Darmsignal, 16.11.2024 in Görlitz

POGOKALYPSE #3 hieß die heutige Entscheidung um noch schnell die Jahresdosis Rumpeldeutschpunk mir einzuflößen. Obwohl ich im Hinterkopf habe, dass DARMSIGNAL durchaus ihre Instrumente halten können. Die hatte ich qualitativ als durchaus gut im Gedächtnis. Der Rest überzeugt auch durch ihre Namenwahl.

Das Basta ist schon vor Beginn erstaunlich gut gefüllt. Vielleicht haben auch URINSTEIN aus Reichenbach/OL einigen Support mitgebracht? Wahrscheinlich aus der Asche des Kernspalts (*Jugendclub) hervorgegangen, gibt´s eine Mischung aus eigenen und gecoverten Songs. Ein Cover von FEELING RAR wirkt sehr langsam. Das war aber eine Band die ich recht häufig (leider immer betrunken) gesehen habe. Aber die Band hat irgendwie nichtmal richtig den Sprung ins Internet geschafft. Ansonsten haben Urinstein ab und zu ihre Momente. Ein Song wird mit "Wir spielen erstmal was, den alle kennen". Immerhin ich höre nicht heraus, was das gewesen ist. Ein Song der ÄRZTE wird so knallhart entstellt, dass es schon fast wieder gut ist. Es gab den ersten kleinen Pogo, aber insgesamt ist mir der Auftritt viel zu lang.

DAUERDURST aus Zwickau machen dann schonmal mehr her. Gesang hat bisschen was vom Gekeife bei NIERENSTEIN, die Mucke knallt und es wird sich auch relativ selten verspielt.

Was ich später am Abend sehen werde, dass es hier Überscheidungen mit Darmsignal gibt. Thematisch geht´s gegen Rechtsextreme ("F*ck den Tommy Frenck" sowie "F*ck die AfD") und vieles handelt um Flüssigkeitsmangel. Insgesamt sehr sympathisch, was da geboten wurde.

Der Siedepunk(t) des Abends wird erreicht bei BONZENSCHNEIDER aus Leipzig. Thematisch geht es um "MEHR HASS". Der Song war auf der Setlist so groß geschrieben, dass man den schon von oben duch die Dielen erkennen konnte. Ich weiß nicht warum, aber scheinbar war es auch nötig alle Regler auf Maximum zu drehen. Meine Güte war das laut für eine Punkshow.

Auf dem Foto erkenne ich ein fünftes Bandmitglied. War der die ganze Zeit dort unten? Möglicherweise ist das Bonzenschwein das sechste Bandmitglied? Ein nachgesprochenenes Zitat draußen lautete: "Kannst du mal S. und ein Schwein vom Bahnhof holen." - dies notiere ich mir im Gehirn. Müssen Bonzenschweine eigentlich ein Ticket lösen?

Bla. Bla. Bla. Nee. Das war echt gut. Im Sinne von bierseeliger Pogoparty mit schönem Ätz-Gesang. Im Kopf blieb noch ein Katzenpräparationssong sowie ein absolutes Totalversagen bei einem Wizo-Song, an dem man sich spontan noch versuchte. Großes Kino. Beste Rumpelpunkshow, die ich dieses Jahr sehen durfte. Aber eigentlich war es gar nicht so rumpelig.

Jemand unkte 5 Stunden früher rum, dass die letzte Band bestimmt erst halb 2 beginnt. Und so kam es auch. Ein paar Leute waren schon weg, einige völlig durch, aber insgesamt war das Publikum immer noch erstaunlich im Partymodus. Und da wären DARMSIGNAL aus dem Vogtland. Solider Deutschpunk mit gewisser Härte würde ich sagen.

Gegenüber dem vorher Gehörten ist das schon fast clean. Obwohl ich nur ein zwei Songs noch schauen wollte, hielten die Darmsignale mich noch mindestens eine halbe Stunde im Basta, obwohl ich dank alkoholfreien Quartiermeister echt müde wurde. Lustiger Abend insgesamt.

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