oder? Ich muss sagen, grad diese kleinen Sprüche zwischen den Songs sind es, die den Auftritt besonders machen. Klar spielt er auch gut Gitarre und hat ne charismatische Stimme, aber das alleine hätte mir wohl nicht gereicht. Zumal er häufig einfach am Mikro vorbei singt, wodurch sich die Stimme ein wenig verliert. Wäre im Band-Gewand trotzdem noch alles ein Brett, aber so reduziert, ach ich weiß nicht, da fehlt mir einfach was.
Etwas skurril die Situation, als Frankie Stubbs die Bühne verlässt und niemand damit so wirklich umgehen kann. Geht er nur mal aufs Klo? Holt er sich ein Getränk? Wartet er auf Zugabe-Rufe? Die Diskussionen darum, ob jetzt von uns erwartet wird, dass wir nach Zugabe rufen, oder ob das noch gar nicht angebracht ist, war beinahe lauter als die Zugabe-Rufe selbst. Überhaupt, auch wenn hier lauter großgewachsene Menschen mit viel Lebenserfahrung rumstehen, sind die beim Konzert doch eher zaghaft und unsicher. Respekt vorm Alter?
Ja gut, nach ein paar zaghaften Versuchen kocht die Stimmung irgendwann doch wieder genug hoch, dass Frankie Stubbs sich zurück zur Bühne begibt und noch was kredenzt. Abschließend bin ich sehr erstaunt, wie schnell das Konzert dann doch (gefühlt) vorbei war. Dauer vielleicht ne Stunde, gefühlt eher die Hälfte. Was ja auch ein gutes Zeichen ist! Schönes Konzert. Anschließend wird es Zeit für Rückfahr-Fö!

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Band:
Frankie Stubbs
Konzertberichte: 2

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