Grenz Rodeo Open Air: Oxo 86, VSK, Empty Pint & The Hot Shots, East End Chaos, Mäd Lynx, Running Stitches, 31.08.2024 in Neusalza-Spremberg, Pferdehof an den Schmiedesteinen - Bericht von verSemmelt
Grenz Rodeo Open Air, 31.08.2024 in Neusalza-Spremberg
In Görlitz müssen wir noch auf einen Zug warten und glotzen noch kurz bei "Görlitz bleibt bunt" rein. Leider erwischen wir Rap und oder Hip Hop womit ich nix anfangen kann. FLAIZ und DJ MAIK heißen die beiden. Langsam kommt dann auch die Bahn, wir laden weitere Menschleins ein und ab geht´s mit etwas Verspätung ins Oberland.
RUNNING STITCHES sehen wir dann nur noch kurz nebenbei. Das ging im allgemeinen Hallogesage etwas unter und waren noch nicht so laut abgemischt. Was bleibt zu sagen? Israr zum ersten Male heut auf der Bühne am Schlagzeug und der halbe Liter Freiberger kostet 3,50€ und im späteren Verlauf des Tages steige ich auch alkoholfreies Bier um für 3€ das Halbe. War auch guter Stoff. Ich glaube Jever Fun.
MÄD LŸNX aus Berlin und Stockholm sind dann sehr rockig und haben es geschafft seit ihrer Gründung 2020 erst 6 Songs auf die digitale Welt loszulassen. Darunter ein legitimer Hit mit "Unavailing", welcher in der Mitte des Sets gespielt wurde.
Die Schublade ist vielleicht Punk'n'Roll. Nicht sonderlich schnell aber präzise mit extrem guten lauten Sound, der uns ab jetzt den ganzen Abend erfreuen wird.
Bei VSK gab es Veränderungen am Mikro. Julian todesmetallt jetzt bei Purgatory und ich sehe jetzt VSK zum ersten Male mit Eike. Da gab es im Vorfeld auch schon einen neuen Track mit "Schwarzweiß"
Der Gesang geht vielleicht wieder mehr Richtung Versaute Stiefkinder von früher? Ok, etwas Routine fehlt, geschenkt. Ansonsten schönes Set. "Ihr seid Dreck", "Die Demokratie muss gelegentlich in Blut gebadet werden", "Schlag zurück" - ich kenne ja doch einiges.
Kurzfristig fielen leider DeeCracks aus, dafür greift man auf die interne Lösung EAST END CHAOS aus "Neusalz, Löbau, Löbau und Dresden" zurück. Die Entscheidung wird sich als sehr passend erweisen. Israr "darf" dann auch zum zweiten Male hinters Schlagzeug.
Hab die Band noch nie so gut erlebt. Man versteht sehr gut die Texte, alles hat gut wumms, passende Ansagen und vor allem: die Leute hatten voll Bock. Stark.
Nach dem letztjährigen Hummus-Unfall gab es dieses Jahr leckeren veganen HotDog serviert von jemanden der sicherheitshalber nochmal ungefragt bestätigte, dass da wirklich kein Fleisch drin ist. Ulkig. Und hey. Endlich mal ist die Veranstaltung sehr gut besucht, wobei man oft auch verdammt bescheidenes Wetter gebucht hatte.
OXO 86 ballert direkt "Rien ne va plus" aus ihrem Hitarsenal. Irgendwo hier in der Mitte müsst Willi rumpflügen. Der Trompeter ist heute nahezu immer on point, was ich letztes Jahr auf dem BTF ja kritisierte. Publikum geht steil.
Ansagen wirken völlig verpeilt. Schien als wollte Willi nicht allzuviel Ironie und Sarkasmus über den blaubraunen Landstrich überstülpen. Heraus kam Zeug, dem ich nicht folgen konnte, weil der Gedankengang einfach abbrach. "Die Insel im blauen Meer" empfand ich aber als eine schöne Metapher.
Israr zum Dritten bei "Wenn Könige reisen". Abgesprochen zu Zweit mit Willi auf dem Surfdingens wird er alleine losgeschickt. Es hagelt interne Liebesbekundigungen.
Okay. Na gut. Es wurde sich doch noch geeinigt, nachdem Israr unfassbar spektakulär nach einer hohen Welle Richtung Boden flutschte. Ist diesmal alles heil geblieben?
Letzter Song irgendwas akustisch pathetisches. Schlimm. Aggelärks. Ansonsten fantastischer Auftritt.
Nach dem Hauptact spielt hier immer noch was spezielles tanzbares. Heute sind dafür EMPTY PINT & THE HOT SHOTS aus Radebeul zuständig. Nicht zu langes Set einer Coverband im Ska/Reggae Gewand mit schöner Stimme. Da kommen ein paar genrenahe Sachen wie "Monkey Man" aber insbesondere die etwas abwegigeren Sachen wie "Mother" (Danzig), "Teenage Dirtbag" oder ein schleppendes "Rebel Yell" waren sehr charmant. Schöner Abschluss und anschließend bugsiere ich meine sternhagelvollen Mitfahrer wieder nach Görlitz. Dort verpasse ich Veranstaltung Numero 3, wo die örliche Turbojugend 5 Minuten zuvor mit ihren Konzerten durch war.