alexanderdavide: Während ich mich auf der Terrasse von den Temperaturen im Innenraum erhole, legen THE DROWNS los und damit meine ich, sie pusten jedes Staubkorn aus den Dielen des irReal. Im Gegensatz zu Autobot, ist die Band aus Seattle weniger vertraut mit Aulendorf, selbst wenn sie schon zum zweiten Mal hier ist. Der Rock n' Roll der Drowns kommt ziemlich schroff daher und wird mit maximalem Selbstbewusstsein gespielt, sodass es gut und gerne auch was für die Street Punker ist. Seit Ende Juli bereichert Christian Martucci (links im Bild) die Gruppe. Mit mehr als genug Erfahrung als Lead Gitarrist von Bands wie Stone Sour hat er die Diskografie so quasi über Nacht einstudiert. Es ist insgesamt ziemlich absurd, was die geschätzt 70 Leute an diesem Mittwochabend für einen Zehner geboten bekommen. Die Drowns sind nämlich andere Bühnen gewohnt. Zudem haben sie morgen eine ewige Fahrt nach Tolmin vor sich, wo sie auf dem Punk Rock Holiday auftreten werden. Dennoch schalten sie nicht einen Gang zurück, was mir viel Freude bereitet und sie sympathisch macht. Rev meint sogar, dass sie lieber an Orten wie dem irReal spielen als auf den großen Bühnen, was in dem Kontext glaubhaft ist. Viele der Anwesenden wissen es zu schätzen, pogen und singen mit.
Lödfortydown: Das iReal ist ein ehemaliges - man sagt wohl - gut bürgerliches Gasthaus, dessen Umwidmung zur Räuberhöhle für die Subkultur mir natürlich besser schmeckt als gemischter Braten mit Spätzle und Soß. Was ich aber eigentlich sagen will, es ist keine ausgesprochene Konzert Venue. Es ist eine kleine Bühne vorhanden und eine sehr überschaubare PA. Daher ist die Soundqualität oft unterdurchschnittlich, je nachdem, wie laut die Band selbst spielt und wie sie ihren Sound im Griff hat. Aber das heute Abend das haut mir echt den Vogel raus! Der Sound ist sowas von gut. Alle Instrumente sind da wo sie sein sollen, der Gesang kommt gut durch. Die Gitarren klingen göttlich. Einfach großartig. Man merkt dass die Drowns bei aller Rauheit und Rock´n-´Roll Attitüde sehr genau wissen was sie tun und eine unglaublich professionelle Arbeit abliefern. Mir als Soundgourmet taugt das sehr! Dazu kommen die 4 Herren sehr sympathisch rüber und scheinen den Abend wirklich zu genießen. Schließlich spielen sie zwei Zugaben, obwohl sie während des Sets ankündigen, dass sie über Nacht nach Slowenien zum PRH fahren und daher nach der Show sofort zusammenpacken müssen.